Paris 2024
Radtour Bonn-Paris-Maisse-Bonn
Gewidmet Anna und Milli und all denen, die mich im Waldkrankenhaus Bonn liebevoll gepflegt haben, sowie dem Team der HNO-Ärzte, die mich fachgerecht auseinandergenommen und wieder zusammengeflickt haben.
«Mit dem Rad nach Paris, wegen der Olympischen Spiele?», höre ich die Leute sagen, die ich auf meinem Weg nach Süden treffe: «Nein, trotz der Olympiade. Ich besuche lediglich einen Freund, der mit einer Französin verheiratet ist.» Ich sage «Paris», weil niemand Maisse kennt, jenen kleinen Ort 60 km südlich von Paris.
In den 18 Jahren seit meiner letzten Radtour hat sich kollosal viel getan. Einerseits wurde das Smartphone zu einem Gebrauchsgegenstand, den nun jeder in der Tasche hat, das Navigation auf einem neuen Level erlaubt und dessen Kosten u. a. durch die Verordnungen zum Roaming von der oft geschmähten Europäischen Union im Zaum gehalten wurden. Auf der Rückfahrt fahre ich auf der Vennbahn entlang der deutsch-belgischen Grenze. Wo ich gerade bin, kann ich nur den Autokennzeichen entnehmen, so wie die Grenze zwischen Frankreich und Belgien nicht durch einen Schlagbaum sondern durch ein Hinweisschild markiert wird: «Willkommen in der Wallonie».
Andererseits haben Länder, denen man bisher attestierte, dass sie ein Fahrrad hassen, sobald es einen Gepäckträger hat, und daher nichts für den Radverkehr übrig hatten, das Versäumte in einer Art und Weise aufgeholt, dass man sich fragt, was den Sinneswandel eingeleitet haben mag. Denn die dedizierten Radwege sind üppig ausgebaut und vorbildlich beschildert, obgleich sie gegenüber deutschen Radwegen eher selten benutzt werden. All das zu sehen hat die Tour mehr als gelohnt.