Me­gè­ve - Do­mai­ne Éva­si­on

Con­ta­mi­nes/Mont Joie/Hau­te­lu­ce

Contamines/Mont Joie/HauteluceEs ist der längs­te Text in die­ser Rei­he. Er be­schreibt das mit Ab­stand größ­te Teil­ski­ge­biet im Ver­bund Do­mai­ne Éva­si­on: 120 Pis­ten­ki­lo­me­ter sol­len es sein. Wir mes­sen am En­de 54 km und sind be­reit, ma­xi­mal 10 km zu­zu­ge­ben, die wir nicht ge­fah­ren sind. 64 zu 120 ist schon arg ge­lo­gen!
Wir par­ken den Wa­gen nach gut 30 Mi­nu­ten an der TC Mont Joie in Con­ta­mi­ne. Wei­te­re Park­mög­lich­kei­ten gibt es an der TC Gor­ge, die ich am Nach­mit­tag zur Ver­mes­sung der Tal­ab­fahrt an­steu­ern wer­de. Wir sind früh un­ter­wegs und die Ta­fel an der Berg­sta­ti­on der TC Si­gnal zeigt: «Al­le An­la­gen ge­öff­net!» Der ers­te Ein­druck: «Mei­ne Gü­te, ist das hier weiß!»

Contamines - RoseletteWir hat­ten be­reits am Vor­tag ei­nen Blick ins Web ge­wor­fen und uns so­fort in den über­sicht­li­chen In­ter­net­auf­tritt des Ski­ge­biets ver­liebt. Der Sta­tus auf ei­nen Blick, kein Sch­nick­schnack, kein Wer­be­ge­tö­se. Und so be­gin­nen wir die­sen fast per­fek­ten Tag an der äu­ßerst lin­ken Kan­te, dem TS Bûche Croisée. Ein leich­ter Schlei­er liegt vor der Son­ne, so­dass die Bil­der et­was ver­han­gen wir­ken aber die Pis­ten nicht so­fort auf­sul­zen. Da­her ent­ste­hen die bes­ten Bil­der am Nach­mit­tag.

Talabfahrt nach HauteluceUm nicht am En­de ein Zeit­pro­blem zu be­kom­men, fah­ren wir nach den Pis­ten an der Ai­guil­le de Ro­se­let­te so­fort am Ge­gen­hang hin­un­ter nach Hau­te­lu­ce. In Hö­he der Berg­sta­ti­on der Gon­del taucht man in den Wald ein, was in die­sem an­sons­ten baum­lo­sen Ge­biet ei­ne Sel­ten­heit ist. Am En­de der nur mä­ßig stei­len Ab­fahrt fin­den wir uns an ei­nem Park­platz im Tal­schluss wie­der. Hier gibt es ei­nen Ski­ver­leih und sonst nichts. Der Ort selbst ist et­wa 5 km ent­fernt. Die Be­son­der­heit der Um­lauf­gon­del Ruel­le: Sie bremst zum Ein­stei­gen kom­plett ab und hält ei­nen Mo­ment in­ne.

Contamines - Tierces und Nant RougeWir fah­ren die meis­ten Pis­ten auf der Sei­te von Hau­te­lu­ce ab und mei­ne Frau zieht da­bei das schwe­re­re Los. Wäh­rend ich ei­ni­ge der blau­en und grü­nen Pis­ten fah­re, darf sie sich mit den ro­ten am TSD Col ver­gnü­gen, die glatt sind und stre­cken­wei­se mäch­ti­ges Ge­fäl­le auf­wei­sen.
Ge­gen Mit­tag sind wir zu­rück am Pass und wen­den uns den Süd­hän­gen zu. «Ro­ter Bach» ist die Über­set­zung für den TSD Nant Rou­ge, der uns in schnel­ler Fahrt an die Zu­fahrt zum TSD Tierces bringt. Von dort ge­langt man an den TS Ai­guil­le Cro­che, der die zweit­höchs­te Hö­he die­ser Ur­laubs­rei­se er­schließt: 2444 m zeigt der GPS Emp­fän­ger.

Contamines - Panorama am ValerayVon der Ai­guil­le Cro­che, de­ren Pa­no­ra­ma man nur lo­ben kann, fährt man über ei­ne ro­te Pis­te zu­rück ins Tal. Wer es et­was der­ber mag nimmt die Bu­ckel­pis­te Gre­vet­taz. Sie ist zwar kei­ne An­fän­ger­rou­te, aber al­te Ha­sen wer­den dort kaum ins Schwit­zen kom­men. Oben ist sie breit und am En­de, und das ist der größ­te Teil, prä­pa­riert und nur mä­ßig steil. Was sie so be­son­ders macht ist ih­re Funk­ti­on als Zu­fahrt zum Té­lé­ski Ve­leray. Und den muss man ge­se­hen ha­ben.

Contamines - Panorama am ValeraySi­cher­lich hat sich je­mand et­was da­bei ge­dacht, die Gre­vet­taz zur Zu­fahrt zu die­sem ent­le­ge­nen Schlep­per zu ma­chen. Da­bei hat man nach der Bu­ckel­pis­te be­reits das schlimms­te hin­ter sich. Zu­min­dest ist dort al­les platt ge­walzt, ge­nau ei­ne Pis­ten­bul­ly­spur breit. Der sehr stei­le Lift zieht ei­nen mun­ter aber oh­ne Hüp­fer am Ein­stieg hin­auf zum Ve­leray, 2450 m an der Berg­sta­ti­on und fünf mehr, wenn man den klei­nen Hü­gel zur Berg­spit­ze hin­auf steigt. Dort tref­fe ich auf drei Fran­zo­sen, die ei­ne Pa­n­orama-App ha­ben, die es so zu be­die­nen gilt, dass je­der von ih­nen in ei­ner an­de­ren Him­mels­rich­tung zu se­hen ist.

Contamines - Panorama am ValerayIch kom­me nicht um­hin, zum Dank auch von mir ein Fo­to ma­chen zu las­sen. Zu­sam­men mit dem Blick hin­un­ter auf Me­gè­ve ver­mit­telt es ei­nen gu­ten Ein­druck von der ein­zig­ar­ti­gen La­ge die­ses Aus­sichts­punkts ge­ra­de vis à vis des Mont Blanc. Die Ab­fahrt zu­rück, die Re­bans, ist ei­ne stei­le, aber auf Bu­ckel tref­fe ich erst wie­der auf den letz­ten Hö­hen­me­tern vor dem Té­lé­ski Gre­vet­taz, der mich in Rich­tung Si­gnal zieht. Ich tref­fe mei­ne Frau am Ro­se­let­te. Zum Si­gnal hät­te ich letzt­lich noch den TS Jonc­ti­on ge­braucht.
Mei­ne Frau und ich wä­ren ger­ne noch ei­ne hal­be Stun­de ge­fah­ren, aber an­ders als im Lift­plan an­ge­ge­ben, ma­chen die Lif­te zur Win­ter­zeit zu. Da­mit ver­är­gert man den Kun­den! Der Schlepp­lift Pier­res Blan­ches ent­geht so als ein­zi­ger Lift sei­ner Ver­mes­sung.
Um 16:40 Uhr sind wir wie­der am Park­platz. Die­ser Weg hat sich ge­lohnt, un­ab­hän­gig von der Fra­ge, wie weit die An­zahl der an­ge­ge­be­nen Pis­ten­ki­lo­me­ter von der der tat­säch­lich nutz­ba­ren ab­weicht.