Frankreich
Milly-la-Forêt
Wenn wir über Paris nach Südfrankreich fahren, gehört Milly-la-Forêt zu den ersten Orten, an denen wir Halt machen.
Paris wiederum fahren wir sehr oft via Liège (Lüttich) an, durch die Ardennen. Wir nehmen dazu die Autobahn nach Luxemburg, die E 25, die meist völlig leer ist, und die durch eine bewaldete Hügellandschaft führt. Man kann den Fahrweg abkürzen, wenn man vor Liège den Schildern nach Luxemburg folgt, aber die durchaus idyllische Landstraße ist nicht jedermanns Sache.
Wir verlassen die E 25 dort, wo sie auf die E 411 nach Namur trifft. Nach wenigen Kilometern, bei Libramont-Chevigny, fahren wir auf die N 89 in Richtung Sedan. Die Nationalstraße ist in Teilen vierspurig ausgebaut und gut zu fahren, wenn auch in der Geschwindigkeit stark beschränkt. Auf französischer Seite wechseln sich Autobahn und Nationalstraße ab, letztere erlaubt immerhin Tempo 110.
Milly-la-Forêt ist eine kleine Gemeinde mit weniger als 5000 Einwohnern, 50 km südlich von Paris gelegen. Einer der Sehenswürdigkeiten in der Umgebung, der Domaine de Courances, haben wir, zusammen mit dem Menhir du Paly, im Rahmen der Rückfahrt aus der Bretagne bereits eine eigene Seite gewidmet. Die Geschichte reicht weit zurück, insbesondere als Marktflecken, aber Bedeutung hat der Ort vor allem wegen seiner Nähe zur Hauptstadt erlangt und, vermutlich, wegen seiner Wälder.
Noch heute sprechen die Franzosen ehrfürchtig vom «Wald von Fontainebleau», der ein beliebtes Ausflugsziel ist. Er dürfte auch ein Grund gewesen sein, warum das von Franz Ier begonnene Schloss von Fontainebleau an dieser Stelle errichtet wurde. Es gilt als das erste französische Barockschloss und ist landesweit wegen seiner Staatsempfänge überaus bekannt.
Ein Vergnügen der anderen Art, sportlich aktiv und auch psychisch herausfordernd, ist der Waldparkour Atout Branches, etwa 3 km südlich vom Château de Courances an der D 105 gelegen. Ein ausgeklügeltes System von Sicherungen sorgt dafür, dass niemand zu Schaden kommt. Eine permanente Sicherung führt man über einen gesamten Abschnitt mit sich, sie kann nur am Anfang ein- und am Ende wieder ausgeklinkt werden.
Der Parkour ist ähnlich einem Skigebiet in verschiedene Schwierigkeitsstufen eingeteilt. Auch hier gibt es grüne, blaue, rote und schwarze Abschnitte. Für die Kleinen gibt es einen eigenen Parkour, auf dem sich 2- bis 5-jährige austoben können. Wer sich auf den schwarzen Rundkurs macht, sollte schwindelfrei sein, erreicht man doch an der höchsten Stelle 18 m. Aber auch der rote Kurs ist nicht ohne. Kommt man aus Angst nicht mehr weiter, schreitet die Bergrettung ein und seilt einen ab.
Wegen der Öffnungszeiten, der Anfahrt und der Altersbeschränkung schaut man auf Atout Branches nach. Zudem ist es sinnvoll, die Preise im Auge zu behalten. Für eine 5-köpfige Familie kommen etwa € 100 zusammen.
Die von Wäldern und weiten Feldern geprägte Landschaft um Milly-la-Forêt ist beliebt bei Wanderern und Reitern. Es gibt zahlreiche Unterkünfte, die so viel Platz haben, dass sie Ross und Reiter eine Übernachtungsmöglichkeit bieten, was auch auf das Gästezimmer unserer Freunde zutrifft.
Der Sportflugplatz von Buno-Bonnevaux gilt als einer wichtigsten Treffpunkte für Segelflieger in Frankreich.