Frank­reich

Bur­gund

Tournus am Abend, Ostturm der Abteikirche Saint Philibert Wenn man ver­sucht, die Hin- oder Rück­fahrt an die Côte d'Azur in zwei glei­che Tei­le zu tei­len, fällt, von Köln aus ge­se­hen, die Über­nach­tung in das Bur­gund. Frü­her war Bur­gund ei­ne ei­gen­stän­di­ge Re­gi­on, seit 2016 ist es mit Fran­che-Comp­té zur Re­gi­on Bourgo­gne-Fran­che-Comp­té zu­sam­men­ge­fasst.

Das Bur­gund stell­te über vie­le Jahr­hun­der­te ei­nen we­sent­li­chen Macht­fak­tor in der Mit­te Eu­ro­pas dar. Die Gren­zen von heu­te ha­ben aber nur noch we­nig mit de­nen von da­mals ge­mein. Sie be­zie­hen sich auf das Kern­ge­biet des ehe­ma­li­gen Her­zog­tums Bur­gund, wäh­rend die Ge­schich­te der Bur­gun­der et­wa 1500 Jah­re um­fasst. Zeit­wei­se war das heu­ti­ge Genf Haup­tort des Reichs der Bur­gun­der. Um das Jahr 50 v. u. Z. be­sieg­ten die Rö­mer die wich­tigs­ten gal­li­schen Stäm­me in der Re­gi­on und glie­der­te sie in das rö­mi­sche Reich ein.

Tournus am Abend, Einkaufsstraße Mit­te des 3. Jh. kam der Wein­bau nach Bur­gund, des­sen Trop­fen noch heu­te als er­le­sen gel­ten und ent­spre­chend teu­er sind. Wäh­rend die Wein­re­gi­on Bor­deaux auch bil­li­ge Mas­sen­wei­ne pro­du­ziert, sind die Wei­ne des Bur­gunds meist hoch­prei­sig. Die Wein­an­bau­ge­bie­te des Bur­gund zäh­len zum Welt­kul­tur­er­be der UNESCO.

Wir ha­ben be­reits ei­ni­ge Se­hens­wür­dig­kei­ten Bur­gunds be­schrie­ben, so die Burg Gué­de­lon, das Hôtel Dieu, heu­te Teil der Ho­spi­ces de Beau­ne, Ne­vers und Di­jon. Hier be­schrän­ken wir uns auf Or­te, die zur di­rek­ten Rei­se­rou­te zäh­len und die man für ei­ne kur­ze Über­nach­tung an­fährt.

Tournus am Abend, eine andere Welt Wer für Beau­ne, des­sen Cam­ping­platz am Nach­mit­tag stets «com­plet» mel­det, zu spät ist und zu­dem ei­nen au­to­bahn­na­hen, trotz­dem ru­hi­gen Platz sucht, könn­te Tour­nus, des­sen En­dungs-s aus­nahms­wei­se ge­spro­chen wird, ins Au­ge fas­sen, auf hal­bem Weg zwi­schen Mâ­con und Cha­lon-sur-Saô­ne ge­le­gen. Der Ort bie­tet ei­ni­ge Sen­sa­tio­nen, auch wenn man da­für be­son­de­re Re­zep­to­ren be­nö­tigt. Denn wer am Abend durch den Ort bum­melt, fin­det ihn, von der La­ge am Fluss ein­mal ab­ge­se­hen, eher trist und ver­las­sen vor: «Ei­ne an­de­re Welt» halt.

Da­bei gilt die Ab­tei­kir­che Saint Phi­li­bert, im Bild der Ost­turm, als ei­ne der be­deu­tends­ten frühro­ma­ni­schen Sa­kral­bau­ten Mit­tel­eu­ro­pas, die das Herz von Ken­nern hö­her schla­gen las­sen soll, wie uns glaub­haft be­rich­tet wur­de. Für ei­nen Be­such dort kom­men wir de­fi­ni­tiv zu spät.

Auf der Su­che nach ei­nem Res­tau­rant für das Abend­es­sen wer­den wir zu­nächst nicht fün­dig und ge­hen zu­rück zur Saô­ne und zum le Pa­ri­si­en, wo man uns be­deu­tet, dass die Kü­che bald schlie­ße und wir schnell be­stel­len soll­ten. Wir es­sen am En­de gut und preis­wert. Die vier Ster­ne­re­stau­rants des Orts blei­ben bei un­se­rer Wahl au­ßen vor. Kei­ne an­de­re Stadt der Welt hat mehr Edel­re­stau­rants pro Kopf der Ein­woh­ner als Tour­nus.