Die Rad­tour zum La­go Mag­gio­re

Von Mon­treux nach Visp

7. Tag: Mon­treux - Visp, 133 km.

Da das Früh­stück in der JH zwi­schen 7 und 8 Uhr aus­ge­ge­ben wird, star­ten wir heu­te re­la­tiv früh. Ent­lang des Ufers lässt sich gut fah­ren, vor­bei am Château Chil­lon, bis Vil­le­neu­ve. Da­nach zeigt sich die­ses Land von sei­ner in­dus­tri­el­len Sei­te: Noch auf den Ber­gen ra­gen die Schlo­te auf. Wir ent­kom­men bei Ai­gle der Stra­ße für ei­ne Wei­le, doch auf dem Weg bis Mar­tigny blei­ben wir auf der Eu­ro­pa­stra­ße 2. Die Schweiz ge­fällt mir auf die­sem Weg über­haupt nicht. Da hel­fen auch die Ber­ge nicht, die al­le über 3000 m hoch auf­ra­gen. Klei­ner Licht­blick: Die Dents du Mi­di.

Lago Maggiore 1983 - Holzbrücke bei Martigny Mar­tigny selbst hat süd­län­di­schen Cha­rak­ter. Cafés wie in Frank­reich, Pla­ta­nen­platz, und wie im­mer auf die­ser Tour: Son­ne prall und heiß. Nach Mar­tigny wech­seln wir auf die nörd­li­che Rhô­ne­sei­te und fah­ren wei­ter auf dem Deich. Hier tu­en sich Plan­ta­gen auf von Äp­feln und To­ma­ten und wir ver­pfle­gen uns «vom Baum». Da der Au­to­bahn­bau be­reits den Deich be­an­sprucht, müs­sen wir die letz­ten Ki­lo­me­ter nach Si­on auf der stark be­fah­re­nen Bun­des­s­tra­ße hin­ter uns brin­gen. Bis Sie­ders (Sièr­re) fah­ren wir Ne­ben­stra­ßen.

In der An­nah­me, nach Va­ren und Leuk ei­ne ähn­li­che Stra­ße vor uns zu ha­ben, ver­fah­ren wir uns tie­risch. Erst über 250 m hin­auf, dann von Va­ren steil hin­ab (durch die Wein­ber­ge) und nach Leuk nur noch schie­ben. Bis Sus­ten «flie­gen» wir ins Tal. Von dort sind es bei un­ter­ge­hen­der Son­ne noch 20 km bis Visp. Nach kur­z­em End­spurt er­rei­chen wir Visp. Die auf mei­ner Kar­te ein­ge­zeich­ne­te JH ist längst nicht mehr. In ei­nem kath. Heim über­nach­ten wir, neh­men Abend­es­sen und Früh­stück und zah­len am nächs­ten Mor­gen 66 Fran­ken für 2 Per­so­nen. In der Schweiz ist nichts um­sonst.1


1 Das ist schon ein be­son­de­rer Satz! Nach dem aus da­ma­li­ger Sicht schlech­ten De­vi­sen­kurs wür­de ich mir heu­te die Fin­ger le­cken.