Von Glen Coe nach Loch Ossian
In den Fängen des schottischen Hochmoores
Glencoe
ist ein bedeutungsschwangeres Fleckchen Erde, der einzige Weg, der im
Westen
die Nord-Süd-Verbindung herstellt. Die Berge rücken hier wieder
dichter zusammen, so dass sie eine Art Schlucht bilden. Wie eine
Passstraße
schlängelt sich der Weg an den Felsen vorbei. Allerdings kann man
das kaum mit den französischen Schluchten vergleichen.
Im Glen Coe gab es vor einigen hundert Jahren eine erbittertes Gemetzel zweier befeindeter Clans, in dessen Verlauf ganze Familien ausgerottet wurden. Wer es genauer wissen will, der findet hier heute ein Besucherzentrum.
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Als
der gefährlichste Wegteil meiner Reise wird sich der nun folgende
Trail zur Jugendherberge von Loch Ossian herausstellen. Und so wie in
alten
Kriminalromanen die Opfer bei dichtem Nebel in die Hochmoore getrieben
wurden, um dann elendiglich und für immer im Sumpf zu versinken, so
erlebe auch ich, wie heftig das Moor an den Schuhen ziehen kann, wenn
man einmal hineingeraten ist:
Im Glen Coe gab es vor einigen hundert Jahren eine erbittertes Gemetzel zweier befeindeter Clans, in dessen Verlauf ganze Familien ausgerottet wurden. Wer es genauer wissen will, der findet hier heute ein Besucherzentrum.
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Am Ufer des Blackwater Reservoir, das ich am östlichen
Ende umwandere, gerate ich plötzlich mit einem Fuß in einen
morastigen Sumpf. Der Fuß sinkt immer tiefer ein, bis der hochgezogene
Schuh fast völlig verschwunden ist. Mangels sicheren Bodens kann ich
den Schuh auch nicht herausziehen.
Noch während ich verzweifelt mit dem Moor ringe, denke ich, dass
die fraglichen Gestalten in den Kriminalgeschichten allenfalls mit
ihrer
Geliebten durchgebrannt sind, also bildlich vom Erdboden verschwanden,
wobei eine solche Geschichte gerade recht kam. Und schließlich kann
ich meinen Fuß aus dem Sumpf herauslösen und mich auf festen
Boden retten.