Bor­deaux

Die gro­ße, al­te Stadt an der Garon­ne

Bordeaux centreWir ver­las­sen nun für im­mer die Küs­te und fah­ren nach Bor­deaux, wo wir uns uns für das Ho­tel Cle­menceau ent­schlie­ßen, sehr zen­tral ge­le­gen und von au­ßen im Stil der Jahr­hun­dert­wen­de.
Der Blick aus dem Fens­ter auf das ge­gen­über­lie­gen­de Café ist si­cher­lich bes­ser als der Blick von drau­ßen in un­ser Zim­mer. Und wenn man be­klagt, dass dies oder je­nes der Re­pa­ra­tur be­dür­fe, so wird man mit un­end­li­cher Ge­duld dar­auf ver­wie­sen, dass man sich des Pro­blems an­neh­men wer­de, was na­tür­lich nicht ge­schieht.
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Das Wet­ter ist lau­nisch und ge­gen Abend wird es emp­find­lich kalt. Ent­lang der Garon­ne, der einst die Monuments aux Girondins Grö­ße der Stadt als Han­dels­ha­fen be­grün­de­te, heu­te aber sei­ne Be­deu­tung für die Hoch­see­schiff­fahrt ver­lo­ren hat, er­stre­cken sich wei­te, sinn­lo­se Frei­flä­chen, die al­len­falls als Park­platz die­nen. Wir schau­en uns um in ei­ner der be­rühm­tes­ten Städ­te Frank­reichs, die über vie­le Jah­re und über ei­ne wech­sel­vol­le Ge­schich­te hin­weg mit Eng­land und den eng­li­schen Kö­ni­gen ver­bun­den war. Von der Son­ne ver­wöhnt und durch den Han­del reich ge­wor­den, hat sie ei­ne gan­ze Rei­he von Se­hens­wür­dig­kei­ten an­ge­sam­melt. Un­ver­gleich­lich der Bau­stil, der vie­le fran­zö­si­sche Städ­te prägt, von den Krie­gen der Neu­zeit un­be­rührt.
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Un­ser Weg durch Bor­deaux führt uns zum Mo­nu­ment aux Gi­rond­ins, das zu Ehren der Gi­ron­dis­ten in der Na­tio­nal­ver­samm­lung erich­tet wur­de. Die­ses Denk­mal ist nicht nur fürch­ter­lich ge­schmack­los, son­dern auch schwer über­frach­tet mit Sym­bo­lik. Je­des Viech und je­der nack­te Bu­sen hat hier sei­nen Sinn.  Monuments aux GirondinsDer ge­schicht­li­che Hin­ter­grund liegt dar­in, daß die ge­mä­ßig­ten Gi­ron­dis­ten den blut­rüns­ti­gen Ja­ko­bi­nern un­ter­le­gen wa­ren, was zu ei­ner un­rühm­li­chen Pha­se der fran­zö­si­schen Re­vo­lu­ti­on führ­te und ei­nem eher klein­wüch­si­gen Ge­ne­ral den Weg zur Macht eb­ne­te: Na­po­léon.
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Nun, wir las­sen Ge­schich­te Ge­schich­te sein und ge­nie­ßen die letz­ten Stun­den in der Stadt, de­ren Wein mir nicht so viel Wert ist, wie den Fran­zo­sen und den Ken­nern in al­ler Welt. Viel­leicht muß man ja auch sehr viel Geld aus­ge­ben, um ei­nen gu­ten Bor­deaux zu trin­ken. Da zie­he ich doch lie­ber  ei­nen Côte du Rhô­ne oder ei­nen Bur­gun­der vor.