High­lan­der Teil II

Über­set­zen am Loch Voil und wei­ter zum Ben Mo­re

Wenn man kein Boot da­bei hat, wird man in den High­lands schon mal schwim­men müs­sen. Die meis­ten Bä­che sind so schmal, dass man sie nicht als Hin­der­nis emp­fin­det, aber der Ri­ver Voil ist hin­rei­chend breit und tief, um ihn nicht mehr durch­wa­ten zu kön­nen. Ich ha­be kei­ne Ah­nung, wie ich hier über­set­zen soll, und so trol­le ich am Ufer ent­lang, zu­mal mir mei­ne Kar­te si­gna­li­siert, dass es ei­ne Fuhrt un­ter­halb des Sees ge­ben soll. Auf die­se Wei­se tref­fe ich dann auf ein Nu­dis­ten Camp mit «back to na­ture» Phi­li­so­phie, was aber den an­ge­neh­men Ef­fekt hat, dass sie ein Boot zur Hand ha­ben und mich über­set­zen.
*
Nach­dem ich den Fluss hin­ter mir ha­be, bie­ge ich auf ei­nem Feld­weg in ein klei­nes Tal ein. Ei­ne äl­te­re Da­me be­geg­net mir in ei­nem Fahr­zeug. Sie kur­belt die Schei­ben her­un­ter: «Don't frigh­ten the de­er!», ruft sie mir zu - ein Satz, den man hier öf­ter zu hö­ren be­kommt.
*
Das passt bes­ser in ei­ne Zeit, als das Hoch­land noch dicht be­wal­det war. Es ist wohl das Trau­ma der Bri­ten, dass sie ih­re Wäl­der den ge­schei­ter­ten Wel­treicht­räu­men ge­op­fert ha­ben. Wäh­rend Deutsch­land zu Zei­ten die­ser Rei­se noch zu über 30% be­wal­det ist, ist es nur 8% der Flä­che Groß­bri­tan­ni­ens. Auf­wän­dig ein­ge­zäun­te Area­le zur Wie­der­auf­fors­tung mit Mo­no­kul­tu­ren von Na­del­holz be­glei­ten mich auf mei­nem Weg. An die­sen Stel­len ist Feu­er ma­chen nicht nur ver­bo­ten, son­dern auch nicht rat­sam.