Abend in Avo­r­iaz

Son­nen­un­ter­gang

Abend­stim­mung im Ski­ge­biet von Avo­r­iaz. Wer das Glück hat, ein Zim­mer nach Wes­ten zu be­woh­nen, der kann sich das ei­ne oder an­de­re Mal ei­nem ent­spre­chen­den Schau­spiel hin­ge­ben. Und da sind wir bei dem ei­gent­li­chen Pro­blem der fran­zö­si­schen Ski­ge­bie­te. Es man­gelt ih­nen an den klei­nen Knei­pen, den gro­ßen Auf­ent­halts­räu­men für Grup­pen und dem Am­bien­te ei­nes Berg­dor­fes. (Es man­gelt ih­nen auch an den Schnapp­s­lei­chen ei­ner Stern­bar, aber das ist ja oh­ne­hin nicht die Re­gel.)
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Woran es in je­dem Fall man­gelt, ist Platz in den Un­ter­künf­ten. Die Quar­tie­re sind für vier Per­so­nen vor­ge­se­hen, aber dann muss man in der Tat Ner­ven wie Draht­sei­le ha­ben. Mit ei­ner klei­nen Fa­mi­lie geht das noch so eben. Für al­le an­de­ren Per­so­nen gilt, dass die Re­gel­be­le­gung ei­nes Ap­par­te­ments zwei Per­so­nen um­fasst.
Hat man sich doch ver­schätzt und zu viert ei­ne Woh­nung ge­bucht, dann gibt es im­mer noch ei­nen Trost: Im Früh­jahr kann man die lan­gen Ta­ge nut­zen und bis in den spä­ten Nach­mit­tag hin­ein fah­ren. Das soll­te man denn auch tun...
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In die­sem Ur­laub, in dem die Um­stän­de ein we­nig sub­op­ti­mal sind, kommt dan auch noch ei­ne klei­ne
Lei­dens­ge­schich­te hin­zu: Ei­ne Mit­strei­te­rin er­wi­scht es so un­glück­lich am rech­ten Dau­men, daß die Bän­der rei­ßen. Fünf Wo­chen Gips sind die trau­ri­ge Bilanz ei­ner Rei­se, die, arm an ge­müt­li­chem Après-Ski, oh­ne­hin nicht so ganz nach ih­ren Vor­stel­lun­gen ver­lau­fen ist.