Avo­r­iaz

Der Ort und sei­ne La­ge

Avo­r­iaz liegt in der Mit­te des viel­leicht größ­ten Ski­ge­bie­tes der Al­pen (wenn man vom Su­perski Do­lo­mi­ti ab­sieht), ei­nem Lift­ver­bund mit über 600 km prä­pa­rier­ten Pis­ten, zahl­lo­sen Or­ten und ver­teilt auf zwei Staa­ten. Mit der Ski­sta­ti­on Avo­r­iaz gibt es ei­ne Art Boll­werk ge­gen die Na­tur. Wo 12 Stock­wer­ke das Maß al­ler Din­ge sind, bleibt die Ge­müt­lich­keit auf der Stre­cke. Im­mer­hin soll man bei gu­ten Schnee­ver­hält­nis­sen hier op­ti­mal fah­ren kön­nen - das scheint auch mir so, auch wenn uns das Wet­ter in die­sem Jahr nicht er­laubt, das aus­zu­pro­bie­ren. Und si­cher­lich bie­tet das Ge­biet deut­lich mehr Schwie­rig­keits­gra­de als die Trois Vallées, die da­für dem An­fän­ger mehr Freu­de be­rei­ten dürf­ten.
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Die deut­schen Ski­fah­rer zie­hen si­cher­lich die schwei­zer Ort­schaf­ten vor, die sich durch ei­ne ge­wach­se­ne Struk­tur und die Ver­steh­bar­keit der Spra­che von Avo­r­iaz un­ter­schei­den. Aber auch die­se Or­te kön­nen nicht mit den tra­di­ti­ons­rei­chen Or­ten der Al­pen kon­kur­rie­ren.
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Das Wet­ter des ers­ten Ta­ges ist das bes­te Wet­ter der gan­zen Tour. Nie wie­der wird es so an­ge­nehm warm wer­den, wie an die­sem Sonn­tag. Da­nach ha­ben wir wech­sel­haf­tes Wet­ter, das in der Ten­denz aber im­mer zu warm ist. Bei Tem­pe­ra­tu­ren um +6 °C in 1800 m Hö­he scheint der Schnee un­ter den Bret­tern zu schmel­zen. Es gibt Ta­ge, an de­nen es mor­gens so­gar reg­net. An ei­nem die­ser Ta­ge übe ich das Tel­ler­lift­fah­ren mit dem Snow­board an ei­nem An­fän­ger­lift hin­ter dem Haus. Ob­gleich der Lift nur we­ni­ge Me­ter von der Haus­wand ent­fernt en­det, kann man zeit­wei­se nicht ein­mal den Bal­kon im 5. Stock­werk er­ken­nen.
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Und wäh­rend mei­ne Frau die Cha­va­net­te fährt, die schon ei­nen le­gen­dären Ruf als be­son­ders stei­le Pis­te be­sitzt, quä­le ich mich mit dem Snow­board her­um, das ich seit nun­mehr ei­nem Jahr fah­re. An den dem Ort ge­gen­über­lie­gen­den Hän­gen, ins­be­son­de­re der schwar­zen 1,  fah­ren wir lei­der viel zu sel­ten. Snow­board fah­ren ler­nen kos­tet eben so sei­nen Preis...