Fa­zit

Am En­de ei­ner schö­nen Rei­se

Kleiner Ort im Elsaß Der nächs­te Tag be­ginnt mit Re­gen, so wie der letz­te ge­en­det hat - aber da­für wird er nicht so blei­ben! Im Rhein­tal bes­sert sich das Wet­ter zu­se­hends und er­laubt mir ei­ne Ge­nuss­fahrt ent­lang der El­säs­ser Wein­stra­ße, die ich Jah­re spä­ter auf ei­ner an­de­ren Rei­se wie­der se­hen wer­de. Die­se Stra­ße ver­bin­det deut­sche Archi­tek­tur mit fran­zö­si­schem Le­bens­stil - ei­ne ein­zig­ar­ti­ge Mi­schung. Für Stras­bourg kann ich mich nicht er­wär­men, das wä­ren zu we­nig Ki­lo­me­ter für heu­te. Al­so fah­re ich bis in den Pfäl­zer Wald nach Dahn. Der An­stieg zur JH ist wie­der ein­mal der steils­te des Ta­ges.
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Auch der heu­ti­ge Tag könn­te gan­ze Bü­cher fül­len, so vie­le klin­gen­de Na­men lie­gen am Weg: Merz­al­ben, Lei­men, Jo­han­nis­kreuz, Hoch­s­pey­er, Al­sen­born, Bad Müns­ter am Stein, Bad Kreuz­nach und Bin­ger­brück. Am En­de fin­de ich mich in der JH Burg Stahl­eck in Ba­cha­rach wie­der, der am schöns­ten ge­le­ge­nen Ju­gend­her­ber­ge Deutsch­lands mit ei­nem ein­zig­ar­ti­gen Blick vom Burg­fried auf ei­ne je­ner Stel­le des Rheins, wo die­ser am ein­drucks­volls­ten ist. Lei­der ist der Film voll - ein Jam­mer!
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Am letz­ten Tag tref­fe ich ei­nen Ame­ri­ka­ner, der mich bis Bonn be­glei­tet und der bis zum nächs­ten Mor­gen bleibt, Ho­ward. Völ­lig blank ver­brin­gen wir den­noch ei­nen lus­ti­gen Abend in Bonn, u.a. im Bonn­gout, ei­nem der we­ni­gen Restaus, die 1985 Vi­sa Kar­ten ak­zep­tie­ren, und im Ge­sin­de­haus, wo ich Kre­dit ha­be. Am nächs­ten Mor­gen be­glei­te ich Ho­ward bis zur Nord­brücke auf den Rad­weg nach Köln. Von dort fah­re ich zur Müh­le Schlim­gen, um - wie so oft - 20 kg Mehl für Brot­teig zu ho­len.
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19 Ta­ge, 2300 km und über 14000 Hö­hen­me­ter. Das Fa­zit als Zi­tat aus dem Fahr­ten­buch: 
«Die Rou­te hat sich als land­schaft­lich aus­ge­spro­chen schön und viel­sei­tig er­wie­sen: Bachtä­ler, dich­te Wäl­der, Ho­chebe­nen, Seen, Glet­scher am Weg und ham­mer­har­te Päs­se. Ge­wit­ter, Re­gen und knal­li­ge Son­ne - ma­le­ri­sche Her­ber­gen, ei­ne Nacht im Bi­wak­sack - fünf ver­schie­de­ne Län­der, aus­ge­fal­le­ne Ty­pen und lan­ge Ta­ge­stou­ren - ein ein­ma­li­ges Er­leb­nis!!!»