Adi und sei­ne «schöns­ten Pis­ten»

Das Bes­te aus 20 Win­tern

Adi ist nicht nur ein Läs­ter­maul, er kann auch schwär­men! Und so hat er sich von uns die­se ei­ne Sei­te er­be­ten, auf der er sei­ne per­sön­li­chen High­lights vor­stel­len möch­te. Die Bil­der gibt es al­le be­reits im Text, Adi hat sie nur an­ders ar­ran­giert. Zu­erst woll­te er die Sei­te «Schwers­te Pis­ten» tau­fen, aber dann fiel ihn ein, dass man die Ar­men­ta­rola-Abfahrt auch beim bes­ten Wil­len nicht schwer nen­nen kön­ne. Und so ist es ei­ne Sei­te voll spek­ta­ku­lä­rer Pis­ten ge­wor­den, spek­ta­ku­lär schön oder spek­ta­ku­lär schwer dürf­te dann eher Ne­ben­sa­che sein.

St. Moritz Glü­na Plai­na an der Dia­vo­lez­za! Ei­nen «Echo» für den bes­ten «li­ve act» des Jah­res 2010! Ein­fach un­be­schreib­lich, die­se Ab­fahrt bei Mond­schein, an­sons­ten un­be­leuch­tet, auf stei­len aber gut prä­pa­rier­ten Pis­ten. 5 km lang und 900 Hö­hen­me­ter. Das Gan­ze ist ge­nau so ar­ran­giert, wie man es sich vor­stellt: So vie­le Ab­fahr­ten, wie man schafft. Ei­ne At­mo­sphä­re, die man ein­fach nicht ver­pas­sen darf! Nichts, we­der das Vallée Blan­che noch Heli-Ski­ing am Mon­te Ro­sa, hat Adi mehr be­ein­druckt als die­ses Event. Da­her führt es die Lis­te der groß­ar­ti­gen Pis­ten an! Die Cor­vatsch Snow Night ist da ganz an­ders, aber auch sehr, sehr ein­drucks­voll.

Chamonix Ai­guil­le du Mi­di (3842m) - Mon­ten­vers: Es ist der In­be­griff der Tou­ren­ab­fahrt schlecht­hin, zu­min­dest für die­je­ni­gen, die an­sons­ten auf den Pis­ten blei­ben, das «Wei­ße Tal», Vallée Blan­che. Es emp­fiehlt sich, ob er­folg­reich oder auch nicht, zu­vor Tief­schnee fah­ren zu üben und Bu­ckel­pis­ten mit ins Pro­gramm zu neh­men, um sich dar­auf vor­zu­be­rei­ten. Aber es ist nicht der durch die Rou­ten­wahl ska­lier­ba­re Schwie­rig­keits­grad, der die­se Ab­fahrt be­stimmt, son­dern die wirk­lich ein­zig­ar­ti­ge Land­schaft, wild, ur­wüch­sig und kom­plett ver­glet­schert. Es ist ein Er­leb­nis der be­son­de­ren Art, sich am Ein­stieg den Grat hin­un­ter zu tas­ten und da­nach über und durch Eis und Eis­brü­che ab­zu­fah­ren. Am spä­ten Nach­mit­tag dann ein Bum­mel durch Cha­mo­nix, for­mi­da­ble! Im März 2013 er­gänzt Adi die Tour um ei­ne Va­ri­an­te mit Ab­fahrt ins Tal, mehr als 2800 Hö­hen­me­ter.

Heli-Skiing am Monte Rosa Heli-Ski­ing am Mon­te Ro­sa (4150m). Das Flug­ge­rät fun­kelt nicht nur na­gel­neu, das Bild hat tat­säch­lich Sel­ten­heits­wert. Nicht nur, dass hier Mat­ter­horn, Dent d'Hérens, Breit­horn und Mont Blanc ver­ei­nigt sind. Nein, auch der Hub­schrau­ber mit der Ken­nung HB-ZVS ist an die­sem Tag zum ers­ten Mal für Air Zer­matt im Ein­satz. Die 19 km lan­ge Ab­fahrt ist schwer we­gen der gro­ßen Hö­he. Die Luft ist dünn. Hier ist Tief­schnee­fah­ren an­ge­sagt. Auch sonst soll­te man sei­ne Skier im Griff ha­ben, denn die Aus­fahrt führt durch frei­es, fla­ches aber sehr wel­li­ges Ge­län­de. Ein Grund, warum man nicht mit dem Snow­board wei­ter­kommt und auf Skier um­stei­gen muss.

L'Alpe d'Huez Pic Blanc im Ski­ge­biet von l'Al­pe d'Huez. Die Pis­te du Tun­nel gilt als ei­ne der schwers­ten Pis­ten der Al­pen. Für An­fän­ger auf dem Snow­board ist sie de­fi­ni­tiv ei­ne Of­fen­ba­rung, aber auch nicht mehr. Die eben­falls dort be­gin­nen­de la Sa­ren­ne wird als ein Klein­od un­ter den land­schaft­lich schö­nen Stre­cken ge­prie­sen. Adi konn­te sie erst im März 2013 zum ers­ten Mal be­fah­ren. Sein Fa­zit: Sie ist zwar schön, aber kei­nes­falls spek­ta­ku­lär. Ih­re Län­ge wird mit 16 km an­ge­ge­ben, sie ist aber nur 10,5 km lang. Adi: «Eti­ket­ten­schwin­del!»

Eine besondere Nebenstrecke Die Schind­ler­schar­ten von Sankt An­ton sind Spe­zia­lis­ten vor­be­hal­ten, das Wort «Nor­mal­we­ge» be­schreibt sie «nicht wirk­lich». Die un­glaub­lich spek­ta­ku­lä­re Zu­we­gung, für die man 1999 noch un­ter der Berg­sta­ti­on des Lifts durch­krie­chen konn­te, ist heu­te mit Net­zen kom­plett ab­ge­sperrt. Das Ski­ge­biet ist durch und durch traum­haft, wenn man fah­ren kann. Ge­nuss­pis­ten sind de­fi­ni­tiv nicht das Me­tier der Arl­ber­ger!

Lac de Tignes - Grand Motte Der Glet­scher von Lac de Tig­nes ge­hört zu den groß­ar­ti­gen Ab­fahr­ten des l'es­pace kil­ly. Ei­ne ein­zi­ge brei­te Pris­te führt hin­ab von der Gran­de Mot­te. Wer sei­ne Skier un­ter Kon­trol­le hat, kann es hier so rich­tig lau­fen las­sen. Un­ten ist viel Platz, um den Schwung zu brem­sen. Das letz­te Schuss­stück ist fast völ­lig frei von tücki­schen Bo­den­wel­len. Nur der Rechts­ab­bie­ger kurz vor Schluss führt auf ei­ne ku­pier­te Ab­fahrt oh­ne de­fi­nier­ten Aus­lauf. Den­noch gilt: Wer die­se Pis­te zum Brum­men nutz­ten will, ist gut be­ra­ten, sehr früh un­ter­wegs zu sein. Wer das vor hat, soll­te sich in Val Cla­ret ein­mie­ten, am Fuß des Ber­ges.

Grand Couloir Die Zu­fahrt über den schma­len Grat ist der­art be­ein­dru­ckend, dass man sich al­len Erns­tes über­legt, ob man die Pis­te Grand Cou­loir an­fah­ren soll, aber nach­dem Adi sie 2013 aus­ge­las­sen hat, nutzt er ein Jahr spä­ter die Mög­lich­keit, die schwers­te Pis­te der 3 Vallées zu fah­ren. Dem Ein­stieg folgt ein kur­zer aber stei­ler Ab­schnitt zwi­schen Fel­sen, wo man Bu­ckel auf Bu­ckel fah­ren muss, da­nach wird es brei­ter und we­ni­ger auf­re­gend. Wer die Schind­ler­schar­te und die un­te­re Aro­leid ge­fah­ren ist, kommt hier eher nicht ins Schwit­zen!

Les Arcs Der Ki­lo­mè­tre Lan­cé von Les Arcs. Hier wer­den Ge­schwin­dig­kei­ten um 250 km/h ge­fah­ren, mit Ski­ern, nicht mit Renn­wa­gen. Snow­board­fah­rer kom­men auf Tem­po 200, Moun­tain­bi­ker auf 230. Aber oh­ne Schnee ist auch die­se Pis­te nichts wert! Sie kos­tet ex­tra, wenn sie prä­pa­riert ist, viel­leicht um Dumm­köp­fe fern­zu­hal­ten. Und der 2020 gül­ti­ge Wel­tre­kord auf Ski wur­de nicht hier ge­fah­ren, son­dern in Vars/Ri­soul.

Lagazuoi - Blick in die Armentarola Abfahrt Der Mon­te La­ga­zuoi ist ein his­to­ri­scher Fel­sen, im ers­ten Welt­krieg hart um­kämpft, heu­te ei­ne Tou­ris­te­nat­trak­ti­on mit ei­ner sehr schö­nen Ab­fahrt nach Ar­men­ta­ro­la. Zwi­schen brau­nen Fel­sen, glas­ar­tig ge­fro­re­nen Was­ser­fäl­len und un­ter dem Blau ei­nes süd­li­chen Him­mels geht es über ei­ne tech­nisch eher an­spruchs­lo­se Pis­te ins Tal.

Lac de Tignes - Grand Motte Flims/Laax/Fa­le­ra ist ein Ski­ge­biet mit vie­len Ta­ges­gäs­ten. Von Bonn aus ist es 30 km wei­ter ent­fernt als St. An­ton. Und das Ge­biet hat mehr Auf­merk­sam­keit ver­dient! Lan­ge Pis­ten und an­spruchs­vol­le Ski­rou­ten wer­den von den bei­den Ab­fahr­ten am Cas­sons­grat ge­toppt! Die klei­ne Gon­del, die völ­lig aus­reich­te um die we­ni­gen En­thu­sias­ten auf die Hö­he zu brin­gen, pas­sier­te ei­nen schrof­fen Fel­sen, ein idea­les Re­vier für Stein­bö­cke. Ton in Ton muss man das Bild schon ver­grö­ßern, um den ka­pi­ta­len Bock zu er­ken­nen! Zum ers­ten Mal se­hen wir die Tie­re in frei­er Na­tur: «Das En­de die­ser Luft­seil­bahn hat dem Ge­biet nicht gut ge­tan!»

Slalomstrecke FIS Innerwengen «Vor­la­ge!», möch­te man dem Ski­fah­rer zu­ru­fen, der sich in die 36° stei­le Ab­fahrt der FIS-Sla­lom-Inner­wen­gen stürzt. Sie ist die klei­ne, auf­re­gen­de Schwes­ter der FIS-Lau­ber­horn, die je­des Jahr um Mit­te Ja­nu­ar von sich re­den macht. Mit Ge­fäll­stre­cken bis zu 42° Nei­gung, ei­ner Tem­po­mess­stre­cke, die den Na­men ver­dient, en­gen Kur­ven und schma­len Pas­sa­gen, gilt: «Die Lau­ber­horn­ab­fahrt hat mehr Schwie­rig­keits­gra­de als so man­ches Ski­ge­biet!»

Kitzbühel Die Streif ist der In­be­griff der Renn­stre­cke schlecht­hin und auf der Ski­rou­te 21 kann man sie nach­zu­fah­ren ver­su­chen. Ins­be­son­de­re die ers­ten Ab­schnit­te sind steil, sehr steil, und für die meis­ten Ski­fah­rer nicht im Schuss zu meis­tern, zu­mal die schnells­ten Pas­sa­gen in 90° Kur­ven en­den, für die man die Ge­schwin­dig­keit be­reits zu­vor ge­dros­selt ha­ben muss. Nach Neu­schnee ge­fah­ren er­scheint die Pis­te ein­fach, glatt ist sie aber ei­ne ech­te Her­aus­for­de­rung. Die «Fa­mi­li­en­streif» ist ei­ne ab­ge­speck­te, fast fleisch­lo­se Va­ri­an­te, auf die man aus­wei­chen kann, wenn es hei­kel wird. Un­ter­halb der Haus­berg­kann­te muss man je nach Schnee­la­ge mit Bu­ckeln rech­nen, die das Fahr­kön­nen her­aus­for­dern.

Tourenabfahrt Chüecalanda - Der Tanz der Schneekristalle Prinz Charles ist es das liebs­te Ski­ge­biet und in der Welt der Schö­nen und Rei­chen gibt es kaum ei­nen klin­gen­de­ren Na­men als Klos­ters/Da­vos. Da­bei hat das Ge­biet ei­ni­ge, die Ge­duld stra­pa­zie­ren­de Seil­bah­nen. Zu den Pis­ten, die in Erin­ne­rung blei­ben, zählt die Ab­fahrt nach Schi­fer so­wie, im Teil­ge­biet Ma­dri­sa, die Chüe­ca­landa, ei­ne lan­ge Tou­ren­ab­fahrt, auf der Adi noch mit ana­lo­ger Ka­me­ra den «Tanz der Schnee­kris­tal­le» fo­to­gra­fiert hat. Loh­nend ist die fast 1700 Hö­hen­me­ter lan­ge Tal­ab­fahrt vom Weiss­fluh­gip­fel nach Klos­ters, wenn auch nur im obers­ten Fünf­tel schwie­rig.

Lech Die groß­ar­ti­ge, un­prä­pa­rier­ba­re Tan­negg im Ski­ge­biet von Lech am Arl­berg fo­to­gra­fiert ge­gen die Pis­ten am Krie­ger­horn. Zu­sam­men mit Zürs bie­tet die­ser sehr teue­re Skiort vie­le span­nen­de Pis­ten und gu­te Ne­ben­stre­cken. Der Ski­pass Arl­berg schließt Lech, Zürs und Warth/Schrö­cken mit ein.

Hochjoch, Panoramabahn Sil­vret­ta No­va ist das be­deu­tends­te Ski­ge­biet im Mon­ta­fon. Es bie­tet es mit der «Schwar­zen 44» (frü­her: 20), ein ech­tes High­light un­ter kur­zen, schwe­ren Pis­ten und nicht prä­pa­rier­ba­ren Ski­rou­ten wie der Ab­hen­ki­na und der Zig­jam. Die längs­te Ab­fahrt aber hält das Hoch­joch be­reit, über 1700 Hö­hen­me­ter und 9 km Län­ge führt sie aus ei­ner Hoch­ge­birgs­land­schaft durch den «längs­ten Ski­tun­nel der Welt» hin­ab in den Wald und er­reicht über stei­le Wie­sen den Tal­ort Schruns.

Wer zu früh kommt, den be­straft be­kannt­lich das Le­ben, und so ist es auch Adi er­gan­gen. Als er nach we­ni­gen Wo­chen auf dem Snow­board mit sei­nem Nie­de­cker Ra­ve auf die Bu­ckel am Mont Fort traf, war es ihm noch nicht ver­gönnt, die ab­so­lut stei­le Pas­sa­ge di­rekt un­ter der Gon­del zu fah­ren. Aber auch die Bil­der aus der be­nach­bar­ten, deut­lich fla­che­ren Bu­ckel­pis­te las­sen ei­ne Ah­nung auf­kom­men, was die­ser Berg bie­tet. Und er steht nicht al­lein da in den «Vier Tä­lern» mit ih­rem Haup­tort Ver­bier, so fal­len Adi gleich meh­re­re groß­ar­ti­ge Pas­sa­gen ein, al­len vor­an Mont Gélé und Col de Gen­tia­nes-Tor­tin.

Zermatt - Untere Aroleid, Hermetji Zer­matt, Un­te­re Aro­leid/Her­met­ji. Sel­ten fängt ein Bild die Steil­heit ei­ner Pis­te so ein, wie die­ses. Adi konn­te die spek­ta­ku­lä­re Ski­rou­te erst drei­mal fah­ren, aber je­des­mal hielt sie ei­ne Über­ra­schung pa­rat. Wann hat­te er zu­letzt ei­ne Spitz­keh­re ge­macht? Und jetzt braucht er 5 oder 6 um sich aus dem un­ver­spur­ten Sulz­schnee zu ret­ten! Durch den Wald, über en­ge Tram­pel­pfa­de und un­ter Bü­schen hin­durch: Nur la Gra­ve bie­tet in die­ser Hin­sicht noch mehr.

Stockhorn Zer­matt, Stock­horn: Nach­dem die Gon­del ab­ge­baut wor­den war, er­schloss ein Schlepp­lift die Bu­ckel­pis­te. Fuhr man oben links raus und dann über den zum Rot­horn ge­wand­ten Glet­scher, konn­te man ein Ge­fäl­le von 100% rea­li­sie­ren. Manch­mal ist der Glet­scher nur blan­kes Eis. Aber auch auf dem Nor­mal­weg durch die Bu­ckel ent­lang des Lifts hat­te man En­de April noch Schnee vom Feins­ten und je­de Men­ge Spaß. Zer­matt, das mit Ab­stand schöns­te Früh­jahrs­ski­ge­biet der Al­pen. Oh­ne Fra­ge!