Die Pyrenäen
Auf Nebenstraßen nach Bagnères-de-Luchon
Von Carcassonne
starten wir bei bestem Wetter zu einem Ausflug in die Pyrenäen,
den
man getrost als eine harte Prüfung für den Bus und den Fahrer
bezeichnen kann. Über Limoux, Chalabre und Lavelanet
geht die Fahrt nach Tarascon. Bis hier sind die Straßen
breit
und gerade, ab hier werden sie eng, kurvenreich und steil, wie man es
von
einem Gebirge auch erwarten würde. Hinauf zum Col de Port
steigen
wir in zum Teil steilen Serpentinen von 500 auf 1250 m.
Auf
der Abfahrt kann ich immerhin einheimische Wagen abhängen.
Besonders
hart
ist die Einbahnstraße nach St. Giron, die auf dem
rechten
Ufer durch enge, unbeleuchtete Tunnel führt, in die man geblendet
einfährt. Zum Col de Portet d'Aspet haben wir noch einmal
600
Höhenmeter zu überwinden, wobei die Abfahrt besonders steil
ist.
Den Tourenradler, der uns begegnet, beneide ich nicht! Gegen Abend sind
wir in Bagnères de Luchon, zwei Täler weiter östlich,
als ich sein wollte.
*
Am nächsten Tag fahren meine Frau und ich mit dem Rad die 750
Höhenmeter
von Luchon hinauf zum Hospice de France, einem Talschluss,
den man auch mit dem Auto erreicht. Ein harter Tag auf einer sehr
steilen
Straße, der noch um eine Wanderung ergänzt wird. Von
hier aus kann man auch einige hoch gelegene Hütten angehen, wozu
es
aber bereits zu spät ist.
*
Der Hit aber soll noch folgen: Motiviert durch den schönen Ausflug starte ich am nächsten Morgen, vom Handy gegen 5.45 Uhr
geweckt, zur Überquerung zweier Pässe. Waltraud folgt später mit dem Bus. Bereits um 8 Uhr habe ich den Peyresourde
erreicht, allerdings bei Nebel und leichtem Regen. Mein Hemd ist völlig durchnässt - und so mache ich Rast auf dem Pass, esse
drei Crêpes à 2 Franc, trinke 2 grand café und kaufe eine Postkarte, während mich der freundliche Gastwirt mit
einem Gespräch bei Laune hält. Das Hemd trocknet erst wieder auf der Abfahrt, der dann noch der Col d'Aspin folgt.
Völlig fertig erreiche ich gegen 11 Uhr und nach 1800 Höhenmetern die Passhöhe des Aspin - und hinter mir biegt
der Bus auf den Parkplatz ein. Minuten später bricht ein heftiges Unwetter los, doch da sitze ich bereits in meinem
Begleitfahrzeug...