Montgenèvre/Sestriere
Skigebiet Sestriere
Am Monte Fraiteve, 2700 m hoch, liegt der Übergang nach Sestriere und Sauze d'Oulx. Hinunter nach
Sestriere folgt man bis zur Mittelstation einer roten Piste. Von dort geht es auf einem hinreichend
breiten Ziehweg bequem ins Tal. Dieser endet nicht im Ort selbst sondern soweit außerhalb, dass man
einen weiteren Lift braucht, um dorthin zu gelangen. Vielleicht ist das der Grund, warum am Nachmittag
die Abfahrt leer ist und die Gondeln voll sind. Sestriere selbst wirkt ein wenig futuristisch, wie eine
Skistation halt.
Wegen der großen Höhe sind einige der Abfahrten ins Tal recht kurz. Während unseres Besuchs sind die schwarzen
Pisten am Alpette gesperrt, offen sind nur die roten am Rand. Das mittlere Fahrvermögen befindet sich auf
einem erschreckend niedrigen Niveau. Viele sind bereits mit den überaus einfachen roten Pisten
überfordert. In Sestriere trifft man viele Engländer, die wohl bald ein Visum brauchen werden.
Sie fliegen nach Turin und werden in einem einstündigen Transfer in den Ort gebracht. Sie bleiben
nach Augenzeugenberichten meist im Gültigkeitsbereich des Via Lattea Skipasses.
Der Sonnenstand bedingt in den ersten Stunden das Tages plastische Bilder von den Hängen oberhalb von
Sestriere, insbesondere von la Motta aus. Dessen schwarze Piste ist steil und bleibt in Erinnerung.
Mit 2800 m befindet man sich hier am höchsten Punkt des gesamten Skigebiets. Wie fast alle Pisten in
Italien hat sie keinen Namen sondern nur eine Nummer, die 31. Im französischen Teil sind die Pisten
hingegen benannt. Das macht es leichter, einen Text zu schreiben, der auch eine Umnummerierung von
Pisten überdauert. Umbenennungen sind eher selten.
Wer in Sestriere lange Pisten sucht, orientiert sich an la Motte. Die Pisten 8 und 9 sind
lang und breit, einige Abschnitte auch erfreulich steil. Hervorzuheben sind die Abfahrt von la Motta
nach Pragelato mit 1200 Höhenmetern und die lange Zufahrt vom Monte Fraiteve, die sich mit einem Trick
auf 6,5 km ausdehnen lässt. Aufgrund der moderaten Höhenunterschiede fällt das Urteil für die
Pisten um Alpette ganz anders aus. Wenn die schwarzen Pisten dort geschlossen sind, nutzt
man das Gebiet zweckmäßig allein zur Rückfahrt: Die Gondel zum Fraiteve startet hier am äußersten Rand
von Sestriere.