Frank­reich

Do­le

Dole, Doubs mit Booten und Kathedrale Wir ha­ben die Au­to­bahn­ge­büh­ren ex­akt ana­ly­siert und kom­men zu dem Er­geb­nis, dass die schwei­zer Vig­net­te ein klein we­nig güns­ti­ger ist als die ein­fa­che Fahrt über Lyon und Do­le nach Mühl­hau­sen. Aber wir mö­gen die klei­ne Stadt Do­le im Schnitt­punkt der Au­to­bah­nen 36 und 39 ge­le­gen. Die Orts­mit­te wird ma­le­risch um­schlos­sen vom Doubs, je­nem Fluss, der dem Dem­par­te­ment sei­nen Na­men ge­lie­hen hat.

Dole, Doubs mit Booten und Kathedrale Der Doubs ent­springt auf 950 m Hö­he im fran­zö­si­schen Ju­ra bei Mou­the, et­was süd­lich von Yver­don-les-Bains, fließt von dort nach Nor­den, wo er die Gren­ze zur Schweiz bil­det, um dann in der Hö­he Délé­mont nach Nord­wes­ten ab­zu­bie­gen. Nach wei­te­ren Bie­gun­gen wen­det er sich nach Süd­wes­ten, um bei Ver­d­ons-sur-le-Doubs in die Saô­ne zu mün­den. Der Fluss wird als land­schaft­lich au­ßer­ge­wöhn­lich reiz­voll be­schrie­ben, mit Schluch­ten und Schmugg­ler­pfa­den, oft eng und dicht be­wal­det. Er trägt zwei­fels­frei zum An­bien­te von Do­le bei, auch wenn hier die spek­ta­ku­lä­ren Ab­schnit­te vor­bei sind.

Dole, Doubs mit Booten und Kathedrale Auf dem klei­nen Cam­ping­platz ha­ben wir Mit­te Sep­tem­ber im­mer noch ei­nen frei­en Stell­platz ge­fun­den. Er ist so ge­le­gen, dass man nicht weit von der Alt­stadt ent­fernt ist und die­se gut fuß­läu­fig er­rei­chen kann. Man geht an ei­nem Kanal ent­lang in Rich­tung Ort. Der Kanal dient um­ge­bau­ten Last­käh­nen als Lie­ge­platz, die hier als Haus­boo­te ge­nutzt wer­den. Da­nach über­quert man auf ei­ner Brücke den Doubs und kommt so mit we­nig Kon­takt zum Stra­ßen­ver­kehr in die Alt­stadt.

Dole, Orgel der Kathedrale Ei­ne Fran­zö­sin ver­bes­ser­te mich, als ich Do­le mit lan­gem «o» aus­sprach. Da­bei wird der Na­me wie das deut­sche «doll» ge­spro­chen. 1762 hat­te ein fran­zö­si­scher Schrift­stel­ler be­gon­nen, den Ort mit «ô» zu schrei­ben, was lang ge­spro­chen wür­de. Zwei Jahr­hun­der­te hielt sich die falsche Schreib­wei­se. Erst 1962 wur­de per De­kret die ur­sprüng­li­che Be­nen­nung wie­der ein­ge­führt.

Die Alt­stadt wird von sei­ner go­thi­schen Ka­the­dra­le über­ragt, die ne­ben ei­ner se­hens­wer­ten Or­gel, die 1750 von dem Schwa­ben Karl Jo­seph Riepp er­baut wur­de, Dole, Chorfenster der Kathedrale im­po­san­te Kir­chen­fens­ter im Chor­raum hat. Der Turm der Ka­the­dra­le wirkt so, als hät­te man nicht den Mut ge­habt hö­her zu bau­en. Da­durch wirkt das Haupt­schiff je­doch um­so mäch­ti­ger.

Un­ser Lieb­ling­sort zum Abend­es­sen ist «Klein Ve­ne­dig», la Pe­ti­te Ve­ni­ce, ei­ne ein­zi­ge Gracht, die sich um ei­nen klei­nen Teil der Alt­stadt schlingt. Auf dem en­gen Fuß­weg ent­lang des Was­sers sitzt man un­be­hel­ligt vom Ver­kehr. Mit nach­las­sen­dem Ta­ges­licht wird die Sze­ne in bun­tes Licht ge­taucht und wirkt Dole, Orgel der Kathedrale dann schon fast kit­schig ro­man­tisch. Da die Re­gi­on ku­li­na­risch be­kannt ist, die Hei­mat der Bress­hüh­ner ist nicht weit, fin­det man im­mer wie­der et­was zu es­sen, dass auch ver­wöhn­te Gau­men zu­frie­den­stel­len dürf­te.

Do­le hat ei­ne be­weg­te Ge­schich­te hin­ter sich, die von gro­ßer Be­deu­tung als Re­gie­rungs- und Uni­ver­si­täts­sitz ge­prägt war, al­ler­dings von zahl­rei­chen Krie­gen heim­ge­sucht, weil die Stadt so­wohl von den Fran­zo­sen als auch von den Dole, Doubs mit Booten und Kathedrale Habs­bur­gern be­gehrt wur­de. Heu­te ist die Stadt prak­tisch be­deu­tungs­los. Ihr be­rühms­tes­ter Sohn ist Louis Pas­teur, der als Vor­rei­ter der Ein­däm­mung von In­fek­ti­ons­krank­hei­ten durch Imp­fung gilt. Bis heu­te ist er ei­ner der re­nom­mier­tes­ten Wis­sen­schaft­ler Frank­reichs.

Von Do­le aus kann man auf der Au­to­bahn nach Mühl­hau­sen blei­ben oder in Rich­tung Lu­xem­burg ab­bie­gen und auf der A 31 nach Nor­den fah­ren. Ei­ne deut­lich län­ge­re, al­ler­dings auch span­nen­de­re Va­ri­an­te ist die Fahrt über Land, die kurz vor der Auf­fahrt nach Mühl­hau­sen mit der D 475 be­ginnt.