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Ein wenig enttäuscht kehre ich aus den Trois
Vallées zurück, weil mir der schwere
Schneesturm am letzten Tag meine Messergebnisse beschnitten hat. Fünf Tage sind
zu wenig für dieses riesige Skigebiet, das sicher viele Skifahrer noch vor
Paradiski einordnen werden. Dass ich eine attraktive junge Dame nach
les
Menuires begleiten darf um dort eine Fundsache abzuholen, beschert zwei Personen der Reisegruppe einen Skitag bis kurz nach 14 Uhr. Zwar
müssen wir mit dem Bus zurück, aber in Val Thorens stehen da schon seit geraumer Zeit alle Lifte still. Es ist nicht immer gut, ganz oben zu wohnen.
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So bleibt mir am Ende aber auch die Gewissheit, dass ich mich teuer
verkauft habe. Insgesamt bin ich in dieser Skiwoche, auf die ich mich
mit einem Aufenthalt in
St. Anton kurz zuvor optimal
vorbereitet hatte, stets munter und allein über 300
Pistenkilometer und 60000 Höhenmeter gefahren. Ich habe die
Position des GPS-Empfängers auf der Schulter optimieren
können, sodass die früher große Zahl der Fehlmessungen drastisch gesunken ist.
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Wer nun glaubt, dass nur die Wissenschaft profitiert hat, der
täuscht sich. Denn auch das «Drumherum» dieser zweiten
Reise in die Täler von
Courchevel,
Meribel und
Belleville
war wirklich großartig, so die Glühweinabende, die
durch eine großzügige Einkaufspolitik beim Wein praktisch
kein Ende nehmen konnten, die reibungslose Organisation der Fahrt durch
den verantwortlichen Reiseleiter beim Skiclub Bingen, das gute
Miteinander zwischen den Skiclubs Bingen und Untertaunus und die nette
Atmosphäre im «Heerlager», für die ich mich an
dieser Stelle bei
Wolf und
Bernhard noch einmal
bedanken möchte.
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Ihrer Geduld mit meinem
«GPS-Auswertegedöns» in der kleinen Unterkunft
verdanke ich die schnellen Ergebnisse dieser Reise. Zudem haben sie
mich vorzüglich verpflegt, wo «Wissenschaftler» doch
zumeist von kalter Pizza und klebriger Cola leben. Auch wenn ich selbst
Meribel Mottaret als Standort vorgezogen hätte, haben
wir mit
Val Thorens so zumindest eine an Schneequalität
kaum zu überbietende Station vorgefunden, die es sich
offensichtlich aller Kyoto-Protokolle und Feinstaubdiskussionen zum
Trotz leisten kann, gleich das gesamte Bergmassiv
Peclet den
Abend über zu beleuchten.