Chamonix
Vallée Blanche Teil I - Abstieg am Grat/Durch den Tiefschnee
Der Abstieg über den Grat ist seilversichert, aber es gibt auch
Berichte und Fotos, wo das nicht der Fall ist. Wer ohne Führer unterwegs ist tut gut daran, Steigeisen anzulegen. Und es schadet auch nicht, wenn man schwindelfrei
ist. Der Grat ist extrem schmal und an beiden Seiten geht es wirklich steil hinunter! Auch wenn Helmkameras wegen des großen Weitwinkels einen falschen, übertrieben
steilen Eindruck vermitteln mögen, bleibt dieser Abschnitt der Tour ein heikler. Unser Führer, ausgerüstet mit Steigeisen, nimmt uns folgerichtig ans Seil.
Für diesen allerersten Teil ist es gut, wenn man einen Rucksack mit Befestigungsmöglichkeiten für Skier hat. Es gibt viele Wege durch das Vallée Blanche, die der Führer nach den Fähigkeiten der Gruppe auswählt und die unterschiedlich spektakulär sind. Ich hatte bei der Buchung, die man zweckmäßig nicht am letzten Abend vor der Tour vornimmt, das Niveau mit «gut» angegeben. Wer mehr erleben will, der sollte, sofern die fahrtechnischen Möglichkeiten reichen, «Experte» angeben. Zudem kann man die Sprache der Gruppe wählen, was in der Nebensaison bei Deutsch aber schon an Grenzen stößt. Dann kann es passieren, dass Experten einer Gruppe zugeordnet werden, die auf einem deutlich niedrigeren Niveau fährt.
Wenn man damit Werbung macht, dass es genügt, sicher eine rote Piste (single black diamond) fahren zu können, dann darf man sich nicht wundern, wenn der eine oder andere Protagonist mit den Verhältnissen hier oben Schwierigkeiten hat. Manchmal, so berichtet es einer der Bergführer, sei die Abfahrt ausgefahren wie eine Piste. Aber das gilt sicher nicht nach einem Tag mit Neuschnee. Und wenn dieser Neuschnee schwer ist muss man in der Falllinie fahren können.
Nachdem wir meine Frau einige Male ausgegraben haben und ich mich ohnehin mehr schlecht als recht durch den Tiefschnee bewege, wenn ich nicht Snowboard fahre, komme ich wieder an eine Stelle, wo man mit Wackelhintern abfahren muss. Ich mache so etwas gerne zur Musik, wobei es darauf ankommt, einen passenden Rythmus zu finden. Adeles «Someone like you», geht mir in diesen Tagen nicht aus dem Ohr, aber der Text mit «Never mind, I'll find someone like you!» klingt gegenüber meiner Frau ja nun nicht gerade nett. Also versuche ich es mit «I'll never find someone like you ...», was ich als Taktgeber dann aber auch verwerfe, weil mir außer Summen kein sinnvoller Fortsetzungstext einfällt. Während ich noch überlege, ob ich die Marseillaise: «Allons enfants de la Patrie le jour de gloire est arrivé!» wegen ihres Marschrythmus und ihrer hier irgendwie passenden Aussage nicht doch vorziehen soll, sind die anderen schon so weit voraus, dass ich folgen muss. Leider trifft die Hymne so gar nicht den Tiefschneetakt, sodass ich am Ende seitwärts über die Bretter austeige und, klack, klack die beiden Skier abwerfend, über die Seite abrolle. Wieder hat die niedrige Einstellung der Auslösekraft beide Füße freigegeben - und außer neu aufsteigen ist nichts passiert, auch weil sich die Spiegelreflex an meiner Seite in den Neuschnee presst und nicht gegen meine Hüftknochen. Offensichtlich um meine Frau zu trösten, ruft man mich einen «solidarischen Ehemann». Es ist die letzte schwierigere Aktion. Danach geht die Piste in eine Buckelpiste über und das haben wir nun lange genug geübt.
Für diesen allerersten Teil ist es gut, wenn man einen Rucksack mit Befestigungsmöglichkeiten für Skier hat. Es gibt viele Wege durch das Vallée Blanche, die der Führer nach den Fähigkeiten der Gruppe auswählt und die unterschiedlich spektakulär sind. Ich hatte bei der Buchung, die man zweckmäßig nicht am letzten Abend vor der Tour vornimmt, das Niveau mit «gut» angegeben. Wer mehr erleben will, der sollte, sofern die fahrtechnischen Möglichkeiten reichen, «Experte» angeben. Zudem kann man die Sprache der Gruppe wählen, was in der Nebensaison bei Deutsch aber schon an Grenzen stößt. Dann kann es passieren, dass Experten einer Gruppe zugeordnet werden, die auf einem deutlich niedrigeren Niveau fährt.
Wenn man damit Werbung macht, dass es genügt, sicher eine rote Piste (single black diamond) fahren zu können, dann darf man sich nicht wundern, wenn der eine oder andere Protagonist mit den Verhältnissen hier oben Schwierigkeiten hat. Manchmal, so berichtet es einer der Bergführer, sei die Abfahrt ausgefahren wie eine Piste. Aber das gilt sicher nicht nach einem Tag mit Neuschnee. Und wenn dieser Neuschnee schwer ist muss man in der Falllinie fahren können.
Nachdem wir meine Frau einige Male ausgegraben haben und ich mich ohnehin mehr schlecht als recht durch den Tiefschnee bewege, wenn ich nicht Snowboard fahre, komme ich wieder an eine Stelle, wo man mit Wackelhintern abfahren muss. Ich mache so etwas gerne zur Musik, wobei es darauf ankommt, einen passenden Rythmus zu finden. Adeles «Someone like you», geht mir in diesen Tagen nicht aus dem Ohr, aber der Text mit «Never mind, I'll find someone like you!» klingt gegenüber meiner Frau ja nun nicht gerade nett. Also versuche ich es mit «I'll never find someone like you ...», was ich als Taktgeber dann aber auch verwerfe, weil mir außer Summen kein sinnvoller Fortsetzungstext einfällt. Während ich noch überlege, ob ich die Marseillaise: «Allons enfants de la Patrie le jour de gloire est arrivé!» wegen ihres Marschrythmus und ihrer hier irgendwie passenden Aussage nicht doch vorziehen soll, sind die anderen schon so weit voraus, dass ich folgen muss. Leider trifft die Hymne so gar nicht den Tiefschneetakt, sodass ich am Ende seitwärts über die Bretter austeige und, klack, klack die beiden Skier abwerfend, über die Seite abrolle. Wieder hat die niedrige Einstellung der Auslösekraft beide Füße freigegeben - und außer neu aufsteigen ist nichts passiert, auch weil sich die Spiegelreflex an meiner Seite in den Neuschnee presst und nicht gegen meine Hüftknochen. Offensichtlich um meine Frau zu trösten, ruft man mich einen «solidarischen Ehemann». Es ist die letzte schwierigere Aktion. Danach geht die Piste in eine Buckelpiste über und das haben wir nun lange genug geübt.