Hemhof und Lenggries
Von Passau durch das Leutaschtal nach Landeck
Einmal am Tag esse ich eine einfache aber deftigen Mahlzeit.
Und morgens
frühstücke ich gut. Aber mein Ruhetag hat noch einen anderen
Grund: Ich muss die weitere Reise planen. Das Fahrtenbuch weiß zu
berichten, dass ich eigentlich nur durch Süddeutschland fahren wollte,
aber da ich schon so früh so weit gekommen bin, lege ich eine
Alpenüberquerung
drauf.
*
Von Passau aus erscheint das Stilfser Joch zum Greifen nahe. Also folge
ich dem Inn flussauf, was mich unweigerlich nach Österreich bringt.
Unterwegs treffe ich Achim aus der JH Passau wieder, seines Zeichens
Schüler
und Organist in seiner Gemeinde, der mit viel zu großen Gängen
von Barockorgel zu Barockorgel fährt, um darauf zu spielen. (Passau
verfügt über eine Orgel mit 17774 Pfeifen - die größe
Orgel Deutschlands, eindrucksvoll beschrieben
von Eberhard Geier.) Allerdings hat man ihm das Orgelspiel in Passau
nicht erlaubt.
Wir fahren zusammen bis zur JH Hemhof, immerhin 160 km an einem glühend heißen Tag. Außerdem fahren wir am Nachmittag wieder durch Deutschland, baden eine Runde im Chiemsee und erreichen Hemhof am späten Nachmittag. Die JH besteht aus zwei Häusern, das zweite Haus ist durchgehend geöffnet, ganz gegen die Gepflogenheiten des strengen deutschen Herbergsverbandes. So kommen wir zu einem langen Abend in einer Kneipe im Ort - erst gegen ein Uhr streichen wir die Segel.*
Am nächsten Tag trennen sich unsere Wege, nachdem ich mit Achim zuvor
noch einen Platten repariert habe, bei dem ich fast das Ventil
abgerissen
habe.
Wir
sind erst sehr spät wieder unterwegs - und ich habe schon Sorge, dass
unter den langen Pausen das Tourziel aus den Augen gerät. Nach kaum
mehr als 90 km steige ich in der JH Lenggries ab, ein
sicheres
Zeichen, dass es bald in die Berge gehen wird. Die Hälfte des Urlaubs
ist um.
*
Der 10. Tag der Reise, ein verkehrsreicher Sonntag, wird in jeder
Hinsicht
ein besonderer Tag, einer, den man nicht vergisst. Nach sehr gutem
Frühstück
breche ich auf zum Walchensee, in dessen einkalten Fluten ich etwa zwei
Minuten lang bade. Ein anderer Badegast hat eine Flasche Sprudelwasser unter Wasser vergessen, die nun sehr gut gekühlt ist.
In Mittenwald versperrt (selbst mir) ein Trachtenumzug den Weg, danach geht es die steile Steigung nach Leutasch hinauf: «Von der Stirne heiß, rinnen muss der Schweiß», wie Schiller es dereinst formulierte. Dafür treffe ich am Ende des Hochtals auf 650 Höhenmeter Gefälle hinunter nach Sagl.
Wir fahren zusammen bis zur JH Hemhof, immerhin 160 km an einem glühend heißen Tag. Außerdem fahren wir am Nachmittag wieder durch Deutschland, baden eine Runde im Chiemsee und erreichen Hemhof am späten Nachmittag. Die JH besteht aus zwei Häusern, das zweite Haus ist durchgehend geöffnet, ganz gegen die Gepflogenheiten des strengen deutschen Herbergsverbandes. So kommen wir zu einem langen Abend in einer Kneipe im Ort - erst gegen ein Uhr streichen wir die Segel.
In Mittenwald versperrt (selbst mir) ein Trachtenumzug den Weg, danach geht es die steile Steigung nach Leutasch hinauf: «Von der Stirne heiß, rinnen muss der Schweiß», wie Schiller es dereinst formulierte. Dafür treffe ich am Ende des Hochtals auf 650 Höhenmeter Gefälle hinunter nach Sagl.