Kanzelwand
Eine Piste mit zwei Liften
«Anfängerblau», mir gefällt
dieses Wort. Ich sehe mich auf der anderen Seite der Kanzelwand um. Auch ist hier gibt es keine wirklich blaue Piste, denn die kurze Abfahrt bis zum
Zwerenalplift (215 Höhenmeter, ja man zählt hier jeden Meter) ist mal steil, mal eng - und dann erst breit und angenehm flach. Eigentlich kann man auf
so kurzen Pisten gar nicht richtig Ski fahren, weil man mehr am Lift steht, als dass man fährt. Immerhin sind die Kapazitäten mittlerweile so ausgebaut,
dass es nicht zu größeren Wartezeiten kommt. Diese Aussage gilt für die Nebensaison. Ein Blick auf die Panoramatafel zeigt, wie winzig dieses Gebiet eigentlich ist.
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«Ist die Abfahrt für Snowboarder auch so anstrengend?», fragt mich eine Skifahrerin, als ich mein Board an der Talstation der Kanzelwandbahn,
einer 6er-Umlaufgondel, abschnalle. Ich kann dazu nur nicken, denn wenn man mit hoher Geschwindigkeit diese zum Teil recht enge Sulzschneepiste
hinter sich gebracht hat, spürt auch der Snowboarder die fast 1000 Höhenmeter in den Beinen. Und so schlimm ist die Abfahrt auch wieder nicht:
Meine Frau genießt sie ganz offensichtlich, denn ich kann keinen nennenswerten Abstand heraus fahren.
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Zwar befinden wir uns am Ende einer sechswöchigen Schönwetterperiode, die schon in Grindelwald
hätte zu Ende gehen können, aber es ist immer noch genug Schnee unter dem Brett, so dass die Abfahrt nicht über «Stock und Stein» geht. Zu Hause werde ich
befriedigt feststellen, dass die drei Tage keinen Kratzer im Belag hinterlassen haben. Tatsächlich wird das sonnige Wetter dieses extrem trockenen
Winters erst nach Ostern und damit nach unserer Reise nach Zermatt ein Ende finden.