Les Por­tes du So­leil

Ein Fa­zit

Portes du Soleil«Die Pfor­ten zur Son­ne sind im­mer ge­schlos­sen!» re­sü­miert mei­ne Frau, für die das schon der drit­te Ski­ur­laub in die­sem Ge­biet war. Und al­le drei ha­ben un­ter dem Wet­ter ge­lit­ten. Auch in die­sem Ur­laub hät­ten wir sehr viel mehr fah­ren kön­nen, als wir es am En­de ge­tan ha­ben. Zu al­lem Über­fluss wa­ren die Pis­ten­be­din­gun­gen trotz der üp­pi­gen Schnee­fäl­le schlecht. Da­zu tru­gen vor al­len die zu ho­hen Tem­pe­ra­tu­ren bei, die ei­nem hin­sicht­lich der Fahr­t­rou­te nur die Wahl lie­ßen zwi­schen hoch und neb­lig oder tief und schwe­rem Schnee.
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Al­lein der Tag in Mor­zi­ne/Les Gets war groß­ar­tig. Und selbst da fuh­ren wir im Ne­bel vom Park­platz. Dass wir das Ski­ge­biet nicht  kom­plett ver­mes­sen konn­ten, ver­steht sich von selbst, auch wenn ins­ge­samt drei GPS-Emp­fän­ger zum Ein­satz ka­men, so­dass wir oft an ei­nem Lift al­le Ab­fahrt­va­ri­an­ten auf ein­mal auf­zeich­nen konn­ten.
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Das Ski­ge­biet an sich ist aber auch oh­ne Ne­bel nicht un­be­dingt nach un­se­rem Ge­schmack. Zwar hält es für al­le Kön­ner­stu­fen hin­rei­chend Pis­ten be­reit, aber die­se sind ent­we­der re­la­tiv kurz oder aber end­los lan­ge Zieh­we­ge, wie die Ab­fahrt von der Poin­te de Ri­pail­le nach Grand Pa­ra­dis (Champéry) oder von der Poin­te de Mos­set­tes durch den Wald nach Morg­ins, die ei­ne der längs­ten Ab­fahr­ten der Al­pen ist, die wir ver­mes­sen ha­ben. Und selbst die be­rühmt-berüch­tig­te Cha­va­net­te prä­sen­tier­te sich so harm­los, dass wir sie hin­sicht­lich des Schwie­rig­keits­gra­des hin­ter tief ver­schnei­ten Ne­ben­stre­cken ein­ord­nen muss­ten.
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Kom­plett an­ders als sonst ist dies­mal der Tal­ort un­se­rer Rei­se, fast völ­lig frei von Hoch­häu­sern, eher schwei­zer als fran­zö­si­scher Stil und mit Per­so­nal und Be­woh­nern, die nicht aus halb Eu­ro­pa zu­sam­men­ge­sucht wur­den, um die Gäs­te zu ver­sor­gen. In die­sem Fall pro­fi­tie­ren wir vor al­lem von der güs­ti­gen La­ge des Les Cha­b­lis und dem für drei Per­so­nen üp­pi­gen Platz­an­ge­bot. Und auch der Mark­ta­bend, der bes­ser an ei­nem an­de­ren Tag als an ei­nem Frei­tag ge­le­gen hät­te und eben­falls un­ter dem Wet­ter litt, konn­te über­zeu­gen, zu­mal die re­gio­na­len Pro­duk­te preis­lich güns­ti­ger wa­ren als das Ab­ge­pack­te im Su­per­markt.
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Be­son­ders rei­zend war un­se­re Ma­da­me am Quar­tier und auch ku­lant, denn im­mer­hin müs­sen wir ihr am Abrei­se­tag die Zer­trüm­me­rung ei­ner Nacht­tisch­lam­pe mel­den, das ers­te grö­ße­re Teil, das uns auf un­se­ren Rei­sen ka­putt geht. Über­haupt geht viel zu Bruch: Min­des­tens ei­ne mei­ner Rip­pen ist nach ei­nem Sturz bei bes­tem Wet­ter wenn nicht ge­bro­chen so ge­prellt, der Be­lag des Snow­boards löst sich auf, ein Ruck­sack zeigt Al­ter­ser­schei­nun­gen, ei­ne Schlau­fe, Hal­ter für den GPS-Emp­fän­ger, reißt ab und auf der Rück­fahrt stel­len wir ei­nen Riss in der Front­schei­be des Bus­ses fest. Mit de­ren Aus­tausch ei­nen Tag nach Aus­lau­fen der Gül­tig­keit der letz­ten von 12 Vig­net­ten ver­liert der Bus ein Al­lein­stel­lungs­merk­mal.