Die Bre­ta­gne

Car­nac und die Halb­in­sel von Qui­be­ron

Bretagne Sieht man wie bei Sylt von ei­nem Damm ein­mal ab, so spricht man im Deut­schen bei ei­ner Land­ver­bin­dung mit ei­ner In­sel von ei­ner Halb­in­sel. Bei der Halb­in­sel von Qui­be­ron trifft das aber nicht den Kern der Sa­che. Denn der fran­zö­si­sche Aus­druck «Pres­qu'île», den man wört­lich als «Fas­tin­sel» über­set­zen wür­de, be­schreibt recht gut die Ver­hält­nis­se, wie man auch der Kar­te, die wie im­mer auf OSM-Daten be­ruht, ent­neh­men kann. Al­lein das farb­lo­se Meer ha­be ich et­was auf­gehübscht.
Bretagne*
Rechts:  Ein Bild aus dem mitt­le­ren Wes­ten der USA. Wä­re da nicht der sehr bre­to­ni­sche Gie­bel in der Ach­se der Bahn­li­nie! Die sehr en­ge Land­ver­bin­dung wird von ei­ner Stra­ße, ei­ner Art Rad­weg, der den Na­men nur teil­wei­se ver­dient, und von der Ei­sen­bahn be­nutzt. Ich hät­te sie hier nicht er­war­tet, aber wir se­hen bei zwei Fahr­ten nach Qui­be­ron mehr­mals die Bahn, so­dass es zu­min­dest im Som­mer kein Pro­blem dar­stel­len soll­te, die In­sel auch oh­ne Au­to zu er­rei­chen.
Bretagne 2012*
Der Ber­li­ner Bild­hau­er Kars­ten Kling­beil hat die­se Skulp­tur ei­nes Fi­schers ge­schaf­fen, der am Yacht­ha­fen von Qui­be­ron auf ei­ner Hum­mer­reu­se sit­zend, aufs Meer schaut. Auf un­se­rer Rad­tour über die In­sel ha­ben wir be­reits ei­ni­ge hun­dert Me­ter auf schma­len We­gen am Strand hin­ter uns ge­bracht, mal die Rä­der schie­bend, mal tra­gend. Der gut be­fes­tig­te Weg ist oft steil oder wird durch Trep­pen­stu­fen un­ter­bro­chen. Am En­de führt er flach zur Süd­spit­ze der Halb­in­sel, wo es ne­ben ei­nem Cam­ping­platz ei­nen klei­nen Flug­platz gibt. Ist man um die Spit­ze her­um, nä­hert man sich dem Fähr­ha­fen und dem Zen­trum der Stadt.
Bretagne
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Wir wan­dern über die Pro­me­na­de am Ka­si­no, die Rä­der schie­bend. So se­hen wir mehr und ich kann Aus­schau hal­ten nach loh­nen­den Fo­to­mo­ti­ven. Da­bei ha­be ich Zeit, die Leu­te in mei­ner Um­ge­bung zu be­ob­ach­ten. Ich stel­le fest, dass es hier mehr deut­sche und hol­län­di­sche Tou­ris­ten gibt, als in Car­nac. Zu­dem sind hier zahl­rei­che Per­so­nen mit dem Rad un­ter­wegs, auch wenn es die Fran­zo­sen ei­nem nicht leicht ma­chen, ins­be­son­de­re wenn sie Rad­we­ge ein­spa­ren, wo sie we­gen des Tou­ris­mus drin­gend ge­bo­ten wä­ren.
Bretagne
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Viel­leicht trägt ja am En­de das E-Bike da­zu bei, dass die Rad­we­ge in Frank­reich an Be­deu­tung ge­win­nen, denn in die­sem Ur­laub fällt mir auf, dass vie­le äl­te­re Fran­zo­sen Rad fah­ren, ver­mut­lich be­güns­tigt von der Un­ter­stüt­zung durch den Elek­tro­mo­tor. Wir je­den­falls kau­fen noch ei­ne Post­kar­te am Ha­fen und ma­chen uns auf den kur­zen Weg zur West­küs­te. Hier be­ginnt die Côte Sau­va­ge, die Wil­de Küs­te, die ih­ren Na­men den vom See­gang ge­präg­ten Fel­sen ver­dankt.