Serfaus-Fiss-Ladis
Einleitung
Die Orte Serfaus, Fiss und Ladis liegen auf einer Hochterrasse mit über 2000 Sonnenstunden pro Jahr und gelten als sonnenreichste Lage der gesamten Region. Die Geschichte des Skitourismus begann mit dem Bau einer Materialseilbahn vom Dorf Serfaus zum Kölner Haus im Jahr 1940. Sie erlaubte dem Skifahrer erstmals den Aufstieg ohne Gepäck.
1953 erfolgte der Umbau der Materialseilbahn in eine Personenpendelbahn für 4 Personen und ein Jahr später wurde der erste Schlepplift errichtet. 1957 wurde die Seilbahn Komperdell GmbH gegründet und im Folgejahr die Pendelbahn Serfaus-Komperdell gebaut. Die Bergbahnen der drei Ortschaften haben sich erst im Jahr 1999 zum Verbund Serfaus-Fiss-Ladis (SFL) zusammengeschlossen.
Der Ausdruck «Hochterrasse» könnte suggerieren, dass es sich bei den Orten um weitgehend ebene Ansammlungen von Häusern handelt. Aber weit gefehlt: Lange habe ich nicht mehr so viele Höhenmeter überwunden, um im Ortszentrum von Fiss einkaufen zu gehen. Folgerichtig ist dort das Skidepot ein wesentlicher Bestandteil der Infrastruktur. Mit der neuen Komperdellbahn sollen Skidepots auch in Serfaus ausgebaut werden.
Wir sind zu einer Zeit unterwegs, da Berlin und einige ostdeutsche Bundesländer Ferien haben, aber nicht die Holländer. Am Samstag ist das Wetter durchwachsen und nur am Masner zuverlässig schön. Die Pisten sind weitgehend leer. Am Sonntag ist der Wetterbericht gut und der Tag sonnig, was zu einer Welle von Skifahrern führt und trotz guter Beförderungskapazitäten zu ersten Wartezeiten an den Liften. Am Montag, einem vergleichbar sonnigen Tag, ist der Spuk wieder vorbei und die Pisten sind weitgehend leer. Offensichtlich ist der Tagestourismus für das Skigebiet von entscheidender Bedeutung, denn die Orte sind ausgebucht. Das erklärt auch, warum die Tageskarte durch die Gästekarte nicht ermäßigt wird.
Bei der Angabe der Pistenkilometer schummeln alle Skigebiete alpenweit, am meisten die schweizer Gebiete. Die Österreicher haben sich dazu bekannt, das nicht mehr zu tun. Daher gibt SFL gleich zwei Zahlen an, jene, die sie gerne hätten, die «Skischulpistenkilometer», und jene, die sich aus einer Vermessung ergeben würde: «214 bestens präparierte gefahrene Pistenkilometer (162 gemessene Pistenkilometer)».
Letztere Zahl ermitteln auch wir, wenn wir von unseren Vermessungen mittels GPS reden. Da wir bei unserem Aufenthalt einige Pisten geschlossen vorfinden, können wir die Zahl nicht bestätigen. Am Ende unseres ersten Aufenthalts haben wir zwar die Charakteristik des Gebiets voll erfasst, aber nur 117 km aufgemessen.
Lässt man die Skirouten außer acht, fehlen nur die schwarzen Pisten 124 bis 128 am Lazid, die 145 am Pezid, die 105, 108 und 109 an der Planseggbahn sowie die 15 und 16 an der Schöngampbahn. Alle zusammen liefern sicher nicht nicht die noch fehlenden 45 km, sodass ich davon ausgehe, dass auch die Skirouten hinzugerechnet werden (was auch ich tue, wenn ich sie fahren kann).