Avoriaz
Der Ort und seine Lage
Avoriaz liegt in der Mitte des vielleicht
größten
Skigebietes
der Alpen (wenn man vom Superski Dolomiti absieht), einem
Liftverbund
mit über 600 km präparierten Pisten, zahllosen Orten und
verteilt
auf zwei Staaten. Mit der Skistation Avoriaz gibt es eine Art
Bollwerk
gegen die Natur. Wo 12 Stockwerke das Maß aller Dinge sind,
bleibt
die Gemütlichkeit auf der Strecke. Immerhin soll man bei guten
Schneeverhältnissen hier optimal
fahren
können - das scheint auch mir so, auch wenn uns das Wetter in
diesem
Jahr nicht erlaubt, das auszuprobieren. Und sicherlich bietet das
Gebiet
deutlich mehr Schwierigkeitsgrade als die Trois
Vallées, die dafür dem Anfänger mehr Freude
bereiten
dürften.
*
Die deutschen Skifahrer ziehen sicherlich die schweizer Ortschaften
vor,
die sich durch eine gewachsene Struktur und die Verstehbarkeit der
Sprache
von Avoriaz unterscheiden. Aber auch diese Orte können nicht mit
den
traditionsreichen Orten der Alpen konkurrieren.
*
Das Wetter
des ersten Tages ist das beste Wetter der ganzen
Tour.
Nie wieder wird es so angenehm warm werden, wie an diesem Sonntag.
Danach
haben wir wechselhaftes Wetter, das in der Tendenz aber immer zu warm
ist.
Bei Temperaturen um +6 °C in 1800 m Höhe scheint der Schnee
unter
den Brettern zu schmelzen. Es gibt Tage, an denen es morgens sogar
regnet.
An einem dieser Tage übe ich das Tellerliftfahren mit dem
Snowboard
an einem Anfängerlift hinter dem Haus. Obgleich der Lift nur
wenige
Meter von der Hauswand entfernt endet, kann man zeitweise nicht einmal
den Balkon im 5. Stockwerk erkennen.
*
Und während meine Frau die Chavanette fährt, die
schon einen legendären Ruf als besonders steile Piste besitzt,
quäle
ich mich mit dem Snowboard herum, das ich seit nunmehr einem Jahr
fahre.
An den dem Ort gegenüberliegenden Hängen, insbesondere der
schwarzen
1, fahren wir leider viel zu selten. Snowboard fahren lernen
kostet
eben so seinen Preis...