Grindelwald/Wengen/Mürren
Mit Bus und Bahn
Das Tal von Lauterbrunnen kann man nicht «mal so eben» überwinden, da es von Wengen aus
keine Talabfahrt dorthin gibt. Und anders als früher, wo man Schilthorn explizit hinzubuchen
musste, ist das Gebiet heute im Mehrtagesskipass enthalten. Wer in Grindelwald wohnt und
den Skipass komplett nutzen will, fährt entweder mit dem Auto nach Stechelberg oder er
nutzt die im Skipass enthaltene Eisenbahn bis Zweilütschinen, um in den Zug nach Lauterbrunnen
umzusteigen. Der Weg über die kleine Scheidegg ist endlos lang, weil die Zahnradbahn von
Wengen aus im Schneckentempo den Berg herunterkriecht. Und abends muss man in jedem Fall
durch die Täler zurück.
Meine Frau kennt Grindelwald länger als ich, aber trotz aller Besuche haben sie und ich nur
genau eine Nacht in Grindelwald selbst gewohnt. Sie hat das Skigebiet von Lauterbrunnen aus
besucht und die Nächte im Gasthaus Marmorbruch, idyllisch aber weit außerhalb des Ortes gelegen, kann
man nicht wirklich als «Aufenthalt in Grindelwald» bezeichnen. Danach hatten wir einige Jahre
mit dem Skiclub Bingen auf der Hütte Grindelwaldblick übernachtet, bis 2010. Die Hütte
hatte damals eine günstige Gastronomie und das ist heute noch so.
2025 kehren wir zurück, um den Enkelkindern die Chance zu geben, über Fastnacht Ski zu fahren.
Damit wir die Gebietsteile nach Bedarf gleich gut erreichen können, wählen wir eine besondere
Strategie: Wir wohnen vor der Verzweigung der Täler Grindelwald und Lauterbrunnen in Wilderswil.
Die Benutzung der Berner Oberland Bahn ist ab Interlaken Ost im Skipass enthalten. So
kann man sich entspannt in den Zug setzen und kämpft nicht mit dem Parken vor Ort. Von Wilderswil,
der ersten Station nach Interlaken Ost, fährt die Bahn 23 Minuten nach Grindelwald und 15 nach
Lauterbrunnen. Die Pünktlichkeit ist hoch, nur einmal hatten wir mehr als 5 Minuten Verspätung.
Die Berner Oberland Bahn verfügt über hinreichend Sitzplätze und zudem über Befestigungen für Skier. Die Züge sind zu den Stoßzeiten wie erwartet voll, trotzdem findet sich meist noch mit etwas Suchen ein Einzelplatz. Wer in Grindelwald Ort einsteigt, hat freie Platzwahl. Die Wege zum Umsteigen in die Bergbahnen im Terminal in Grindelwald sind lang, während der Weg von der Endstation der Bahn zum Busbahnhof kurz ist. Der Bus bringt Skifahrer recht flott zur Firstbahn, die Anbindung ist gut. Weniger gut gelungen ist die Anbindung der Abfahrt über Brandegg nach Grund an das Terminal; hier warten 700 m Laufstrecke auf Snowboardfahrer. Skifahrer kommen etwas weiter, müssen aber vor allem mit Kindern ziemlich weit dappen.