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Rad­tour zur Mo­sel 2017

Der Rad­weg an der Ahr

Ich star­te um 625 Uhr in Bonn und neh­me den Weg über Lengs­dorf und Ip­pen­dorf nach Vil­lip. Dort wäh­le ich die Orts­um­fah­rung durch den Wald und fol­ge der Haupt­stra­ße Rich­tung Me­cken­heim, um kurz vor der Au­to­bahn­auf­fahrt links in den Wald ein­zu­bie­gen. In der Töp­fer­stadt Aden­dorf neh­me ich die Kreis­stra­ße nach Ecken­dorf, Vet­tel­ho­ven und Holt­wei­ler, ehe kurz hin­ter Esch die stei­le Ab­fahrt nach Der­nau be­ginnt. Es ist früh am Mor­gen und der Ver­kehr na­he gleich Null.

Dass mich die Na­vi­ga­ti­on nicht auf den Ahr-Rad­weg bringt, liegt an der Ein­stel­lung vom Vor­tag: «Au­to». Ich wechs­le Ei­gen­mäch­tig auf den Rad­weg, den ich dann, wohl noch et­was ver­schla­fen, bei Resch ver­lie­re. Ich nut­ze das nach 30 km zum ers­ten Früh­stück. Ein klei­ner Um­weg und ich bin wie­der auf dem Ahr-Rad­weg. So­gleich tau­che ich bei May­schoss in den Saf­fen­bur­ger Tun­nel ein, be­leuch­tet und mit «Kunst am Bau» aus­ge­stat­tet.

Der Rad­weg über­rascht und be­ein­druckt mich. War man frü­her be­strebt, das Fahr­rad von der Stra­ße zu be­kom­men, da­mit die Kro­ne der Schöp­fung, der deut­sche Au­to­fah­rer, die ihm zu­ge­si­cher­te freie Fahrt auch nut­zen konn­te, hat man im Ahr­tal die Alibi-Rad­we­ge durch ei­ne vom Ver­kehr ge­trenn­te Tras­se er­setzt, die nicht nur durch spek­ta­ku­lä­re Tun­nel glänzt, son­dern auch durch Brücken­bau­wer­ke, die aus­schließ­lich dem Rad­ver­kehr die­nen.

Ich fol­ge spä­ter teil­wei­se aber auch der Stra­ße, ent­we­der, weil der Ahr-Rad­weg dort noch nicht fer­tig ist, oder weil er durch Un­wet­ter zer­stört wur­de. Wer an den oft auf­wän­dig ge­si­cher­ten Fel­sen vor­bei­fährt, ahnt, dass hier gro­ße An­stren­gun­gen ge­macht wur­den, um ein tou­ris­tisch at­trak­ti­ves Rad­fah­ren zu er­mög­li­chen. Da­von kön­nen sich an­de­re Län­der der EU, ins­be­son­de­re Frank­reich, ein großes Stück ab­schnei­den!