Cor­ti­na d'Am­pez­zo

Ein Ski­tag an und auf der To­fa­ne

Abfahrt von der TofanaCor­ti­na gilt als der In­be­griff des Ski­fah­rens à la Ita­lia­na. Den ein­hei­mi­schen Nach­barn gilt der Ort als zu­rück­ge­blie­ben, weil nach den olym­pi­schen Win­ter­spie­len von 1956 die Zeit ste­hen ge­blie­ben scheint. Uns gilt die To­fa­ne, der west­li­che Teil des nicht ein­mal un­ter­ein­an­der ver­bun­de­nen Ski­ge­biets, als In­be­griff des Ski­fah­rens auf men­schen­lee­ren Pis­ten. Wenn sich der ers­te Hauch von Sulz­schnee aus­bil­det, sind die Ita­lie­ner von den Pis­ten ver­schwun­den. Wir hat­ten vor, das Au­to öf­ter zu be­we­gen, aber am En­de ist die Fahrt nach Cor­ti­na d'Am­pez­zo der ein­zi­ge Tag, an dem wir den Wa­gen brau­chen. Wir fah­ren von La Vil­la aus bis La­ce­del. Po­col hät­te es auch ge­tan. Letzt­lich muss man zur Tal­sta­ti­on des Ses­sels «Olym­pia», der die Ver­bin­dung mit dem Ses­sel «Col Taron» her­stellt. Der Ses­sel Pie­mer­lo führt wei­ter zum Ru­mer­lo, wo man sich die Auf­fahrt zum Po­me­des nicht ent­ge­hen las­sen soll­te. Die kur­ze, schwar­ze Ab­fahrt un­ter dem Lift ist se­hens­wert, vor al­lem, wenn sie rich­tig glatt ist (oder man zwei Ka­me­ra­ta­schen auf dem Snow­board ba­lan­ciert).
Pisten unterhalb der Tofane*
Wenn man bei Ru­mer­lo un­ter­halb der Tal­sta­ti­on in den Wald quert, trifft man auf die Ab­fahrt ins Tal nach Cor­ti­na. Man muss aber nicht hin­un­ter bis zur Tal­sta­ti­on der Gon­del, son­dern kann bei Col­fie­re in den ur­al­ten Zwei­er­ses­sel zur Mit­tel­sta­ti­on der Gon­del ein­stei­gen. Al­ter­na­tiv zur Berg­fahrt kann man auch ei­ne wun­der­schön im Wald ge­le­ge­ne, schwarz mar­kier­te aber höchs­tens ro­te Ab­fahrt neh­men, die wie­der am Col­fie­re en­det. Nun, am En­de er­rei­chen wir dann doch das ei­gent­li­che Ziel, das Hoch­pla­teau der To­fa­ne.
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Die drit­te Sek­ti­on der Gon­del ist schon seit ei­ni­ger Zeit au­ßer Be­trieb. Sie wür­de oh­ne­hin nur der Aus­sicht die­nen, weil Blick in die Pisten am Cristalloes kei­ne Pis­te nach un­ten gibt, was sich we­gen der gro­ßen Hö­he von 3243m wohl den­noch loh­nen wür­de. Die Pis­ten hier oben sind hin­rei­chend span­nend, auch wenn da­bei kaum Pis­ten­ki­lo­me­ter zu­sam­men kom­men. Auch kann man hier oben preis­wer­ter Es­sen und Trin­ken als in al­len an­de­ren Hüt­ten, die wir im Lau­fe der Rei­se be­su­chen. Mit 3 Eu­ro für das Bier und 2 für ei­ne Ap­fel­schör­le steht die Fu­ni­vie To­fa­na in stren­gem Kon­trast zum Ruf ei­nes teue­ren Ski­ge­biets. Mag sein, dass es im Ort an­ders aus­sieht.
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Man wür­de sich zu­dem wün­schen, dass Cor­ti­na die To­fa­na an Fa­lo­ria und das Ge­biet am Mon­te Cris­tal­lo mit sei­ner «schwar­zen Schar­te» an­schlie­ßen wür­de. In je­dem Fall müss­te man aber ein enor­mes Tem­po vor­le­gen, um das ge­sam­te Ski­ge­biet an ei­nem Tag zu nut­zen.