Côte d'Azur
Wasserski - Monoski
Auch wenn hier der Fotograf etwas daneben gehalten hat: Beim Monoskifahren stehen die Füße hintereinander auf einem einzigen Ski. Ein Fuß wird festgeschnallt, der andere rutscht in eine Schlaufe dahinter. Welcher Fuß vorne fährt ist Geschmacksache, aber ich wähle denjenigen, der auch auf dem Snowboard vorne ist. Da ich regular fahre, nehme ich den linken Fuß nach vorne. Im Verlauf der Unterweisung und den damit verbundenen ersten Fahrübungen kann ich auch keinen Grund erkennen, warum das nicht passen sollte.
Ganz im Gegenteil. Ich fühle mich auf dem einen Ski sogleich pudelwohl! Ich ziehe den Schuh vor dem Wassern so fest an, wie es gerade noch auszuhalten ist. Tatsächlich verschieben sich die Druckpunkte während der Fahrt und gefühlt lockert sich damit die Bindung.
Wie gewöhnlich beginnt man die Übungen am Ausleger. Man nimmt die «gute Position» ein, wie Chrystel sagt, und zählt langsam bis drei, wenn das Boot anfährt. Dann schnellt man nach oben und versucht, die Hüfte nach vorne zu schieben. Soweit die Theorie.
Anders als bei zwei Skiern startet man aber nicht am seitlich angebrachten Dreieck sondern immer am Balken. Danach werde ich aufgefordert, während der Fahrt nach dem Dreieck zu greifen und mich daran festzuhalten. Das gelingt mir zwar, aber es ist alles andere als einfach. Das Seil wird schließlich nachgelassen und ich fahre zum ersten Mal frei neben dem Boot. Zur Belohnung macht meine Lehrerin ein Foto, das ich später per E-Mail erhalte.
Bereits während der zweiten Übungsfahrt nimmt mich Chrystel hinters Boot. Und schon der erste Start ist erfolgreich. Ich lasse mich zurückschleppen zur Station, wo ich mit Beifall empfangen werde. Chrystel kommentiert das so: «Auf der zweiten Unterrichtsfahrt kann ich praktisch niemanden hinters Boot nehmen. Das war eine Ausnahme und Du hast das gut gemacht!»
Die Grafik mit den beiden Routen zeigt repräsentativ, wie weit Touren mit Wasserski reichen können, bis zur «roten Linie» bei Saint Claire. Dabei verlasse ich gelegentlich die Position hinter dem Boot und fahre Kurven. Das Training macht sich bemerkbar: Einmal ertappe ich mich dabei, wie ich gedankenverloren die Küste betrachte. Die Skier folgen dem Boot wie von alleine.
Monoskifahren ist dagegen viel anstrengender und auch geübte Fahrer legen zwischendurch eine Pause ein. Die Hände brennen, wenn man 5 Minuten hinter sich hat. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass ich mit Handschuhen fahre. Dabei muss ich wegen der großen Anstrengung zunächst auf das Kreuzen der Kielwelle verzichten. Ich bin froh, hinter dem Boot erste Wellen meistern zu können und nicht zu stürzen. Bei der letzten Fahrt übe ich auch das erfolgreich, allerdings lasse ich es bei zwei mal zwei Kurven bewenden. Der erste Schritt ist getan und ich würde die Frage bejahen, ob mir die mehr als 350 Tage auf dem Snowboard hierbei zugute gekommen sind.