Florenz
Eine Stadt der großen Namen
Wir
haben Viareggio hinter uns gelassen und fahren
über Lucca und Péscia in die Berge um Marliana und
Prunetta. Der Höhenmesser, den ich als Barometer
mitnehme, zeigt über 700 m Höhe an, bevor wir von
Nordwesten Florenz erreichen. Wir finden schnell einen guten
Stellplatz auf dem städtischen
Campingplatz Michelangelo. Von dort in die Stadt ist es nicht
weit. Vom
gleichnamigen Platz hat man einen hervorragenden Blick auf die Stadt.
Wer Sonntags die Stadt erreicht muss berücksichtigen, dass viele Museen
nur bis Mittag geöffnet haben und Montags geschlossen sind. Das
schränkt den Aktionsradius ein. Am ersten Abend kommen wir zum
teuersten Essen
dieser Reise, im Restaurant Dino. Schließlich muss man doch
einmal
einen Hasen essen, eine der Spezialitäten der Toskana.
Die Florentiner haben ihren Wohlstand seit dem Mittelalter als
Handwerker, Kaufleute und Verwalter errungen. Zeitweise beherrschten
Florentiner
Banken den Geldmarkt Europas, beeinflussten ihre Bankiers maßgeblich
die europäische Politik. Reichtum erwarben sich die Florentiner im
ausgehenden Mittelalter durch ihre Webereien, Färbereien, Schneidereien
und den Seidenhandel. Die Bekleidungsindustrie
ist noch heute ein wichtiger Einkommenszweig, einschließlich berühmter
Modemessen. Wirtschaftliche
Bedeutung haben das Kunsthandwerk, lederverarbeitende Betriebe sowie
Kunst- und
Antiquitätenhandel. Moderner Erwerbszweig ist die pharmazeutische Industrie.
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Sonntag, unser Tag in Florenz. Wir stellen uns in die lange Schlange am
Eingang der Uffizien, um in die weltberühmte
Kunstsammlung Einlass zu erheischen. Etwa eine Stunde dauert es dann
bis zum endgültigen Eintritt in die heiligen Hallen, die aus der
ehemaligen Privatgalerie der Fürsten von Medici hervorgegangen sind.
Nur
eine einzige Kasse ist für den Besucheransturm eingerichtet - Tribut an
die
Tatsache, dass die Räume nur eine begrenzte Anzahl von Personen
aufnehmen können.
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Der Baedecker sinngemäß: «Die Uffizien entstanden als
Verwaltungsgebäude und
dienen heute als Museum, das Werke bedeutender Künstler des 13.-18.
Jh.s beherbergt. Zu den berühmtesten gehören Botticelli,
Leonardo da Vinci, Dürer, Holbein, Tizian, Michelangelo, Raffael,
Rubens, van Dyck und Rembrandt. Zu den Schmuckstücken der Sammlung
zählen die "Anbetung der Könige", die "Geburt der Venus" und "La
Primavera" von Botticelli, sowie "Die Heilige Familie" von Michelangelo. Hinzu kommen noch einige antike Statuen.»*
Der Dom (begonnen um 1294) ist bisher etwas zu kurz
gekommen, obgleich er zu den wirklich bedeutenden Kathedralen Italiens
gezählt wird. Vielleicht liegt es daran dass er so zugebaut ist, dass
man nicht einmal das Portal geschlossen fotografieren kann.
Mit einer Länge von 160 m, einer Kuppelhöhe von 114 m und einem
Kuppeldurchmesser von 45 m gilt der florentinische Dom als der
drittgrößte Italiens. Der Dom fasst annähernd 25000 Menschen. Lange
Jahre
wagte sich niemand an die Fertigstellung der gewaltigen Kuppel.
Schließlich vollendete Filippo Brunelleschi das Bauwerk mit
einer kühnen,
doppelwandigen Konstruktion nach Studien der antiken Baukunst in den
Jahren 1420-1430. Der Dom beherrscht die Silhouette der Stadt,
besonders auffällig bei Nacht.