Auf dem Gip­fel des Ben Ne­vis

Über den Dä­chern von Glas­gow

The eastern slopeDie Ju­gend­her­ber­ge von Loch Os­si­an ist ei­ne von meh­re­ren uri­gen Her­ber­gen in Schott­land. Nur mit dem Lan­dro­ver, zu Fuß oder mit der Bahn (und ei­ner Mei­le Fuß­weg) zu er­rei­chen, liegt sie ab­seits von al­lem Lu­xus zwi­schen kar­gen Bäu­men ver­steckt an ei­nem klei­nen See. Das Wasch­was­ser zieht man mit dem Ei­mer aus dem See. Die Her­ber­ge ist spar­ta­nisch - aber ge­müt­lich. Und na­tür­lich ist sie in al­len al­ter­na­ti­ven JH-Ver­zeich­nis­sen ein­ge­tra­gen, so dass ei­ne in­ter­na­tio­na­le La­ger­feu­e­r­at­mo­sphä­re auf­kommt, auch wenn sich das ein­zi­ge Feu­er im Haus aus Gas­fla­schen speist. Ob das heu­te noch so ist?
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Ich ver­las­se die JH nach ei­ner Nacht. Hier kann man oh­ne­hin nichts ma­chen. Und wenn das Wet­ter schlech­ter wird, bleibt ei­gent­lich nur die Bahn, weil die Feld­we­ge un­pas­sier­bar wer­den. Ich fol­ge der Ei­sen­bahn­li­nie bis zum Loch Treig, wo die Bahn scharf nach Nor­den ab­biegt und ma­le­risch am See ent­lang in Rich­tung Fort Wil­liam zieht. 
Ben Nevis*
Der heu­ti­ge Tag ist mit über 20 Mei­len und ei­nem Auf­stieg von fast 1400 Hö­hen­me­tern der schwers­te Tag der gan­zen Rei­se. Ich schlep­pe die gut 20 kg Ge­päck auf mei­ner Fjäll Rä­ven Kra­xe über mehr als 25 Ki­lo­me­ter, be­vor der Auf­stieg be­ginnt. Es ist be­reits Nach­mit­tag, als ich den "Weg" in An­griff neh­me. Von Os­ten her gibt es al­ler­dings gar kei­nen Weg. Was bleibt ist Block­klet­te­rei vom Feins­ten mit Trit­ten von fast ei­nem hal­b­en Me­ter Hö­he. Ich ba­lan­cie­re mehr, als dass ich stei­ge. Aber nach we­ni­ger als drei Stun­den bin ich oben auf dem Gip­fel. Und das an dem denk­bar schöns­ten Abend, den man hier er­le­ben kann.