Tal total
Die erste Hälfe einer Runde von 125 km Länge
Die Veranstaltung Tal Total wurde schon vor der Corona-Pandemie für 2020 und 2021 abgesagt. Was danach passiert, hieß es, sei offen. Sicher wird jetzt der Eine oder Andere behaupten, dass auch hier der für alles Böse zuständige «Klimawandel» zugeschlagen habe, denn bei 39°C im Schatten war das Tal total leer! Aber vermutlich hatte man sich schon vorher gedanklich von der Veranstaltung verabschiedet, denn so schlecht betreut wie am 30. Juni 2019 hatte ich die Veranstaltung noch nicht gesehen. Früher wurden auch die weniger frequentierten Zufahrtstraßen von der Feuerwehr abgesperrt, in diesem Jahr musste man sich die Autofahrer als Teilnehmer selbst vom Halse halten.
Für mich ist das eher ein weiterer krasser Fall von deutscher Doppelmoral: Während man für die Schulschwänzer der «fridays for future» Bewegung Verständnis heuchelt, streicht man eiskalt die Mutter jener Veranstaltungen, die beispielhaft daran erinnern, dass es auch etwas anderes gibt als Autofahren!
Diese Geschichte beschreibt folgerichtig einen Tag im Rheintal, wie man ihn früher erleben konnte, eine Runde von 125 km durch das überaus malerische Flusstal zwischen Lahnstein und Rüdesheim, zwischen Bingen und Koblenz.
Im August 2004 habe ich meinen Sohn noch hinter mir den Mont Ventoux hinaufgezogen. Ein Jahr später zieht mich mein Sohn mit Tempo 30 durch das Rheintal. Das geht nur, weil die beiden Hauptstraßen am Rhein für Autos gesperrt sind. Besser bekannt ist diese Großveranstaltung unter dem Namen Tal total. 125 Kilometer lang ist die Strecke, wenn man unter den Brücken im Süden von Koblenz parkt und von dort die Tour in Angriff nimmt. Ich frage mich, ob das Haus auf dem oberen Bild nicht schon einmal für das SPIEGEL Sonderheft "Deutschland - eine Kulturlandschaft stirbt" herhalten musste.Für die Aufnahmen auf dieser Seite setze ich zum ersten Mal eine Digitalkamera ein, die ich auf eine Auflösung von 4,4 Megapixel und ein Format von 2:3 eingestellt habe. Es ist ein bedeckter Tag, dieser letzte Sonntag im Juni 2005. Daher sind die Bilder etwas flauer, als ich mir das wünschen würde. Erst der Nachmittag wird besseres Wetter bringen.