Stuben am Arlberg
Der Albonagrat
Man erreicht St. Anton von Westen kommend über den Arlbergpass oder durch den
mautpflichtigen Arlbergtunnel. Wer nur als Tagestourist anreist, der ist gut beraten,
den Wagen kostenlos in Stuben stehen zu lassen und von dort aus das Gebiet zu
erkunden. Dazu nimmt man den Lift zum Albonagrat, den man an der heutigen Bergstation
verlassen kann. Von hier aus gibt es eine Pistenverbindung bis zur Alpe Rauz.
Bei dieser Variante erspart man sich die Serpentinen mit dem Wagen.
Der «Geheimtipp» des Gebietes ist der oft eiskalte Albonagrat. Hier, genau über
dem Arlbergtunnel, gibt es nur sehr wenige Pisten, aber die haben es in sich. Als
Tourenabfahrt im Lift- und Pistenplan eingezeichnet, sind sie doch zu gut präpariert
um als Skirouten zu gelten. Immerhin kann man sich hier austoben, weil die Steilheit
der Pisten eine extreme Geschwindigkeit erlaubt. Bei gutem Schnee gibt es hier einige
Felskanten neben der Piste, bei deren Überwindung man 100% Gefälle überschreitet. Zudem
ist die kleine Hütte ganz oben auf dem Albonagrat, zu der man am Ende etwa 100 Meter
laufen muss, die preiswerteste Hütte des Arlbergs, zumindest war das vor dem Bau der
neuen Albonabahn so.
Die Talabfahrt zurück nach Stuben bzw. zur Alpe Rauz ist eine Herausforderung;
je nach Witterung werden Teilabschnitte gefährlich glatt. Die Piste teilt sich wenige
Höhenmeter unterhalb des Grats. Der Snowboardfahrer hält sich rechts, da es auf der
linken Route am Ende ein längeres Flachstück gibt, das auch sehr gute Fahrer mit sehr
viel Anlauf kaum überwinden können. Der obere Abschnitt, der Seelehang, ist
zudem oft steinig und läuft quer zum Berg, sodass man selbst als Skifahrer ungewöhnlich
stark auf das Fahren auf einer Kante verpflichtet wird. Hält man sich hingegen rechts,
hat man es mit einer breiten, ausgewogenen Streckenführung mit hinreichend Gefälle zu
tun. Diese Variante, die Piste Albona, ist wirklich schön zu fahren.
Was die Verantwortlichen dazu bewogen hat, eine 10er-Umlaufgondel von der Alpe
Rauz zum Albonagrat zu bauen, kann man nur mutmaßen. Man kann das auch als eine
Verschwendung von Skipassgeldern sehen. Ein kuppelbarer Vierersessel hätte es sicher
auch getan. Da die Gondel keinen Verbindungscharakter hat, ist sie niemals ausgelastet.
Und wäre sie es, man würde sich auf den wenigen, kurzen Pisten auf den Füßen stehen
und den langsamen, oft eiskalten Zweiersessel, die Albonagratbahn, überrennen.
Besser hätte man in Stuben selbst die alte Bahn durch eine neue ersetzt.