Chur
Die Altstadt bei Nacht
Essen ist seit der Aufwertung des Franken eine teuere Angelegenheit geworden. Und so lassen sich die Schweizer immer etwas Neues einfallen, um Werbung zu machen. Der letzte Schrei ist ein Essensgutschein, der 100 Franken kostet und zum Verzehr von 3 Menüs berechtigt. Dazu gibt es ein Wasser und auf Wunsch einen Kaffee zum Nachtisch. Zwei Personen finanzieren so mit zwei Gutscheinen drei Abendessen. Wir haben es ausprobiert und dabei ein sehr gutes Verhältnis von Preis und Leistung angetroffen. Da nur eine bestimmte Anzahl von Restaurants an dieser Aktion teilnimmt und dann auch immer dasselbe Essen anbietet, muss man für Abwechslung stets ein anderes Lokal wählen.
Auf unserem Rundgang nach dem Essen treffen wir auf einen Laden mit Karnevalskostümen und Perücken. Der Umzug steht an. Der Karneval in Chur unterscheidet sich von dem in Köln oder Düsseldorf. Zwar findet man auch hier die Elemente der Bemalung und Verkleidung sowie der Mottowagen, aber es sind die Masken, die auffallen, manche richtig gruselig. Wer «Kamelle!» ruft, könnte tatsächlich welche bekommen, aber handverlesen zugereicht, nicht geworfen. Stattdessen wird Konfetti aus Eimern verteilt, sehr zum Spaß der jugendlichen Teilnehmer. Und ganz anders ist der Zugweg geregelt: Absperrungen trennen Zug und Leute. Die Gitter sind so weit nach außen gerückt, dass zwischen der Menge und den Wagen und Gruppen sehr viel Platz ist. Das könnte man in Köln wohl so nicht durchsetzen ...
Wir nutzen den lokalen Rundfunk, der den Umzug ausstrahlt, um mit einem Tag Verspätung das Schauspiel aus der Perspektive der Kamera zu sehen. Während der Anfahrten auf die Skigebiete hören wir Radio RSO. Daher kennen wir Urs Marti, den Stadtpräsidenten von Chur, dessen Kommentare zu aktuellen Themen rund um die Uhr gesendet werden, heute besser als unsere Landesmutter in NRW. Ein Interview beim Karnevalsumzug rückt ihn für uns erstmals ins Bild.