Wer diese Seite regelmäßig liest, also einmal im Jahr, weiß um unser Thema «Abwechslung». Wir durchstreifen Skigebiete nicht nur bis in die letzte Ecke, kartieren die Pisten und berechnen die Pistenlängen. Wir wechseln auch immer wieder das Gebiet und besuchen den gesamten Alpenraum. Wie lange der Einmarsch russischer Truppen in der Ukraine dies noch zulassen wird, müssen wir sehen. In jedem Fall ist dieser Krieg eine Schande!
Am 23. April 2019, 13:49 Uhr, schrieb ich, vor Goppenstein stehend und auf den Zug wartend, an die Zermatt Bergbahnen AG folgende Zeilen: "Hinsichtlich des Liftplans stelle ich fest, dass Sie den Hintergrund so stark verdunkelt darstellen, dass Sie die Lifte überfett darstellen müssen. Die Pfosten an den Enden verdecken weitere Details." Endlich ist diese grottenschlechte Darstellung, die man als Kartograph nur als eine Beleidigung für das Auge bezeichnen konnte, Geschichte! Mit der Wintersaison 2022/23 haben die Bergbahnen den Liftplan überarbeitet. Er wirkt jetzt gefällig im Duktus und übersichtlich in den Details.
Es gab auch ohne einen Krieg in Europa schon genug Probleme. Waren wir im Januar 2020 auf der Reise zum Col de Vars noch so gerade dem Ausbruch von Covid 19 in Norditalien entgangen, hatten wir uns im März in Saalbach dann doch mit dem Virus infiziert. Am 15. März schlossen die Skigebiete. Danach waren wir in Quarantäne.
Im Winter 2020/21 war Skifahren nur noch in der Schweiz sinnvoll möglich. In Österreich hätte man nach der Einreise in Quarantäne gemusst und zudem galt ein Beherbergungsverbot, in Frankreich waren die Lifte und in Italien die Skigebiete als ganzes geschlossen. Ich nutzte die Gelegenheit, weitgehend immun gegen alle damals grassierenden Varianten, einen 16-tägigen Urlaub in Zermatt zu verbringen. Großartiges Wetter erlaubte mir sensationelle Skitage und ein Pensum von 270.000 Höhenmetern, 26.100 am längsten Tag. Einziges Ärgernis waren die Bergbahnen Zermatt; auch das habe ich sorgfälltig dokumentiert.
Dieses Jahr, 2022, war eines der Ziele, die Enkel ans Skifahren zu bringen, was zwar nicht die Wahl des Skigebiets erklärt, wohl aber die geringe Ausbeute an neuen Messdaten. Zum ersten Mal waren wir auf dem Kitzbüheler Horn und zwei freie Tagen haben gereicht, mit dem Gesamtskipass Wilder Kaiser/Kitzbühel insgesamt 60 km zusätzlich zu ermitteln, was den Verbund trotz noch fehlender Pisten auf 280 Pistenkilometer kommen lässt.
Was uns in den vorausgehenden Jahren bewegte, ist unter Anekdoten
& Histörchen dokumentiert.
Jede Sportart und jedes Hobby kennt «Jahrhundertereignisse»: Die Skisafari 2013, die mit einem Top-Event endet, dem Flug mit Air Zermatt zum Monte Rosa. Auf dieser Reise fahren wir u. a. nach la Grave, dem mit 2 km Piste scheinbar kleinsten Skigebiet der Alpen, und durch das Vallée Blanche von Chamonix, eine großartige, hochalpine Tour durch die Gletscherwelt des Mont Blanc. Dann die Skisafari 2020, die uns zum allerersten Mal in die Seealpen führt, u. a. nach Serre Chevalier und das sehr weit südlich gelegene Vars/Risoul. Oder die 120 Pistenkilometer vom April 2017, die ich im März 2021 noch toppen kann, mit 270.000 Höhenmetern in 16 Tagen. 26.100 Hm (140 km) reichen für Platz 2 der Bestenliste «Höhenmeter an einem Tag». Im Winter 2018 hatte unser Sohn bereits Platz 2 erreicht mit 166 km und knapp 27.000 Höhenmetern. Dazu passt die Tempo 100 Fahrt mit dem Snowboard, auch wenn sie nun schon länger zurückliegt.
Aber all das wird in den Schatten gestellt von einer Ski-Nacht im Januar 2010 an der Diavolezza, Sankt Moritz. Ski fahren bei Vollmond, im Rätoromanischen als Glüna Plaina bezeichnet. Über mehrere Stunden. 900 Höhenmeter und fünf Pistenkilometer so oft man es unter den skurrilen Lichtverhältnissen aushält.
Wir betrachten die zahlreichen Bilder und ausführlichen Berichte auf dieser Seite als einen Beitrag zum «Skiclub Bingen 1930 e.V. im Internet». Dort habe ich Ski fahren gelernt, meiner Frau zuliebe, bin mit dem Club bereits im ersten Jahr nach Frankreich gefahren und habe viele Jahre später die französischen Skigebiete wiederentdeckt. Sie erleben bei uns eine Renaissance! Wer vom Skifahren redet und die Trois Vallées nicht kennt, spricht, selbst wenn er ehrlich ist, nur die halbe Wahrheit.
9.-15. März 2013: Diese Reise wird auf immer einen Spitzenplatz unter unseren Erlebnisurlauben einnehmen. Ohne eine Unterkunft gebucht zu haben fahren mein Sohn und ich in der Nacht nach Frankreich. Die Ziele dieser Reise sind La Grave, les Deux Alpes, l'Alpe d'Huez und das Vallée Blanche von Chamonix. Höhepunkt ist der Hubschrauberflug mit Air Zermatt zum Monte Rosa. Die Geschichte verbindet die Einzelgeschichten und gewährt einen Einblick in das Abenteuer einer Reisebuchung aus dem Auto. Unabdingbar für das Gelingen sind Glück mit dem Wetter und eine Kreditkarte. Hier die Geschichte, die wir der Tatsache verdanken, dass wir den Wetterbericht grundsätzlich ignorieren. Ein Jahr später werde ich der Story eine weitere Kuriosität hinzufügen können.
5.-27. Januar 2020: Es ist die
längste aller unserer Skireisen. 20 Tage lang fahren wir ohne Unterbrechung Ski. Wir starten in Bonn und steuern
la Clusaz, les 2 Alpes,
l'Alpe d'Huez, Serre Chevalier,
Vars/Risoul und
Montgenèvre/Sestriere an. Wir überwinden dabei
die Pässe Arravis, Lautaret, Montgenèvre und fahren den größten Teil des Col de Vars im
Schnee hinauf. Jenseits des Lautaret trifft man nicht mehr auf Landsleute.
Sensationelle Schneeverhältnisse und bestes Wetter begleiten uns. In la Clusaz und in Vars genießen wir
traumhafte Panoramen. Der Lac de Serre Ponçon ist zum Greifen nahe. Wir haben ihn im Sommer immer
wieder besucht, sei es mit dem Rad oder auf der Rückfahrt von der Côte d'Azur. Trotz des vorzeitigen Endes durch
eine (leichte) Verletzung gilt die Reise als durch und durch gelungen!
Die dritte Skiwoche meines Lebens führte mich im April 1994 in das mit weitem Abstand größte zusammenhängende Skigebiet der Alpen, die Trois Vallées. Schon damals hatte ich den Eindruck, dass es vor allem ein Gebiet mit mittelmäßig spannenden Pisten ist. Dieser Eindruck hat sich bestätigt, so wie auch der, dass Mottaret das eigentliche Herz dieser einzigartigen Skischaukel ist. Dass auch gute Fahrer auf ihre Kosten kommen, liegt nicht zuletzt an den gewaltigen Entfernungen, die man hier an einem Tag zurücklegen kann. Am längsten Tag der Reise zeichnet der GPS-Empfänger fehlerbereinigt 62 Pistenkilometer und 12200 Höhenmeter auf.
Après 14 ans, je suis retourné dans le plus grand domaine skiable des Alpes, les Trois Vallées dans le cœur des Alpes de Savoie. Mon fils a traduit l'histoire en français.
Nach der ausführlichen Beschreibung, den vielen neuen Bildern, der umfangreichen Dokumentation per GPS sowie der Übersetzung ins Französische wollte ich die Drei Täler ruhen lassen. Aber da ich im Januar nicht alle Pisten vermessen konnte, fahren wir über Weihnachten 2008 als Familie ins Herz der 3 Vallées, nach Méribel-Mottaret: «Wie kannst Du nur schreiben, dass das ein einfaches Skigebiet sei!?», beklagt sich meine Frau. Aber nach einem Jahr auf zum Teil schweren Pisten fällt auch ihre Einschätzung aufgrund dieser Reise nun etwas anders aus.
Im Januar 2013 bin ich wieder mit dem Skiclub Bingen dort, jetzt zurück auf Skiern: 84 km (14000 Höhenmeter) am längsten Tag und 72,5 km im Durchschnitt sind die Kennzahlen dieser 6 Tage. 2014 stehe ich dann an der Stelle, an der Michael Schumacher eine Woche zuvor verunglückt war. Ein unscheinbarer Pistenabschnitt auf meinem Weg zum Grand Couloir mit seinen max. 80% Gefälle.
Manchem Ski- und Snowboardfahrer gelten die 4 Vallées als das schwerste Skigebiet der Alpen. Wer einmal durch den steilen Pfeiler rechts der Gondel vom Mont Fort abgefahren ist, der hat eine Vorstellung davon, was damit gemeint ist. Es ist zugleich das einzige große Skigebiet, in dem wesentliche Verbindungsstrecken ausschließlich Skirouten sind, einige beeindruckend schwierig. Diese Abschnitte sind naturbelassen und nicht beschneibar. Daher leben das Gebiet und seine Geschichten von frischem Schnee.
1997: Ein Skigebiet
von außergewöhnlichem Reiz zu einer Zeit mit außergewöhnlich wenig Schnee: L'Alpe
d'Huez. Vielen besser bekannt als häufige Bergankunft der Tour de France, hat dieser Ort doch noch etwas mehr
Flair als die gewöhnliche französische Skistation, auch wenn er sich äußerlich kaum unterscheidet. Mit den
Abfahrten Le Tunnel und Glacier de Sarenne kann der Ort sowohl in Punkto Schwierigkeit als auch Länge
mit den schwersten und längsten Abfahrten der Alpen mithalten.
2013: Die Tunnel ist geschlossen,
die Sarenne geöffnet. Wir haben nur einen Tag Zeit, vermessen die Sarenne und fahren die wichtigsten
schwarzen Pisten bis hinunter nach Vaujany. 2020 füge ich die Vermessung der Tunnel hinzu. Der
Ausgangspunkt, Pic Blanc, ist zwar ein Berg von eher geringem optischen Reiz, doch unbestrittenes Highlight
für geübte Fahrer.
Winterurlaub in Sankt Anton am Arlberg. Es ist ein teueres Vergnügen in einem der traditionsreichsten Skigebiete der Alpen dem Wintersport zu frönen. Auch ein eher mäßiges Verhältnis von Preis und Leistung hinsichtlich Verpflegung auf der Hütte und Unterkunft im Ort kann den Run auf eines der bekanntesten und für geübte Skifahrer aufregensten Gebiete der Alpen kaum schmälern. Es ist zudem deutlich unterhaltsamer, wenn Sie in «Stanton» englisch sprechen.
Weitere Einstiege in die Geschichte erlauben eine Bildergalerie und die mittels GPS bestimmten Google-Earth Daten des heute praktisch komplett vermessenen Gesamtskigebiets. Zudem gibt es einen Kurzbericht über das kleine Skigebiet Pettneu, das zurzeit aber nicht in Betrieb ist. Wie angekündigt wurde die Liftverbindung mit Lech in der Saison 2016/17 realisiert.
Ende Januar 2007: Wir sind zurück aus dem vielleicht schönsten Skiurlaub der letzten Jahre und wissen nicht so recht, wovon wir mehr fasziniert sind, der gigantomanischen Größe der durch den Vanoise Express so eindrucksvoll verbundenen Skigebiete Les Arcs und la Plagne oder der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft unserer französischen Gastgeber im Herzen von Savoyen.
2019 nehmen wir erneut den sehr teuren Paradiski-Pass, denn derart abwechslungsreich präsentiert sich kaum ein Skiverbund. Wir ermitteln über 300 Pistenkilometer und bestätigen, dass dies das zweitgrößte zusammenhängende Skigebiet der Alpen ist! Und auch gastronomisch kommen wir in Plagne Village voll auf unsere Kosten.
April 2007: Das Matterhorn aus einer nichtssagenden Perspektive. Man könnte das italienische Breuil-Cervinia dem Skigebiet von Zermatt zuschlagen, aber der Gesamtskipass ist extrem teuer und bietet versierten Fahrern keinen Zugewinn. Zudem gibt es keine Ermäßigung für Kinder und Jugendliche, wenn man einen Tag nachbucht! Aber als wirklich unerträglich empfinden wir die italienische Polizei, die uns ermahnt, langsam zu fahren, obgleich die Piste genial präpariert, butterweich, gut überschaubar und völlig leer ist! Zugegeben, Tempo 100 ist nicht jedermanns Sache. Aber am Ende bleibt die Frage, ob 148 CHF Zuschlag für vier Personen angemessen ist für etwas, was man nur zwei frühe Stunden lang nutzen und zudem auf schweizer Seite umsonst haben kann. Polizeischutz brauchen wir jedenfalls nicht!
Wir hatten Chamonix vielleicht deshalb bisher keines Blickes gewürdigt, weil wir das Skigebiet wegen seiner Zersplitterung nicht wirklich ernst nehmen konnten. Dafür erschien es uns zu klein, zu weit entfernt und zu teuer zu sein. Aber bei guten Skifahrern, und da vor allem unter den Experten, erfreuen sich das Vallée Blanche und die schier endlosen Hänge über Argentière völlig zu Recht großer Beliebtheit. Und der Skiort selbst ist einfach großartig; kein anderer in den Alpen ist so bodenständig und so mondän zugleich!
Wir hatten Chur mit dem Ziel gewählt, einen Standort für Fahrten nach Flims/Laax, Lenzerheide/Arosa und Klosters/Davos zu haben. Am Ende realisieren wir das auch und fahren an 10 Skitagen einmal nach Brambrüesch, je zweimal nach Klosters und Laax und fünf Tage nach Lenzerheide. Ich hatte beim Buchen auf einen eigenen Stellplatz geachtet, was sich wegen der Parkplatzbewirtschaftung bis in die Vorstädte als unverzichtbar herausstellen soll. Eine Rahmengeschichte.
Obgleich wir nur zwei Tage im Skigebiet von la Clusaz unterwegs sind, fahren wir es praktisch komplett ab. Nur einige wenige Pisten und Lifte bleiben ungenutzt. Im Gebiet Balme machen wir zum ersten Mal ausgiebig Mittagsrast auf einer französischen Hütte. Wir erfreuen uns an der ordentlichen Qualität und den angemessenen Preisen. Für eine Woche würde man den Skipass Arravis buchen, der ein etwa doppelt so großes Areal abdeckt. Hier also unsere Geschichte über den Gebietsteil la Clusaz/Manigod.
Wie oft sind wir auf dem Weg nach Zermatt schon an diesem Skigebiet vorbei gefahren, ohne dass wir uns dazu hätten durchringen können, hier einen Tag zu fahren. Aber die Verabredung unserer Tochter mit einer Schulkameradin bringt uns dann doch für einen viel zu heißen Tag Mitte März 2005 in das große, französisch sprechende Skigebiet von Crans-Montana, das vollständig nach Süden orientiert ist - mit allen Vor- und Nachteilen.
Ursprünglich ein Teil der Geschichte über l'Alpe d'Huez, hatte ich Les Deux Alpes eine eigene Seite gewidmet, die nun aktuell und komplett modernisiert ist. Letztlich war es nur ein Tagesausflug, im Preis des Skipasses inbegriffen, der zu dieser Geschichte führte. Leichte, eisige Pisten auf großer Höhe und schwere Talabfahrten kennzeichnen das Gebiet, das früher eine Verbindung mit la Grave hatte, dessen Skirouten es allerdings in sich haben, wie wir selbst erfahren konnten! Ein Besuch in Les 2 Alpes im Zuge der Skisafari 2013, ergänzt um Messungen im Rahmen der Skisafari 2020.
«Wo gilt der Skipass Dolomiti Superski überall?», fragt mich ein Gast in unserem Quartier in la Villa. «Soweit das Auge reicht!», antworte ich. Und tatsächlich kann man in den Dolomiten 1220 Pistenkilometer und 450 Aufstiegshilfen nutzen, von Cavalese im Westen bis zu den Drei Zinnen im Osten, von Bruneck im Norden bis San Martino di Castrozza im Süden. Aber weit mehr als die technischen Daten beeindruckt die landschaftliche Größe dieses üppig erschlossenen Skigebiets, geprägt von blauem Himmel, braunem Fels und weißem Schnee.
Unter der Bezeichnung l'espace killy hat sich ein Skigebiet gebildet, das besser bekannt ist unter den Namen Val d'Isère und Lac de Tignes. Von 300 angegebenen Kilometern konnten wir 183 aufzeichnen, was die tatsächliche Länge gut beschreibt. Mit modernen Liftanlagen und interessanter Topografie bezeichnet sich das Gebiet nicht ganz zu unrecht als «le plus bel espace de ski du monde». Zwei wirklich großartige Urlaube sind Grundlage dieser Geschichte, jeweils organisiert vom Skiclub Bingen. Unvergessen bleibt die erste Reise mit einer 900 km langen Heimfahrt durch die Nacht.
Ein prämierter Ort aus der Retorte mit einem durchaus ansehnlichen Skigebiet: Flaine, Grand Massif. 20 Jahre nach meinem ersten Besuch bin ich wieder dort. Trotz schlechter Schneeverhältnisse prägen lange Skitage und ein von der Sonne betontes Panorama die Fahrt. Viele Genusspisten, lange Abfahrten und ein eher mäßiges mittleres Fahrvermögen sind typisch für das Gebiet. Eine besondere Begebenheit hatte die Reise 1995 unvergesslich gemacht: Der erste Tag auf dem Snowboard, dem weitere 371 Tage folgen sollten. 2018 fahren und vermessen wir die «Cascades», die längste Piste der Alpen.
Darum ist es am Rhein so schön: Die Orte Flims, Laax und Falera stellen den Zugang zur einem Skigebiet bereit, das sich über eine Fläche von 140 km² erstreckt und vor allem von seiner Landschaft geprägt ist. Übersichtlich strukturiert, von einer überschaubaren Anzahl von Liftanlagen erschlossen und mit vielen attraktiven Pisten ausgestattet, so präsentiert sich das Gebiet zwischen Vorab und Cassons (wo wir erstmals in freier Natur Steinböcke sehen), dominiert von der Station am Crap Sogn Gion mit seiner Halfpipe.
Das kleine Skigebiet Flumserberg, unweit von Zürich gelegen, ist eher etwas für Familien und Anfänger. Nach Neuschnee kann man zwar auch hier einige interessante Abfahrten machen, aber die Auswahl ist stark begrenzt. Bei nur 50 Pistenkilometern der unteren Schwierigkeitsgrade ist das auch nicht weiter verwunderlich. Zudem ist das Gebiet bei gutem Wetter schnell überlaufen.
Für französische Verhältnisse ist das in etwa mit Ischgl oder Serfaus-Fiss-Ladis vergleichbare Skigebiet Galibier-Thabor eher klein geraten. Aber seine sanft geneigten Hänge lassen erahnen, dass hier bei Neuschnee keine Langeweile aufkommen wird. Seine freundlichen Bewohner, seine südliche Lage und seine Skischaukel über drei Bergrücken trösten ein wenig über die fehlende Größe hinweg. Und es ist ein recht günstiges Gebiet in einer Zeit, in der andere Gebiete Hauptsaison haben und entweder unerschwinglich teuer oder überlaufen sind. Frankreich einmal ganz anders.
Würden Sie allen Ernstes in ein Skigebiet fahren, in dem Sie mit folgenden Worten empfangen werden: «Es gibt eine Brücke, die zum Ort zurück führt. Wie Sie diese Brücke erreichen, ist ganz allein Ihr Problem!» Dazu kommt eine einzige blaue Piste irgendwo auf 3400 m Höhe. Zudem gibt es einen Liftplan, der nur den Lift und sehr grob die Abfahrten zeigt. Wenn Sie das für verrückt halten, haben Sie das Skigebiet von la Grave nicht verstanden. Dass man oben durch frischen Pulverschnee pflügt um sich dann weiter unten im lichten Lärchenwald festzufahren, ist hier normal.
Bei Tempo 77 km/h schnappt die Radarfalle zu; fast hätte es mir das Snowboard unter den Füßen zerrissen. Vier Jahre später werde ich dann 78,91 km/h erreichen auf dem «kilomètre lancé» am Hanneggschuss! Auftakt zu einer Reihe von persönlichen Rekordversuchen, die wenige Wochen später in Zermatt zu Tempo 100 führen.
Grindelwald bietet aber noch mehr. Zwar liegt sein Wahrzeichen, die berüchtigte Eigernordwand, immer im Schatten, doch braucht das einmalige Panorama keinen Vergleich zu scheuen. Mit der in Teilen äußerst steilen FIS Slalompiste und der rassigen Lauberhornabfahrt verfügt das Gebiet zudem über Rennpisten, die man live erleben kann. Wenn man dann noch mitten im Skigebiet auf einer Hütte wohnt, kommen weitere Highlights hinzu. Unser Service: Pistenlängen aus GPS-Messungen.
Das Skigebiet von Gurgl, bestehend aus Hochgurgl und Obergurgl, entwickelt seinen besonderen Reiz durch die große Höhe, auf der es liegt, durch das Panorama mit Blick auf zahlreiche 3000er und durch moderne Beförderungsanlagen. Die große Höhe bringt im Frühjahr aber auch eisige Pisten mit sich, sodass sich der Snowboardfahrer erst gegen Mittag wohl fühlt, wenn die Oberfläche antaut. Heute ist das Skigebiet durch Busse perfekt mit Sölden verbunden, was beiden Gebieten unbestritten gut zu Gesicht steht. Auf nach Gurgl!
Eine Reise von Gletscher zu Gletscher führt uns Ende November 1999 u. a. nach Hintertux. Schon bei der Quartiersuche hat man uns angekündigt, dass dies der schönste Gletscher Österreichs sei. Und so zeigt sich dieser dann auch von seiner allerbesten Seite. Weit hinten im Tal gelegen und bei guter Schneedecke durchaus verzichtbar, bietet er in der Übergangszeit echtes Schneevergnügen.
Dezember 2014: Das hat Kuros, der bekanntlich für gutes Skiwetter sorgt, kühn arrangiert: Als wollte er sagen: «Schau Dir das Skigebiet noch einmal in Ruhe an!», lässt er es nirgendwo sonst schneien, nur hier. So fahren wir täglich von Sankt Anton, wo wir wohnen, nach Ischgl/Samnaun, das zu Recht als das größte, zusammenhängende Après-Ski-Gebiet der Alpen gilt. Kein Gebiet polarisiert so wie dieses. Extrem schön gelegen auf großer Höhe, intelligent angelegt mit schweren Pisten, meist gemütlichen Hütten und von modernsten Liftanlagen erschlossen, wäre Ischgl ein Muss für jeden versierten Fahrer. Aber die Gäste fallen ebenso auf durch extremen Alkoholkonsum auf der Piste, durch Egoismus, Rücksichtslosigkeit und teilweise erbärmliches Fahrvermögen, weshalb sich das Gebiet mit aufziehenden Wolken rasch leert. So besuche ich Ischgl 2012 und 2013 allein aus vermessungstechnischen Gründen, mit überraschendem Ergebnis und, nebenbei, fast vollständiger Kartierung, die wir ein Jahr später noch geringfügig ergänzen können.
März 2015: Um uns die Verbesserungen im Skigebiet von Kitzbühel anzusehen, fahren wir nach 10 Jahren erneut dorthin. Damals wurde dessen Bekanntheit allenfalls von der erbärmlichen Langsamkeit einiger völlig veralteter Lifte übertroffen. Einer ultramodernen Anlage standen Zubringerlifte gegenüber, die es unmöglich machten, das Angebot des Gebiets an einem Tag voll zu nutzen. In diesem Jahr sind praktisch alle Pisten geöffnet und die Schneelage darauf, nicht daneben, ist so, dass man auch die Skirouten befahren kann.
Wir nehmen den All Star Skipass und sehen so an vier Tagen dieses zusammen mit dem Wilden Kaiser unbestreitbar große Revier. Da die Talabfahrten am Kitzbüheler Horn gesperrt sind, verzichten wir auf einen Besuch dort. Läge mehr Schnee neben den Pisten, läge der Reiz vor allem in den Nebenstrecken.
Nein, es ist kein Witz. Skiurlaub in Bad Kleinkirchheim. Unter den ganz großen Skigebieten der Alpen wird man dieses wohl vergeblich suchen. Und hätten wir den Aufenthalt vor Ort nicht bei einer Tombola gewonnen, dann wären wir sicherlich nicht 900 km gefahren, um in Kärnten Skiurlaub zu machen. Im Wesentlichen profitiert man hier von vier langen Talabfahrten, die jeweils etwa 1000 Höhenmeter überwinden. Insbesondere mittelmäßige Fahrer dürften hier früh im Jahr ihren Spaß haben.
Nie zuvor hatte ich in einem Skigebiet vom Liftpersonal eine unverschämtere Bemerkung gehört als auf Strela: «Bringen Sie sich eine Schaufel mit und präparieren Sie die Liftspur doch selbst!»
Damals, 2000, war das Internet noch jung und so ein Eintrag hatte Wirkung. Die Direktion der Davoser Bergbahnen entschuldigte sich glaubhaft per Telefon und schickte zwei Freikarten hinterher, die wir Ende 2001 zu einem weiteren Besuch nutzen konnten. Strela war zu diesem Zeitpunkt bereits aus dem Verbund der Bergbahnen ausgeschieden, trotzdem arrangierte man hilfsbereit die Übertragung der Freifahrten ...
Dieser fairen Geste zollen wir Respekt und besuchen Klosters/Davos 15 Jahre später erneut, diesmal von Chur aus. Wir werden es nicht bereuen, zumal sich die Abfahrt nach Küblis zwar bockig aber befahrbar gibt: Mit 14,3 km Länge verteilt auf 2030 Höhenmeter ist sie exakt so lang wie Klein Matterhorn-Zermatt!
Dezember 2001: Bei der Leica Geosystems treffe ich auf Felix, der mir erzählt, dass er schon mit Marc Girardelli zum Ski fahren gewesen sei: «Der fährt wie auf Schienen!». Aber auch Felix fährt nicht schlecht - und so weiß ich nicht, wie ich nach zwei harten Tagen abseits der Pisten aus dem Auto steigen soll. Denn pralle Sonne bei Temperaturen um -10°C erlauben uns, den Arlberg so zu erleben, wie er am Besten ist, als großes Tiefschneerevier. Erlebnisse aus späteren Jahren runden das Bild ab.
Nach meinen ersten Tagesbesuchen hatte ich geschrieben: «Wenn man den Angaben im ADAC-SkiAtlas trauen darf, dann besitzt Lenzerheide eines der anspruchsvollsten Skigebiete der Alpen. Verwundert reibt sich der Neuankömmling die Augen. Denn nicht eine einzige Piste im ganzen Gebiet bleibt als besonders ausgefallen in Erinnerung.» Viele Jahre später bestätigt mir ein aufmerksamer Schweizer, dass die Zahlen zu schwarzen, roten und blauen Pisten im Ski-Atlas vertauscht waren.
Seit 2002 hat sich viel verändert! Das Wichtigste ist die Verbindung mit Arosa über die Urdenbahn, eine Luftseilbahn für 150 Personen, die sehr effizient und mit bis zu 45 km/h diese großartige Verbindung herstellt. Da es nur noch einen Skipass gibt, gibt es hier auch nur eine einzige Geschichte über zwei zuvor weit voneinander entfernten Skigebieten.
Januar 2016: Wie konnte es nur so lange dauern, bis wir auf die Idee kamen, nach Megève zu fahren? Domaine Évasion ist das mit Abstand größte unter den in Deutschland praktisch unbekannten französischen Skigebieten. Dass das in Frankreich anders ist, hört man spätestens auf den gleichmäßig präparierten, breiten Pisten und abends in den Restaurants, wo die Sprache weitgehend die unseres Gastlandes ist. An Wochenenden bestimmen Genfer SUVs den Ort, der auf 1100 m Höhe liegt, zentral zu allen drei Teilgebieten. Ein gewachsener, im Zentrum fast kitschiger Ort mit Bustransfer zwischen den Liften als Gegenentwurf zu den großen Skistationen. Dieser Luxus hat unbestreitbar seinen Preis.
Seit 2011 sind Silvretta Nova und Hochjoch im Verbund Silvretta Montafon zusammengeschlossen. Dabei wurde das Gebiet umstrukturiert und die Pisten neu nummeriert. Die Talorte sind Gaschurn, Partenen, Sankt Gallenkirch, Gortipol und Schruns. Das Montafon ist aus dem südwestdeutschen Raum gut erreichbar und daher an schönen Wochenden oft überfüllt. Lange Jahre galt uns die Nova als gastronomisches Skigebiet. Mit Covid-19 hat sich vieles verändert. Bei meinem letzten Besuch hatte ich noch in Schilling bezahlt.
Die Skistation Sestriere, die eines der olympischen Dörfer der Winterspiele von Turin, 2006, beherbergte, wirkt gegenüber den anderen Talorten des Skigebiets eher futuristisch und künstlich. Der Ort liegt auf über 2000 m Höhe und lässt nur noch wenig «Luft nach oben». Dennoch kommen Abfahrten um 1000 Höhenmeter zusammen. Montgenèvre, 1850 m hoch gelegen, teilt das Schicksal, erreicht aber nur 2560 m am höchsten Punkt, dem Rocher de l'Aigle. Die Orte bieten Skipässe, die ganz auf frenzösischer oder italienischer Seite bleiben. Ein Reisebericht aus dem Jahr 2020.
Doris, diese Zeilen sind für Dich. Du hast Zermatt zerrissen: «Sankt Moritz, das ist der Knüller!», hast Du behauptet.
Nun lassen wir nichts auf unser Lieblingsskigebiet kommen, aber wir sind auch fair genug, die Aussage zu überprüfen. Und so packen wir Ende Januar 2010 den Wagen für eine sicherlich längst überfällige Expedition nach St. Moritz, die uns an sechs traumhaft schönen und extrem erlebnisreichen Skitagen so fasziniert, dass wir bereit sind, das Gebiet auf eine Stufe zu heben mit den schönsten Skigebieten, die wir kennen. Auch wenn die Zahl der Pistenkilometer an Corviglia, Corvatsch, Diavolezza und Lagalb von Baron Münchhausen stammen könnten: Landschaft, Eindrücke und Events sind einfach großartig!
Oberstdorf ist das nächstgelegene, ernst zu nehmende Skigebiet von Bonn aus gesehen, 565 km oder fünf Stunden entfernt. Einer unserer Mitstreiter hat den Namen «Nebelkrähenhorn» geprägt, bevor dieses Bild am Nebelhorn aufgenommen wurde. Das Skigebiet weist 44 Pistenkilometer auf, die auch dann nicht mehr werden, wenn man sie in Metern angibt. Für zwei bis drei Tage ist es abwechslungsreich genug, und Anfänger begegnen echten Herausforderungen.
Wer kennt sie nicht, die Hochhauskultur der französischen Skigebiete, bestens vertreten durch la Plagne, der Inbegriff schlechthin. Aber es gibt auch fast romantische Eckchen, wie das Zentrum von Belle Plagne. Plagne Soleil liegt irgendwo dazwischen. Dafür überziehen abermillionen Genusspisten die eher sanft geneigten Hänge. Wer die Kosten von fast 50 Euro nicht scheut, erwirbt den Paradiski-Pass. Zusammen mit Les Arcs liegen einem gleich zwei übergroße Skigebiete «zu Füßen». Das Verhalten auf den Pisten ist rücksichtsvoll, das mittlere Fahrvermögen befindet sich auf niedrigem Niveau. Aber man täusche sich nicht: Nach einer Nacht mit erheblichen Neuschneefällen ist auch hier nur einen Tag später jeder Quadratzentimeter umgepflügt!
Die spektakuläre Nachtaufnahme des Zentrums von Avoriaz aus dem Jahr 1996 ist das letzte, was an die Reise von damals erinnert. Im Januar 2012 erkunden wir das einzigartige, grenzüberschreitende Gebiet der Portes du Soleil von Châtel aus. Berühmt ist die Piste Chavanette (Mur Suisse), die als eine der steilsten und schwersten Pisten der Alpen gilt, was wir aber nicht bestätigen können, auch wenn wir vor Ort die obligatiorische Hubschrauberrettung fotografieren. Doris, auch diese Geschichte ist für Dich geschrieben ...
Eine Fahrt der Jahrgangsstufe 11 des Hardtberg-Gymnasiums Bonn, an der unsere Tochter teilgenommen hat, ist Ausgangspunkt für die folgende, kurze Geschichte über die Reise an sich und das Skigebiet von Nauders und Pfunds im Besonderen, das grenzüberschreitend am Reschenpass liegt. Mit einem Bein fährt man in Österreich, mit dem anderen in Italien. Ihr Bruder folgt ihr einige Jahre später nach und bringt weitere Bilder sowie GPS-Daten mit nach Hause.
Die Entdeckung des Jahres 1999: Saas Fee. Eingeschlossen von 4000 m hohen Bergen liegt dieser Ort auf 1600 m Höhe. Wer nahe am Talschluß wohnt, der kann i. d. R. bis zum Haus abfahren. In drei Himmelsrichtungen liegen die Pisten; für jede Tageszeit gibt es eine optimale Abfahrt. Und der Bürgermeister hat Gämse ausgesetzt, die am Spielboden in die Gondeln schauen! Von der Anfahrt und den Preisen her ist das Gebiet mit Zermatt zu vergleichen, hinsichtlich Fahrspaß bleibt es aber weit dahinter zurück.
Sein Ruf als Après-Skigebiet ist dem von Ischgl nahezu gleich. Von Kufstein aus erreicht man den Skicircus Saalbach-Hinterglemm über Leogang, das eine Skischaukel mit dem ungleich größeren Gebiet unterhält, nach knapp einer Stunde Fahrt. Überzeugt von der Vielfalt des Gebiets investieren wir einen zweiten Tag und werden dafür mit gutem Wetter belohnt. Dadurch öffnet sich der Blick auf dieses kompakte aber weitläufige Skigebiet, an dem vor allem fortgeschrittene Fahrer ihre Freude haben dürften, ein Eindruck, den ein weiterer Urlaub 2011 zu bestätigen scheint. 2016 vervollständigen wir die Vermessung: Die u. a. von unseren Kindern ergänzten Daten umfassen jetzt auch Fieberbrunn, 2020 fügen wir Zell am See hinzu.
Hatten uns im Winter 2004 noch die hohen Preise enttäuscht, die unsere Vergleichsfamilie für den Skipass zahlen musste, stellen wir im Frühjahr 2023 fest, dass Serfaus-Fiss-Ladis einen der günstigsten Skipässe der Region hat. Angereist aus Sölden fällt sofort auf, dass das «Kinderland» die Szene an der Mittelstation der Sonnenbahn dominiert. Ähnlich wuselig geht es auf dem Liftplan zu und an einige Besonderheiten muss man sich erst gewöhnen. Nach wie vor kann das Alpinskigebiet mit Zermatt nicht konkurrieren, aber es hat sich in den 19 Jahren unserer Abwesenheit viel getan. Und wirklich beeindruckend ist, was Familien eher nicht interessieren dürfte: Die Vielzahl schwerer schwarzer Pisten ...
Der Col du Lautaret ist nicht nur eine Wasserscheide zwischen Rhône und Durance. Er markiert auch den Übergang
in die Seealpen. Ich zitiere den ADAC-Skiatlas von 2005: «... im Winter, wenn die Wolkenspiralen des Genua-
und des Balearentiefs über die Seealpen streichen, schneit es in den Höhenlagen mitunter sehr heftig, und die
weiße Pracht bleibt in der vom Föhn weitgehend verschonten Ecke der Alpen lange locker und pulvrig ...»
Wir haben uns von der Richtigkeit der Aussage selbst überzeugen können und unsere Eindrücke in einer kleinen
Geschichte festgehalten.
Das Skigebiet von Sölden im Ötztal gliedert sich in zwei Teile, von denen einer in einem Gletscherskigebiet ausläuft. Gigijoch (mit Tiefenbach- und Rettenbachferner) und Gaislachkogel heißen die Gebiete, die sich durch extrem lange Talabfahrten auszeichnen. Von den höchsten Höhen genießt man bei gutem Wetter die Fernsicht über den südlichen Alpenkamm, u. a. auf die Wildspitze. Zudem gibt es auf Anfrage gegen einen Zuschlag einen Skipass, mit dem man, wenn man das weiß, einen Tag in Ober-/Hochgurgl fahren kann. Lesen Sie den Reisebericht.
Mit über 300 Pistenkilometern war Ski Amadé 1994 eines der größten Skigebiete der Alpen. Wer einmal die Skischaukel zwischen Flachau und Alpendorf gefahren ist, lernt die Weite des Gebietes kennen. Flying Mozart, Six Pack und Achter Jet heißen die Lifte hier. Und obgleich man sich auf Höhen unter 2000 m bewegt, gibt es dennoch meist reichlich Schnee. Mittlerweile ist der Gültigkeitsbereich des Skipass nach Angaben der Betreiber auf fast 700 weit verstreute Pistenkilometer angewachsen. Man tut gut daran, motorisiert zu sein. Nach 24 Jahren kehren wir an den Ort zurück, wo ich dereinst Skifahren lernen musste ...
Sommerski? Nein, das machen wir nicht! Aber Ski fahren gegen Ende November erfordert eine besondere Strategie, weil die klassischen Skigebiete noch keinen Schnee haben. Also darf man getrost eine Ausnahme machen, vor allem, weil die Gletscher nicht so dumpf sein müssen, wie ihr Ruf. Für uns ist es zugleich die Hochzeitsreise. Wer sich für den durchaus anspruchsvollen Stubaier Gletscher interessiert, findet hier einen ausführlichen Reisebericht.
Wer in Deutschland das Skigebiet Vars/Risoul kennt,
kennt jemanden, der lobend davon gesprochen hat. Zu weit ist die Anreise, fast 1100 km. Der kilomètre lancé von Vars
ist die zurzeit schnellste Piste der Welt. 2020 liegt der Rekord, der hier gefahren wurde, bei 254 km/h.
Aber das Skigebiet hält auch für den gewöhnlichen Skifahrer einige spannende Pisten vor. Diejenigen, die nach Neuschnee nicht
(sofort) präpariert werden, sind im Liftplan gekennzeichnet. Es gibt keine Region, die besondere Fahrkünste verlangt,
überall gibt es mindestens eine rote Piste als Alternative zu schwarzen, die selbst auch nur mäßig steil sind.
Dass die Teilgebiete von Vars und Risoul getrennte Apps haben, die zudem beim
Zugriff auf den Status der Pisten versagen, ist nicht zeitgemäß.
Das kleine, hinter meinen Erwartungen zurückbleibende Skigebiet von Warth/Schröcken ist seit dem Winter 2013/14 durch eine Umlaufgondel mit Lech verbunden. Dadurch dürfte vor allem das Skigebiet am Hochtannbergpass erheblich an Attraktivität gewonnen haben, aber auch Gäste aus Lech und Sankt Anton gewinnen bei dieser Verbindung Raum. Die Zufahrten nach Warth und Schröcken sind nicht weniger aufwändig als die in die berühmten Schwesterorte - und so dürfte es wohl kaum zu einem Run auf die Ferienorte kommen, als neue Zuwegung zum Arlberg. Ein Tagesausflug von Sankt Anton aus erzählt die Geschichte.
Das Weiße Hochland ist dem geneigten Skifahrer, der gerne die Schweiz aufsucht, sicherlich ein Begriff. Aber welchen Namen kennt man da schon? Les Diablerets (hier ein Blick über das Rhônetal hinweg), Wispile oder Wasserngrat? Vielleicht ist ja Gstaad ein Begriff für den Wintersport der Schönen und Reichen? Oder kennt man sogar Zweisimmen, den kleinen Ort am Ende dieses Gebiets, das ohne jede schwarze Piste etwa 250 Pistenkilometer ausweist? Es hat mich beim ersten Besuch nicht überzeugen können.
März 2005: Allein unterwegs starre ich ungläubig auf das Deckblatt des Liftplans: «Ausgezeichnet als bestes internationales Skigebiet!». Lassen wir die Kirche im Dorf oder auch Brixen im T(h)ale. Im März 2015 fahre ich mit meiner Frau erneut in das Gebiet, weil es zusammen mit Kitzbühel ein wirklich großes Areal bereit stellt; allerdings wohnen wir in Kirchberg.
Im Februar 2022 wohnen wir in Brixen selbst und müssen feststellen, dass der Busverkehr im Tal, die Ausschilderung im Skigebiet und die Verbindung über Ki-West mit dem Anspruch des Gebiets nicht mithalten können. Skibusse alle halbe Stunde und Dienstschluss vor der Rückkehr vom letzten Lift sind einfach nicht zeitgemäß! Und auch der Bahnhof, der eine sehr gute Verbindung von Wörgl nach Kitzbühel realisiert, ist schlecht angebunden. Ohne Busse ist es nicht möglich, ins Skigebiet einzusteigen. Selbst die Rückfahrt via Ki-West endet im Nirgendwo und wird abends erbärmlich bedient. Auch die Zentren von Westendorf, Hopfgarten, Söll und Scheffau sind nur über Busse an das Skigebiet angeschlossen.
Unser Aufruf: «Rettet das Stockhorn!» ist offensichtlich nicht ungehört verhallt, auch wenn der Schlepplift, der zwischenzeitlich die alte Gondel ersetzte, mittlerweile wieder aufgegeben werden musste. Kein anderes uns bekanntes Skigebiet der Alpen, von Chamonix und den 4 Vallées einmal abgesehen, bietet solch ein Revier! Dazu kommen wunderschöne Skirouten am Rothorn und spektakuläre an Schwarzsee, allen voran die untere Aroleid (Hermetji). Unsere Skitage auf schweizer Seite sind prall, der teuere Zuschlag für Cervinia ist für uns praktisch überflüssig. Folgen Sie uns!
Zermatt fait penser à skier et la tradition de l'alpinisme. Pendant les vacances de Pâques, Zermatt nous présente le meilleur neige que les alpes peuvent nous offrir et ce sont les «off-slope» pistes qui rendent Zermatt si intéressant. Ma fille a traduit l'histoire en français.
Zermatt is a synonym for skiing and tradition in mounteneering. During easter hollidays, Zermatt probably offers the best snow of the alps and marvellous «off-slope» skiing.
Es ist eine Geschichte für sich mit einem ganz eigenen Charakter und die Abfahrt gehört nur bedingt zum Lift- und Pistenplan von Zermatt, auch wenn die Spur des Hubschrauberflugs überaus eindrucksvoll das halbe Skigebiet umfasst. Auf dem Flugplatz, dem Heliport der Air Zermatt, herrscht an diesem schönen Morgen reges Treiben. Außer den Skifahrern, die auf den Monte Rosa gebracht werden wollen, sind auch noch zahlreiche Passagiere auf Rundflüge gebucht. Wir sehen Zermatt einmal von einer ganz anderen Seite.
Nach unserem viel versprechenden aber auch lange zurückliegenden Besuch auf dem großartigen Hintertuxer Gletscher im Jahre 1999 hatte ich mir fest vorgenommen, die verschiedenen Skigebiete des Zillertales abzufahren. Im Januar 2006 wäre es fast soweit gewesen, dann aber verbat sich unser Sohn weitere Teilgebiete zu besuchen, nachdem ihm ein Tag in Hochzillertal/Hochfügen gereicht hatte, weil langweilig, überfüllt und von Anfängern geprägt. So dauert es weitere neun Jahre, bis ich mich zu einem Besuch in Mayrhofen entscheiden kann, in dessen Verlauf wir die Tage gleichmäßig zwischen Penken und Gerlos aufteilen. Da wir in diesem Winter einige sehr steile Pisten fahren, ist uns der Hype um die Harakiri nicht geheuer.
Zeichenerklärung:
Aus GPS Daten berechnete Pistenlängen in tabellarischer Form verfügbar
Aus GPS Daten berechnete Google-Earth Daten verfügbar
Text nach erneutem Besuch überarbeitet