Sankt Moritz
Ski oder Snowboard, was fährt sich hier leichter?
Ich hatte bereits erwähnt, dass ich die
Mondscheinabfahrt teils mit Ski und teils mit Snowboard absolviert
hatte. In jener Nacht waren mir die Ski so ans Herz gewachsen, dass ich
fast das Snowboard für immer in den Keller verbannt hätte.
Ich
hatte schon immer die Skifahrer wegen des lässigen Klicks beim
Einsteigen in die Ski beneidet. Und plötzlich konnte ich es selbst klicken lassen ...
Corvatsch: Ich hatte mir vorgenommen, zu testen, wofür sich das Gebiet am besten eignet, Ski oder Snowboard. Eine solche Frage kann man aber nicht gerecht beantworten, wenn 350 Tagen auf dem Snowboard 35 auf Skiern gegenüber stehen. Der GPS-Empfänger registriert gnadenlos Tempo 80 auf der von der regulären Abfahrt getrennten, gerade frisch geöffneten und völlig leeren Piste am Crap Melan, rechts im Bild, ursprünglich fotografiert für die Auswertung der GPS-Daten. Mit den Skiern traue ich mich noch nicht an diese Geschwindigkeit heran. So sind es letztlich die Bodenwellen, die eine höhere Geschwindigkeit nicht zulassen, denn Sicherheit ist das Maß aller Dinge. Auch auf Corviglia war ich am frühen Morgen nicht über 80 km/h hinausgekommen. So bleiben 100 km/h, gefahren auf den grandiosen Pisten von Zermatt, vorerst noch die Höchstgeschwindigkeit.
*
Tatsächlich komme ich am letzten Tag dann doch noch zur Besinnung
und greife am frühen Morgen wieder zum Brett statt zu den
Brettern. An diesem Tag werden wir wieder ganz früh an der Gondel
stehen und Corviglia und Corvatsch einen Besuch abstatten. Erst gegen
halb fünf werden wir nach kurzer Pause die Hütte an der Hahnenseeabfahrt verlassen in Richtung St. Moritz Bad.*
Wir beginnen wegen der Sonne und des Frühstücks auf Piz Nair
auf Corviglia. Pisten wie die auf dem Bild oben sind einfach
prädestiniert, mit hohem Speed gefahren zu werden. In dieser Woche
Ende Januar sind die Pisten erst gegen 10 Uhr so voll, dass man
merklich das Tempo drosseln muss. Bis zum Frühstück
heißt es daher «Fesseln los!». Vielleicht sollte ich
an dieser Stelle einmal mit dem Unsinn aufräumen, den
geltungsgeile Schreiberlinge mit Hang zum Bildzeitungsjournalismus
immer wieder verbreiten. Tempo 50 fährt kaum ein Skifahrer im
Schnitt! (Einen solchen Unfug hat übrigens auch die ARD verbreitet
und im Morgenmagazin gleich einen Crashtest-Dummy zertrümmert.)
Ich werte nun seit 4 Jahren GPS-Plots aus, gefahren in den
größten Skigebieten der Alpen, auf meist leeren Pisten und
bei bestem Wetter. Tempo 30 ist eine sehr gute
Durchschnittsgeschwindigkeit, wenn man eine lange Piste ohne Pause
hinter sich bringen will. Spitzen um 60 km/h treten zwar immer wieder
auf, sind aber auf kurze, steile Schussstücke beschränkt und
nicht die Regel. Der Unfall von Ministerpräsident Althaus wirkt
hier leider immer noch unselig nach. Aus Sicht des Snowboardfahrers
sind es übrigens immer wieder verantwortungslose Skifahrer, die Beinaheunfälle heraufbeschwören!Corvatsch: Ich hatte mir vorgenommen, zu testen, wofür sich das Gebiet am besten eignet, Ski oder Snowboard. Eine solche Frage kann man aber nicht gerecht beantworten, wenn 350 Tagen auf dem Snowboard 35 auf Skiern gegenüber stehen. Der GPS-Empfänger registriert gnadenlos Tempo 80 auf der von der regulären Abfahrt getrennten, gerade frisch geöffneten und völlig leeren Piste am Crap Melan, rechts im Bild, ursprünglich fotografiert für die Auswertung der GPS-Daten. Mit den Skiern traue ich mich noch nicht an diese Geschwindigkeit heran. So sind es letztlich die Bodenwellen, die eine höhere Geschwindigkeit nicht zulassen, denn Sicherheit ist das Maß aller Dinge. Auch auf Corviglia war ich am frühen Morgen nicht über 80 km/h hinausgekommen. So bleiben 100 km/h, gefahren auf den grandiosen Pisten von Zermatt, vorerst noch die Höchstgeschwindigkeit.
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Am Ende bedauere ich es sehr, dass ich am Abend nicht mutig genug bin,
das Snowboard auf die Corvatsch Snow Night mitzunehnen. Ich
hatte eisigere Verhältnisse erwartet, statt dessen waren sie eher
ein wenig sulzig. Und so hätte ich mit meinem Snowboard wieder an
den vorausgehenden Tag und die alten Zeiten anknüpfen können,
wo man mit hohem Tempo und dennoch großer Sicherheit durch den
weichen Schnee pflügt. Mein Fazit: Das Gebiet ist auch
für das Snowboard geeignet. Allerdings können die vielen
steilen Abschnitte bei eisigen Verhältnissen zu einer echten
Herausforderung werden!