Die Radtour zum Lago Maggiore
Von Menággio nach Maloja
11. Tag: Menággio (210 m) - Maloja (1825 m), 90 km.
Das war einer der härtesten Tage, die ich auf dem Fahrrad je gefahren habe: Die Anfahrt auf den Maloja-Pass nach einer Anreise von sage und schreibe 50 km. Aufstieg 1600 Höhenmeter. Landschaftlich eigentlich in jeder Phase sehr reizvoll!!!
Etwas unfreiwillig sind wir diesen Pass gefahren. Da sich kein Pass hier in dieser Gegend anbot, haben wir einen solchen gewählt, den man mit Postbus erklimmen kann. Indess: An einem Sonntag führen die Busse der Post (PTT) nur nach Anfrage Anhänger mit. Kein Anhänger, keine Vélos. Im Angesicht der langen Wartezeit hatten wir ohnehin schon den Weg nach Vicosoprano zurückgelegt. So konnten wir in einer immensen letzten Anstrengung noch einmal die letzten 750 Höhenmeter angehen. Nach Einbruch der Dunkelheit erreichten wir die Passhöhe. Mühsam ist dieser Maloja. Sehr, sehr mühsam.
Das Abendessen in einem kleinen Gasthof war etwas für Uwes hohlen Zahn. Die JH Maloja war die teuerste JH in der ich je übernachtet habe: 13.10 schweizer Franken mit Frühstück. Komfort wie auf einer Hütte. Dennoch: Eine der wichtigsten Unterkünfte auf diesem Weg, der auf dem letzten Teil nur noch mit Schiebe-Einlagen zu meistern war. Anstrengungsmäßig etwa mit dem zweiten Tag der Paris-Tour1 zu vergleichen. Der Maloja ist wirklich einer der schönsten Alpenpässe. «Die Sicht entschädigt».2
1 Damals hatte ich erst eine der drei Touren Bonn-Paris gefahren.Der zweite Tag war 200 km lang.
2 Der Satz war der meines Vaters, wenn wir als Kinder Hüttenwanderungen machen mussten und uns oben dann bitterlich über die Strapazen des Aufstiegs beschwerten.