Frankreich
Avignon, Stadt der Päpste
Die Brücke von Avignon wurde Ende des 12. Jh. als Holzbrücke erbaut und 40 Jahre später bei einer Belagerung zerstört. Mitte des 14. Jh. wurde sie durch eine Steinbrücke ersetzt, die aber immer wieder von den reißenden Fluten der Rhone beschädigt wurde. Lücken wurden mit Holzfachwerk geflickt. Den durch Schneeschmelze ausgelösten Frühjahrshochwassern waren auch die Steinbögen auf Dauer nicht gewachsen.
1660 waren die Zerstörungen so groß, dass man die Brücke aufgab. Ursprünglich war sie 900 m lang, heute sind noch ganze vier Bögen erhalten.
Ein weiteres Wahrzeichen der Stadt ist der im gotischen Stil errichtete Papstpalast (Palais des Papes). Er ist an die Kathedrale Notre Dame des Doms angebaut. Vom Ufer der Rhone passiert man zunächst eines der wuchtigen Tore der Stadtmauer, um dann zum Place du Palais hinauf zu gehen.
Im südlichen Bereich findet man zahlreiche Restaurants und einige Souvenierläden, allerdings bleibt der Platz selbst weitgehend frei. Das Ensemble aus Kirche und Palast liegt vor Hochwasser geschützt auf einer Anhöhe, die sich bis zum Rocher des Doms hinaufzieht. Vor dem Portal der Kathedrale beginnt der kurze aber steile Aufstieg. Oben findet man sich in einem Park wieder, 30 m oberhalb des Flusses. Von dort hat man einen schönen Blick auf die Brücke, die gegenüberliegende Festung Fort Saint André und das Bergmassiv des Luberon.
Die Altstadt von Avignon ist geprägt durch die historische Bedeutung der Stadt. Zwischen 1309 und 1423 residierten hier 70 Jahre lang die Päpste. Heute ist die Stadt Hauptstadt des Département Vaucluse. Sie ist sich aber auch ihrer touristischen Bedeutung bewusst, wie man an den sauberen Gassen und gepflegten Häusern erkennt. Teile der Altstadt sind Fußgängerzone oder zumindest verkehrsberuhigt.
Gehobene Gastrononie und die langsam aussterbende, großartige Einrichtung des vin au pichet machen das Abendessen in Frankreich immer teuerer. Zu den hippen Vierteln mit normalen Restaurants zählt die Rue des Teinturiers (Tuchfärbergasse). Charakteristisch sind die zwischen hohen Mauern eingebrachten Wasserräder, von denen heute nur noch wenige erhalten sind. Das Wasser war ursprünglich für die Versorgung der Wassergräben aus der Sorgue umgeleitet worden. Vorübergehend nutzte man die Wasserkraft auch zum Mahlen von Mehl.