Andernach, linksrheinisches Zentrum des Neuwieder Beckens. Im weiten Bogen und auf Pfeiler an den Berg genagelt zieht sich die vierspurige B 9 weit ab des Ortes und unglücklicher Weise von der anderen Rheinseite gut sichtbar entlang der letzten engen Passage des Flusses.
Andernach selbst ist im Stadtkern nett anzuschauen und besitzt mit dem Runden Turm neben anderen Sehenswürdigkeiten einen markanten, wenn auch nicht letzten, Punkt bevor man den Ort in Richtung Norden verlässt. Der Turm ist 55 Meter hoch und besitzt vier Meter dicke Mauern. Die Franzosen, die im Laufe der Jahre bis hin zur Festung Ehrenbreitstein alles zu schleifen trachteten, was an Festungen am Rhein gebaut wurde, versuchten sich vergeblich an der Sprengung dieses Bauwerks. Dies geschah im Jahr 1689, einem Schicksalsjahr für viele linksrheinische Orte, wie ich auf einer Radtour von Bingen nach Bad Bertrich ein Jahr später erleben konnte. Von Johann Lafers (damaliger) Stromburg in Stromberg über Simmern und Burg Arras bei Alf bis zur Burgruine Metternich bei Beilstein zogen die Franzosen eine Spur der Verwüstung durchs Land.