Skiwelt Wilder Kaiser/Brixental
Das Skigebiet und seine Talorte
Auch wenn es unserer Gastgeberin in Mayrhofen, Magdalena, die ich wegen ihrer unprätentiösen Art und ihrer ehrlichen, nicht aufgesetzt wirkenden Freundlichkeit sehr zu schätzen gelernt hatte, nicht gefallen wird: Im direkten Vergleich mit dem Großskipass Zillertal hat mich die Kombination aus Wilder Kaiser und Kitzbühel doch extrem positiv überrascht. Hinsichtlich der Pisten, zumindest, denn eine wüste Beschilderung und der zum Scheitern verurteilte Versuch, das gesamte Gebiet auf einem Bierdeckel abzubilden, haben die beiden Regionen gemeinsam. Das dazu passende Bild findet sich selbstverständlich auch in der Natur.
Leider gibt es keine hervorgehobene Beschilderung der Verbindungen zwischen den verschiedenen Teilen des Skigebiets. Und die Tafeln zeigen diese Verbindungen oft auch nicht. Zudem ist der Abstand zwischen den Stangen am Pistenrand für Abfahrten bei Nebel zu groß. Das können andere Betreiber, insbesondere die Franzosen, deutlich besser!
Letztlich fahren wir an drei von sieben Tagen hier. Das hat seinen Grund darin, dass wir die Charakteristik des Gebiets aufzeichnen wollen, was an zwei Tagen definitiv nicht geht. Dazu ist es zu groß und die Strecken sind zu weit. Das Skigebiet lebt von seinen Talabfahrten, die alle zuvor aufgezählten Orte auch praktisch erreichbar machen. So ist die Piste von der Hohen Salve nach Itter mit 6 km Länge (gerade so) in die Liste der längsten Abfahrten gerückt. Dabei überwindet man 1150 Höhenmeter.
Das Skigebiet Wilder Kaiser gliedern wir in die Teile Brixen/Itter/Söll, Scheffau/Elmau/Going und Ki-West(endorf), so wie wir es uns auch für die Vermessung aufgeteilt hatten. Der 6-Tage Skipass kostet (2015) € 225 und € 249 in der Variante «All Star» (Kitzbüheler Alpen, € 320 2022). Von Kitzbühel aus gesehen, ist die Differenz geringer, was vielleicht daran liegt, dass man Ki-West eigentlich auch von Kitzbühel aus ohne Aufpreis befahren können müsste.
Wegen der Notwendigkeit, immer wieder den Bus zu nehmen, ist dann aber ein Fahrplan in der Tasche ein Muss. Auch wir fahren an einem Tag von Brixen mit dem Bus zurück nach Kirchberg. Jede andere Lösung hätte uns zu viel Zeit auf der Skischaukel gekostet. Hatte ich vor 10 Jahren noch Skifahrer mit dem eigenen Wagen von Söll nach Scheffau gefahren, gibt es heute eine Busverbindung im Tal.
Verloren gegangene Skipässe werden, anders als 2015, jetzt bei Vorlage der Sperrnummer ersetzt. Alles andere wäre angesichts des Preises auch eine bodenlose Unverschämtheit.