Côte d'Azur
Les Tournels/Pampelonne
Der Campingplatz les Tournels behauptet von sich, der «vielleicht schönste Frankreichs zu sein. Fest steht, dass er einer
der teuersten ist, auch wenn wir das nicht merken.
Während wir in der Hauptsaison Preise um 65 Euro bezahlen müssten, kommen wir in der Nach-Nachsaison mit
20 Euro pro Tag aus. Das ist auch für andere Besucher von Bedeutung, wie ich aus Gesprächen heraushöre,
und der Platz ist Mitte September immer noch sehr gut besucht. In der Hauptsaison muss man mindestens
eine Woche bleiben, später sind An- und Abreisetag frei wählbar.
Der les Tournels zeichnet sich durch seine besondere Lage im Süden des Pampelonne aus. Jenem
Strand hatten wir im Rahmen unserer Reise 2004
bereits Platz eingeräumt, weil er der größte Sandstrand der Côte d'Azur ist. Diesmal können wir ihn
fußläufig über einen Feldweg erreichen, der am Ende in die Zufahrtstraße zum Parkplatz übergeht. Hält
man sich auf dem Parkplatz links, gelangt man zum FKK-Strand Cabane Bambou, dem südlichsten der beiden
FKK-Abschnitte am Pampelonne. Der Strand bietet weitere Attraktionen: Ein Flyboard-Abenteuerer
schwebt, von einem Paar Jet-Stiefel angetrieben, über dem Meer.
Zurück auf dem Campingplatz nutzen wir zunächst die Wasserwelt. In der Hauptsaison muss hier die Hölle los sein, an einem späten Nachmittag
Mitte September haben wir sie fast für uns allein. Die Wasserwelt verteilt sich auf drei Bereiche, für Kinder, Schwimmer und solche, die sich lieber
treiben lassen. In karibischem Ambiente bewegt man sich in für mein Empfinden zu schmalen Kanälen, deren Wasserdüsen eine reißende Strömung
erzeugen, gegen die man nicht anschwimmen kann. Das ist sicher so gewollt.
An einem der Tage machen wir eine Platzbegehung, bei der wir der Straße am Zaun folgen. Die Höhenunterschiede sind gro?und einige der
Wege sind so steil, dass eine Schlepphilfe für Wohnwagen nicht abwegig ist. Wir schauen uns um und nehmen zugleich die Hütten ins Visier,
falls wir einmal ohne VW-Bus reisen müssen oder wollen. Uns fällt auf, dass sie sehr dicht zusammenstehen, die Fenster mit direktem Blick
auf die Wand des Nachbarn. Unser kleiner Wagen steht dagegen auf den großzügig bemessenen Stellplätzen relativ frei da.
Das Abendessen findet bei uns im Restaurant statt. Am Camp du Domaine haben wir von Anfang an geschätzt, dass man ein gutes Restau am
Platz hat, auf das man aber nicht angewiesen ist, da der Weg nach la Favière und le Lavandou gut zu Fuß zu schaffen ist und Abwechslung auf den
Teller zaubert. Der Tournels hingegen liegt soweit abseits, dass man selbst mit dem Fahrrad Mühe haben dürfte, ein Restaurant außerhalb
aufzusuchen. Der Weg hinauf nach Ramatuelle wird Rädern mit Elektrounterstützung vorbehalten bleiben. Ist das Auto tabu, bleibt nur das
Restaurant am Platz, dessen Karte wir nach vier Abenden allerdings ziemlich abgegrast haben. Danach bleiben uns nur noch die Pizzen.
Zu einem 5-Sterne Campingplatz gehört untrennbar ein Supermarkt. Am Tournels hat man ihn nach Außerhalb verlegt und damit eine Lösung geschaffen,
die es Anwohnern erlaubt, ihn wie einen gewöhnlichen Markt zu nutzen. 500 m Fußweg über Feldwege und Nebenstraßen stellen kein
Problem dar und sorgen für Bewegung. Andererseits gewinnt der Supermarkt an regionaler Bedeutung, weshalb er größer ausfällt als die
Märkte anderer Campingplätze und vielfältiger im Angebot. Für Fußkranke und Mercedesfahrer gibt es ausreichend Parkraum.
Gegenüber befindet sich ein größerer Verkaufsstand für Obst und Gemüse aus der Region.