Paris 2025
Vorwort zu Bonn-Paris-Maisse-Paris-Bonn
Es ist das erklärte Ziel der Routenwahl, dass ich die Tour vom Vorjahr in der Gegenrichtung fahre. Auf dem Hinweg weiche ich davon an zwei Positionen ab: Am Start fahre ich nach Osten zum Rhein und folge von dort dem Eurovélo 3 bis Kornelimünster. Am Ende der Hinfahrt fahre ich nicht mehr Trilport an, sondern quer durch Paris zum Bois de Boulogne und von dort nach Maisse.
Auf der Rückfahrt fahre ich diesmal zwar durch Paris, wie auf der Hinfahrt im letzten Jahr, aber
nicht über Saint Denis, eine Route, die ich wenig attraktiv finde, sondern weiter im Westen.
Ich passiere noch einmal den Bois de Boulogne, das Geschäftsviertel la Defense, und verlasse Paris
schließlich über Argenteuil, le Plessis-Bouchard und Méry-sur-Oise, womit wir wieder an der Oise
wären. Erst hinter Pontpoint treffe ich dann auf die Strecke vom Vorjahr.
Zwischen Hirson und Namur wähle ich die Originalroute des Eurovélo 3 über Maubeuge und Charleroi, was, wenn man zelten will, aktuell aber nicht empfohlen wird, weil es um Maubeuge keinen Campingplatz mehr gibt, solange der camping municipale geschlossen ist. Zurzeit ist er als «dauerhaft geschlossen» ausgewiesen.
Im Übrigen gilt: Alle hier beschriebenen Campingplätze sind, bis auf den Paris Beau Village, für Fußgänger und Radfahrer 24 Stunden am Tag frei zugänglich. Am La Haute Île kümmert sich der Nachtportier um einen. Das ist für Einzelwanderer wichtig, die spät abends ankommen.
Zu den Ärgernissen dieser Fahrt gehört, dass der Eurovélo 3 in NRW nicht ausgeschildert
ist. Zwar tragen die Wegweiser Zusatzschilder (für Burgenrouten, Obstanbau und vieles mehr),
aber darunter wird man die 3 im Kreis der gelben Sterne auf dunkelblauen Grund vergeblich
suchen. Dabei wäre noch Platz für eine solche Kennzeichnung. Hier sind uns die Franzosen und
die Belgier weit voraus.
Plant man seine Route mit einem Planungsprogramm wie GraphHopper oder Komoot, muss man darauf achten, dass diese Programme nicht überall von der Strecke abweichen, weil sie eine Abkürzung vermuten. Man sollte daher die GPX-Datei des Radwanderwegs ins Programm importieren, wenn man keinen zuverlässigen Track vom Vorjahr hat.
Das Problem der Navigation mittels Smartphone ist, dass selbst dann, wenn man den Bildschirm wo immer möglich ausschaltet, so viel Strom verbraucht wird, dass man am Abend mit wenigen Prozent Reststrom am Tagesziel ankommt. Das kann man verhindern, indem man Strom selbst erzeugt. Der Forumslader Pro hat sich als Gleichrichter in diesem Jahr ausgezeichnet bewährt. Er lädt eine GPS-Uhr vom Typ Garmin Instinct 2X Solar von 50 auf 100% auf, wobei er selbst nur 3% seiner eigenen Kapazität abgibt. So ist in jedem Fall die GPS-Aufzeichnung gesichert. In der Ebene kann man den Bildschirm auch auf einem schwer beladenen Tourenrad mit hoher Helligkeit dauerhaft betreiben, außer an heißen Tagen.
Die Navigation mit Komoot läuft nur, wenn man das Welt-Paket gekauft hat, zumindest hieß das vor zwei Jahren noch so. Zudem muss man in den Tiefen seines Smartphones eine Einstellung vornehmen, die verhindert, dass die Applikation in «tiefes Standby» geschickt wird, was passiert, wenn man den Bildschirm ausschaltet. Dann läuft Komoot auch im Hintergrund zuverlässig, zeichnet die tatsächlich gefahrene Route weiter auf und auch die Sprachangaben sind einigermaßen zuverlässig. Ein Problem bleibt: Trifft ein kaum erkennbarer Feldweg auf einen Kreisverkehr, kommt die Zählung der Ausfahrten vermeintlich durcheinander, weil er mitgezählt wird.
Krabbelt man mit 25 kg Gepäck einen ganzen Tag bergauf, muss man den Bildschirm des Smartphones unbedingt zwischendurch aussschalten, weil dann die Geschwindigkeit zu gering ist, um signifikant Strom zu erzeugen. Ab 15 km/h kann der Gleichrichter das Telefon und seinen Akku wieder aufladen, insbesondere wenn Komoot läuft, das auch ohne Bildschirm ziemlich viel Strom verbraucht.
Aus einem weiteren Grund muss man den Bildschirm gegebenenfalls ausschalten: An einem Tag im prallen Sonnenschein überfordert Komoot jedes Smartphone. Dann werden diese so heiß, dass sie sich abschalten. Man kann dann versuchen, mit Google Maps zu navigieren, weil das Programm in den Nachtmodus schalten und so Energie sparen kann. Ansonsten: «Navigation ade!»