Gotschna
Lange Wartezeiten an schönen Sonntagen
Wer
an einem sonnigen Wochenendtag mit der Gotschnabahn von Klosters
Platz
ins Skigebiet will, der steht am besten früh auf. Denn gegen
Mittag
erreichen die Wartezeiten astronomische Größen. Wer es
geschafft
hat, der hat erst einmal viel Lauferei vor sich. Wir befinden uns hier
nämlich in einem Wanderskigebiet, in dem die Snowboarder nicht
umsonst
aufs Jakobshorn abgeschoben werden. Aber wir sind auch hart im Nehmen -
und so «dabbe mir» hinter den Skifahrern her. Zwar gibt es
in dieser Gegend auch einige Pisten, z.B. die Nummer 44, die bei
schönem
Wetter einen herrlichen Blick
in
Richtung Davos ermöglicht, aber etwas wirklich
Berauschendes
ist nicht darunter.
*
Immerhin lassen die Schneeverhältnisse, trotz des mageren Winters
an der Alpennordseite, keinen Frust aufkommen. Unsere Einschätzung,
dass sich die Gegend um die Silvretta auch in schwachen Jahren lohnt,
bestätigt
sich wieder. Familien, deren Kinder gerne den Nachmittag
verkürzen,
haben in diesem Gebiet ein echtes Problem, es sei denn, man lässt
den Zehnjärigen allein mit Gondel und Bahn nach Hause fahren. Das
erfordert aber auch Mut, denn auch Erwachsene verfahren sich auf dieser
Bahnstrecke, nicht nur wir.
*
Eine gewisse Leidenschaft kann ich für die Talabfahrt nach
Klosters
entwickeln, wobei zwei Varianten zur Wahl stehen: Vom Gotschnagrat sind
es 1100 Höhenmeter und vom Gipfel der Weissfluh 1650. Schon die
erste
Variante ist anstrengend, wenn man sie in einem Atemzug fährt.
Insbesondere
vereiste Ziehwege sind nun mal nicht nach Snowboarder's Design
geschaffen.
Die zweite Variante hingegen ist nicht nur landschaftlich reizvoller,
sie
meidet auch den bei Vollbetrieb beispielhaft schlechten Einstieg in den
4er-Sessel an der Groubenalp.