Die Provence
Über Arles und les Baux nach Nizza
Nachdem wir die Camarque nahezu bilderlos hinter uns gebracht haben, durchstreifen wir die Provence. Wir finden eine Unterkunft in Arles, wo wir im Saal des Syndicat d'Initiative zunächst warten müssen. Der Gast vor uns sieht in seinen karierten Hosen und seiner britischen Art wie ein ehemaliger Offizier aus. Die Szene ist komplett, als der Bedienstete das Zimmer auf den Namen «Montgomery» reserviert. Am nächsten Morgen streifen wir durch die Stadt und besichtigen u.a. das antike Theater, über dessen obere Bögen ein Spazierweg führt. Tags darauf sind wir in les Baux, das dem Grundstoff für Aluminium, Bauxit, seinen Namen gab. Das Denkmal aber erinnert an den Dichter Charloun Rieu, «le poète provençale, qui a chanté les Baux».
Immerhin steht Neujahr an. Wir sind auf einem Campingplatz irgendwo im Nichts des französischen Hinterlandes. Da die Franzosen nicht Knallen, vergeht Mitternacht fast lautlos. Nur in bestimmten Clubs wird gefeiert, während die normale Kneipe bereits gegen 10 Uhr schließt, damit man im Familienkreis feiern kann. Auch wir werden in dieser Nacht rausgeworfen - und landen schließlich wieder auf dem Zeltplatz, wo wir auf ein einheimisches Pärchen treffen, das auch kein Restaurant mehr gefunden hat. Wir machen unsere eigene Fete und trinken Wein aus einem Ballon auf der Ladefläche des Kombis. Der Motor läuft und es ist mollig warm im Wagen. So haben wir dann doch noch Gesellschaft am Übergang zu einem neuen Jahrzehnt.
Auf dieser Reise erleben wir noch ganz andere Geschichten. Da die meisten Campingplätze um diese Zeit geschlossen sind, übernachten wir auch hin und wieder auf provisorischen Plätzen. Und an einem Morgen nach einer sehr stürmischen Nacht finden wir einen dicken Ast unmittelbar neben unserem Zelt.