Skisafari 2013
La Grave
9. März 2013: Wir haben la Grave erreicht. Es ist eine sehr, sehr einfache Anfahrt für die große Entfernung. Bei Bern muss man einmal aufpassen, dass man nicht in Vevey landet sondern in Lausanne. Danach gelten wieder einfachste Regeln: Grenoble, Briançon. Unterwegs trifft man auf den Skiort, der im wesentlichen aus zwei Teilen besteht, den Hotels an der Straße und dem etwas zurückgezogenen Ort, in dem es entweder gar keine Unterkunft gibt oder zu Preisen, die Zermatt alle Ehre machen würden.
Das Tourismusbüro ist ein Link auf den Campingplatz, der aber nur im Sommer geöffnet ist: «Was soll das?» Nun, sei es drum! Seitdem Google Maps die Aufgabe übernommen hat, auch die größten Chaoten ans Ziel zu führen, vergrößert man einfach die Karte und versucht, die Namen der Hotels zu identifizieren. Diese sucht man dann im Internet. Fertig. Nützt aber alles nichts: «Wir haben heute kein Zimmer frei.» Es ist Wochenende in la Grave. Ich hätte mir diesen Ort mit seinen ausgefallenen Gästen gerne mal einen Abend «angetan».
Wir finden noch eine Art Jugendherberge, von der Ausstattung, nicht von der Organisation her. Ein Vierbettzimmer, das wir mit einer weiteren Person hätten teilen müssen, wäre nicht das Problem gewesen, der Schimmel in der Dusche schon. Und so bitten wir uns etwas Bedenkzeit aus, die wir dazu nutzen, über die Basisstation in Deutschland die Telefonnummern der Touristeninformation in Les Deux Alpes und l'Alpe d'Huez zu ermitteln.
Zurück am Auto werfen wir die Handies an und telefonieren. Wir treffen auf unglückliche Gestalten in l'Alpe d'Huez, die uns Nummern angeben, die im Nichts enden, und eine pfiffige Person in 2 Alpes, die uns mehrere Nummern lanciert, von denen schon die erste oder zweite greift, sodass wir dort landen. An dieser Stelle ein Kompliment an das Hotel Garni Chamois, was zu deutsch «Gams» bedeutet, seine reizende Chefin und den jungen Barkeeper, der auf den Namen Casanovas hört und mit dem wir uns nach dem Abendessen im Ort angeregt unterhalten haben. (Diese Idylle gibt es heute nicht mehr, das Hotel ist zu einer «Lodge» umgebaut worden.) Hier aber zunächst unsere Geschichte über la Grave.