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Während wir an
diesem Sonntag
durch die
Gassen von
Rothenburg bummeln, ahnen wir noch nicht, dass uns
wenig später eine
Überraschung
erwarten
wird: Auf der A 7 gebe ich an einer Steigung Gas - und nur
der Motor läuft schneller. Da nur der fünfte Gang betroffen ist,
erreichen
wir aus eigener Kraft und mit Hilfe des Notdienstes von VW
Allensbach
am Bodensee, wo der Bus am nächsten Tag
repariert werden soll. Wir erwischen einen mäßig guten Campingplatz
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in dessen Nähe
wir dann aber gut zu Abend essen, im
Garten und mit Blick auf den See. Mein allzu rohes Steak wird
nachgebessert und eine «Missionarin» an unserem Tisch erzählt uns vom
Singen für Gott und wie der helfen würde; na ja, wir bezweifeln den
therapeutischen Wert des Gesangs nicht und überstehen ihren Monolog zudem unverletzt.
*
Wir nutzen die Zwangspause zu einer Radtour um den Überlinger See, die
uns über weite Strecken auf sehr gut beschilderten Radwegen durch die
Schweiz führt. Hier sind die Radwege zwar zum Teil recht steil, aber
dafür fahren

wir
immer ziemlich dicht am See. Auf deutscher Seite ist nicht annähernd so
viel getan für die Radfahrer. Hier begleiten die Radwege oft die
Straße, was nicht gerade besonders erbaulich ist - in einer doch so
malerischen Gegend. Höhepunkt der Radtour ist das Örtchen
Stein am
Rhein, das für seine
reichhaltig und kunstvoll bemalte Häuserzeile in der Dorfmitte bekannt
ist. Hier ist auch der erste Rheinübergang seit Konstanz. Wir machen
eine kurze Rast und trinken zu leicht unverschämten Preisen. Danach
fahren wir über Radolfzell, wo der Radweg sozusagen «über den Bahnsteig» führt, zurück nach Allensbach.
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*
Am nächsten Morgen fahren wir über Chur und Filisur in Richtung
Oberengadin. Die malerische Passstraße des Albula wird bis Bergün
begleitet von der Trasse der
Rhätischen Bahn. Diese Bahnstrecke,
ausgeführt als 1 m Schmalspur, zieht sich mit Hilfe zahlreicher
Brücken- und Tunnelbauwerke bis zum Albulatunnel hinauf. Das Hospiz auf
der
Passhöhe des Albula liegt in einer Art Hochtal, aus dem es
dann in vielen Serpentinen über eine gut
ausgebaute Straße hinab nach
La Punt geht, unweit von
St. Moritz.