Sölden
Am Gaislachkogl

Ganz offensichtlich hat Sölden das Gesicht seines Skigebiets auch erst in letzter Zeit aufgewertet. Denn während man vor kurzem noch vom Giggijoch kommend zur Talstation der Gaislachkoglbahn abfahren musste, hat ein Zwischenaufstieg, die Stabelebahn, neu in 2005/06, jetzt die Aufgabe übernommen, Skifahrer auf die Piste zur Mittelstation zu verfrachten. Früher muss es hier, wenn ich die Aussagen von Gästen richtig im Kopf habe, auch schon einen Lift gegeben haben, aber einen sehr alten. Ich nutze den Lift nur ein einziges Mal, da die Schneeverhältnisse bis ins Tal gut sind, was bedeutet, dass man im schlimmsten Fall kurz vor Unterwald einmal aus der Bindung aussteigen und ein Stück laufen muss. Man sieht der Piste, im Bild rechts, bereits an, dass es keine Wartezeiten an der Talstation geben wird.
Während ich die Piste zur Gaislachalm nur einmal fahre und die dort markierten Skirouten als Witz abhake, finde ich oberhalb der Mittelstation der Gaislachkoglbahn schon eher, wonach ich in jedem Skigebiet suche, anspruchsvolle Nebenstrecken. Aus der Bahn heraus konnte ich links der Trasse bereits Ski- und Snowboardfahrer beobachtet, die über die nur mäßig verschneiten Hänge abfuhren. Oben angekommen esse ich erst einmal im Restaurant und folge schließlich einem Skifahrer in die steile Abfahrt: «Schöne Grüße an dieser Stelle an Thomas aus Frankfurt». Ich fahre solche Hänge nicht gerne allein. Trotz Helm kann man immer mal wieder auf einem Stein aufsetzen und bewustlos im Schnee liegen bleiben. Daher lege ich Wert auf Begleitung. Nach kurzer Absprache verständigen wir uns auf eine lockere Kleinstgruppenbildung und fahren zweimal die nicht markierte Route durch das Wasserkar. Insgesamt kommen wir gut zurecht, während Thomas schneller fährt als ich, fahre ich eine hohe Geschwindigkeit ohne Pause konstant bis ins Tal. Warten muss er auf mich jedenfalls nicht. Hinsichtlich der Skirouten ist damit das Angebot weitgehend erschöpft. Mit den großartigen Nebenstrecken von Zermatt und Sankt Anton kann Sölden nun mal nicht konkurrieren.