Das Ski­ge­biet von Sixt

Die längs­te Pis­te der Al­pen: Les Cas­ca­des

Flaine 2015Das Ski­ge­biet von Sixt ge­son­dert auf­zu­füh­ren ist mu­tig. Zwei Ses­sel­lif­te und ein ein­zi­ger Hang mit sich kreu­zen­den, ro­ten Pis­ten, so­wie die schwar­ze Ca­thédra­le, bil­den das ge­sam­te Ge­biet. Da­zu ge­sel­len sich im Tal noch vier Schlepp­lif­te an An­fän­ger­hü­geln. We­gen der Be­son­der­hei­ten sei­ner La­ge er­lau­be ich mir den­noch ei­ni­ge Sät­ze.

Von den drei Or­ten, die in dem Sei­ten­tal lie­gen, das das Grand Mas­sif nach Nor­den hin be­grenzt, ist Sixt der am wei­tes­ten in Rich­tung Tal­schluss ge­le­ge­ne Ort. Er dient als End­punkt ei­ner mit 12 km be­ein­dru­ckend lan­gen Ab­fahrt. Flaine 2015 - Sixt, les CascadesSie be­ginnt an der Berg­sta­ti­on der Gran­des Plat­tières und zweigt nach et­was mehr als ei­nem Ki­lo­me­tern ab. Ab dort wird die Pis­te als les Cas­ca­des ge­führt. Sie ver­läuft oh­ne hin­zu­kom­men­de oder ab­ge­hen­de Pis­ten1 bis hin­un­ter nach Sixt.

Wenn man den Be­griff «Pis­te» wört­lich nimmt, han­delt es sich um den­je­ni­gen Teil ei­nes Ski­ge­biets, der mit ei­nem Win­ter­sport­ge­rät be­fah­ren wer­den kann und un­ter ei­nem ei­ge­nen Na­men (oder ei­ner Num­mer) ge­führt wird. Ver­bin­det ei­ne Pis­te ei­ne Berg- und Tal­sta­ti­on, spricht man von ei­ner «Ab­fahrt». Ab­fahr­ten set­zen sich in gro­ßen Ski­ge­bie­ten meist aus meh­re­ren Pis­ten zu­sam­men. Die Pis­te les Cas­ca­des, die Was­ser­fäl­le, ver­läuft auf ei­ge­ner Tras­se und steigt am En­de wie ei­ne Trep­pe aus den Ber­gen hin­ab ins Tal. Mit ei­ner Län­ge von 10,7 km ist sie die längs­te Pis­te im Al­pen­raum. Al­les, was län­ger ist, sind «Ab­fahr­ten» oder Ski­tou­ren, wie die durch das Vallée Blan­che. Die Pis­te Sa­ren­ne, die im­mer wie­der als längs­te Pis­te der Al­pen ge­prie­sen wird, ist nach un­se­rer Mes­sung über ei­nen Ki­lo­me­ter kür­zer2.

Der Ort Sixt bil­det ei­ne Sack­gas­se, so­wohl im Tal als auch hin­sicht­lich des Ski­ge­biets. Es gibt kei­nen Lift zu­rück, wes­halb die Ski­bus­ver­bin­dung mit Sa­moëns Vil­la­ge im Lift­plan be­son­ders her­vor­ge­ho­ben wird. Flaine 2015Und selbst die­se Ver­bin­dung weist noch ei­ne Be­son­der­heit auf, denn zur Um­lauf­gon­del in Sa­moëns Vil­la­ge, an der der Bus hält, führt kei­ne Pis­te hin­un­ter. So wür­de man die­se Gon­del dann und nur dann fah­ren, wenn man ent­we­der im Ort wohnt oder mit dem Bus dort an­käme. Mein Sohn und ich grei­fen den Din­gen «aus ver­mes­sungs­tech­ni­schen Grün­den» vor und ma­chen Mit­tag «in zwei Ab­schnit­ten», in­dem wir mit der Bahn ins Tal fah­ren und so­fort wie­der hin­auf zur Ski­sta­ti­on Sa­moëns. Dass ich drei Jah­re spä­ter die Run­de kom­plett fah­ren wer­de, ah­ne ich da noch nicht.


1 Genau ge­nom­men gibt es hier auch ei­ne Zu­fahrt, al­ler­dings ei­ne sehr spe­zi­el­le. Aus dem Tief­schnee­sek­tor Gers kann man in die Cas­ca­des ein- und nach Sixt ab­fah­ren.
2 Die Pis­te de Sa­ren­ne en­det nach 9,5 km auf der blau­en Gua. Zu­sam­men mit die­sem Ab­schnitt ist die Ab­fahrt vom Pic Blanc ex­akt 10,5 km lang.