l'Alpe d'Huez

Die Abfahrt ins Tal von Vaujany

L'Alpe d'HuezLinks: Die Abfahrt la Fare von l'Al­pette nach l'En­ver­sin d'Oz. Die Piste ist schwarz ein­ge­zeich­net, aber das ist sehr hoch gegriffen. Ganz oben geht es über eine Art Buckelpiste, was aber auch nur dem Schneefall des Vortags geschuldet sein könnte. Auf den letzten Höhenmetern legt sie an Rasse zu, nachdem sie zuvor über einen breiten Ziehweg ins Tal geführt wird. Wegen der Nordhanglage dürfte die Piste lange guten Schnee haben, auch wenn der letzte Steilhang schon früh in der Sonne liegt. Wir erreichen hier den tiefstgelegenen Punkt des Skigebiets von l'Alpe d'Huez, 1130 m.

L'Alpe d'HuezAm Ende der Piste er­war­tet uns wieder so eine Gon­del­grup­pe mit Zwi­schen­halt auf fre­ier Strecke, hier der Lift En­ver­sin, der uns auf die Höhe 1240 bringen wird, zur Talstation der Luftseilbahn. Er realisiert zugleich die Rückfahrt nach Vaujany. Es ist die Lage oben am Hang, zwar sonnig aufgestellt aber durch eine Schlucht vom Skigebiet getrennt, die die Erschließung des Ortes so aufwändig macht.

L'Alpe d'HuezAm 13. Januar 1989 ereignete sich unweit der Bergstation eine Tragödie. Aufgrund von Konstruktionsfehlern an der Achse der damals für 160 Personen ausgelegten, größten und schnellsten Luftseilbahn der Welt, kam es bei einer Probefahrt zum Absturz der Gondel. Acht Techniker wurden getötet. 7 Jahre später, ein Jahr vor unserem ersten Besuch, wurde in Grenoble das Verfahren gegen die Erbauer eröffnet. Diese sollen die Konstruktion eines Konkurrenten nachgebaut, dabei aber elementare Regeln der Materialkunde missachtet haben, wenn ich die Zeitungen Liberation und l'Express korrekt übersetze. Im Prozess wurde die Befestigung des Schwingungsdämpfers als wahrscheinliche Ursache hervorgehoben.

L'Alpe d'HuezWie dem auch sei, seither ist die große Gondel nicht wieder in die Schlag­zei­len ge­ra­ten, au­ßer viel­leicht durch ihre Grö­ße, die den we­sent­lichen Nach­teil von Luft­seil­bah­nen, die ge­rin­ge Be­för­de­rungs­ka­pa­zi­tät, ein wenig ab­mil­dern dürf­te. Für die Gäs­te von Vau­ja­ny ist das si­cher von Be­deut­ung, auch wenn der größte Andrang nur bei den ersten Bergfahrten des Tages auftritt. Mich würde stören, dass es keine Talabfahrt in den Ort gibt. Anders als in Huez benötigt man auf jeden Fall einen Lift für die Rückkehr.

Der Nachbarort la Villette ist über eine Umlaufgondel via Montfrais an das Gebiet angebunden. Diese Alternative zur Luftseilbahn ist aber auch nicht über eine Piste an Vaujany angebunden. Hier benötigt man die Bahn sogar in beide Richtungen!