Skiwelt Wilder Kaiser Anno 2005
Ein Rückblick auf eine Tagestour von Kufstein aus
Kufstein, Thierberg, Gasthof Neuhaus1, 12.03.2005: Ich hatte Regen im Tal und habe es gerade auf dem abenteuerlich engen, etwa 3 Kilometer langen Waldweg den Berg hinauf geschafft, als der Schneefall einsetzt, der mir am nächsten Tag noch bessere Bedingungen und eine Abfahrt mit Ketten bescheren soll. Ich bestelle ein einfaches aber gutes und preiswertes Abendessen und verputze dieses zusammen mit einer Reihe von Bier, das hier in Einheiten von einem halben Liter serviert wird.
Nach einer Fahrt von 650 km treffe ich in Kufstein ein, das mich sofort durch seine Festungsanlage und die eindrucksvolle Beleuchtung derselben fasziniert. Gegen Mitternacht und bei völliger Dunkelheit erscheint die angestrahlte Altstadt besonders romantisch, zumal der Inn die unvermeidliche Flusskulisse bildet. Ich habe erst einmal einen Anruf benötigt, um die gut versteckte Einfahrt in den schmalen Weg hinauf zu meinem Quartier zu finden, aber dafür treffe ich auf eine freundliche Unterkunft und ein sauberes Zimmer mit angenehmer Dusche. In den Skigebieten selbst habe ich so kurzfristig nichts bekommen, obgleich der Wetterbericht für die bayerischen Alpen Sturm und Schneefall vorhergesagt hat. Mich stört das nicht, denn so habe ich Schnee genug und kann bis ins Tal abfahren.
Das Skigebiet Skiwelt Wilder Kaiser/Brixen im Thale wirbt mit einer Prämierung als «bestes internationales Skigebiet!». Ich werde mich dieser Bewertung nicht anschließen, weil ich viele Gebiete kenne, die sehr viel aufregender sind als dieses. Aber ich will das Gebiet auch nicht einfach verreißen. Es hat Reize, die man freilegen muss. Superlative wollen wir dabei einmal außer Acht lassen; sie gehören definitiv nicht hierhin und auch dann nicht, wenn die Betonung auf «zusammenhängend» liegt. Verglichen mit Kitzbühel sind die Beförderungsanlagen vorbildlich, das stimmt. 2005 muss man noch mit dem Bus nach Westendorf fahren, um die Lifte dort nutzen zu können. Darauf muss ich bei dieser Tagestour aus Zeitgründen verzichten. Immerhin beweisen die Verantwortlichen Humor, wie der Strohkerl in der Aufsichtskabine beweist.