Die Ar­dèche

Ein Ab­ste­cher in die Aus­läu­fer der Ce­ven­nen

Wir ha­ben uns ent­schie­den, den Ur­laub bis zum letz­ten Tag zu nut­zen. Das er­laubt es uns, für zwei Näch­te noch wei­ter nach Wes­ten zu fah­ren, an die Ar­dèche. Es ist zwar ein äu­ßerst kom­mer­zi­ell or­ga­ni­sier­tes Ver­gnü­gen, mit ei­nem Ka­nu die Ar­dèche hin­un­ter zu fah­ren, aber wenn man ein­mal un­ter­wegs ist, fällt das kaum noch auf. Dies­mal fah­re ich mit mei­nem Sohn und au­ßer­dem die 30 Ki­lo­me­ter lan­ge Tour, die um 9 Uhr am Cam­ping Mon­di­al be­ginnt und ge­gen 16 Uhr in Su­ze en­det. Auf die­se Wei­se fah­ren wir mit dem Ka­nu un­ter dem Pont d'Arc hin­durch, der aber im Ge­gen­licht liegt und sich so kaum fo­to­gra­fie­ren lässt.
*
Bas­ti hat sich un­be­dingt ein Fo­to ge­wünscht, aber an der Strom­schnel­le, an der ge­dul­dig der Fo­to­graf war­tet, ver­pas­sen wir die en­ge Stel­le und wer­den nicht auf Film ge­bannt: «Da drü­ben hät­ten wir fah­ren müs­sen. Siehst Du die Ka­me­ra?». Mehr schlecht als recht rut­schen wir über Stei­ne die Strom­schnel­le hin­ab. Aber wir ha­ben Surf­schu­he an und so ver­las­sen wir das Ka­nu und schlep­pen es noch ein­mal durch das fla­che Was­ser strom­auf. Wild ent­schlos­sen stür­zen wir uns da­nach in die rei­ßen­den Flu­ten der Strom­schnel­le «Trois eaux» - und so kommt es doch noch zu ei­nem denk­wür­di­gen Bild.
*
Mei­ne Frau nutzt der­weil die Mög­lich­kei­ten, die der Cam­ping­platz bie­tet. Er ist ei­ner von drei 4-Sterne-Plät­zen des Or­tes Val­lon Pont d'Arc, die hier un­mit­tel­bar ne­ben­ein­an­der lie­gen. Mit Schwimm­bad, Re­stau­rant, Bar und Epi­ce­rie aus­ge­stat­tet bie­tet er vie­le An­nehm­lich­kei­ten. Und am Mor­gen kann man am An­le­ger di­rekt mit dem Ka­nu in See ste­chen. Im Ort kann man Ka­nus auch für zwei Ta­ge mie­ten, so dass man auf ei­nem der ein­ge­rich­te­ten Bi­wak­plät­ze in der Schlucht über­nach­ten kann. Für ganz hart Ge­sot­te­ne gibt es auch ei­nen ent­le­ge­nen Cam­ping­platz, der von der Hö­hen­stra­ße aus mit dem Rad zu er­rei­chen ist. Von die­sem Platz gibt es auch ei­ne plas­ti­sche Schil­de­rung: Auf dem Stell­platz ge­gen­über schla­gen am Abend äl­te­re Herr­schaf­ten ih­re Zel­te auf. Sie ha­ben die Nacht auf dem äu­ßerst pri­mi­ti­ven Cam­ping­platz in der Schlucht ver­bracht und schei­nen mir über den Lu­xus, den sie auf dem Cam­ping Mon­di­al an­tref­fen, ent­spre­chend er­freut. Sie ma­chen ei­ne Fahr­rad­tour von Ber­lin nach Bar­ce­lo­na, sind nach sechs Wo­chen und 2400 Ki­lo­me­tern bis zur Ar­dèche vor­ge­drun­gen und ha­ben schon al­ler­hand er­lebt...