Grin­del­wald/Wen­gen/Mür­ren

Männ­li­chen und sei­ne Tal­ab­fahrt

Männlichenbahn unweit der Bergstation Die Männ­li­chen­bahn be­zeich­ne­te sich frü­her als die längs­te Um­lauf­gon­del­bahn Eu­ro­pas. Das moch­te stim­men, denn die Fahr­zeit war schier end­los, was auch an der eher ge­rin­gen Ge­schwin­dig­keit ge­le­gen ha­ben mag. Die Ka­pa­zi­tät der 4er-Kabi­nen war gru­se­lig und die Berg­fahrt bei grö­ße­rem An­drang ein ech­tes Ge­duldss­piel. Da­bei er­schließt die Bahn oh­ne Um­we­ge die schöns­ten Pis­ten des Männ­li­chen­ge­biets, zu de­nen auch der Ab­schnitt bis zur Mit­tel­sta­ti­on zählt.

Männlichenbahn Talabfahrt Die neue 10er-Gon­del­bahn fährt deut­lich schnel­ler, wir ha­ben mor­gens Ge­schwin­dig­kei­ten um 22 km/h (6,1 m/s) er­mit­telt, un­ge­wöhn­lich hoch für ei­ne Ein­sei­l­um­lauf­gon­del. Die 6,2 km lan­ge Gon­del­bahn sorgt für kur­ze War­te­zei­ten an der Tal­sta­ti­on. Am Vor­mit­tag an die Mit­tel­sta­ti­on Ho­len­stein ab­zu­fah­ren, ist kei­ne gu­te Idee, da die Dis­zi­plin beim Ein­stieg im Tal er­staun­lich hoch ist und nur we­ni­ge Plät­ze frei­blei­ben. Da­her emp­feh­len wir, am Mor­gen bis ins Tal ab­zu­fah­ren. Das hat auch den Vor­teil, dass die wun­der­schö­ne Tal­ab­fahrt noch nicht auf­ge­wühlt oder auf­ge­sulzt ist. Zwi­schen Lä­ger und Ho­len­stein birgt die Pis­te auch kei­ne wis­sens­wer­ten Ge­heim­nis­se. Und wenn es War­te­zei­ten am Lä­ger oder Männ­li­chen-Ses­sel gibt, steht man auch an der Mit­tel­sta­ti­on an. Die über­brei­te Pis­te zu­rück zum Ter­mi­nal, die erst am Abend vol­ler wird, wenn al­le ins Tal wol­len, fährt man mit gro­ßer Leich­tig­keit. Gu­te Ski­fah­rer fah­ren Schuss und bis an die Abfahrt am Männlichen Gren­ze der für freie Ab­fahr­ten zu­läs­si­gen Höchst­ge­schwin­dig­keit. Die­se Pis­te ge­hört den Ski­fah­rern, auch wenn man sie als Snow­board­fah­rer durch­aus ins Herz schlie­ßen kann.

Zwei Ski­rou­ten sei­en noch er­wähnt mit un­ter­schied­li­chem Schwie­rig­keits­grad. Wer Bu­ckel fah­ren üben will, ist auf der Ski­rou­te Egg­bo­den gut auf­ge­ho­ben, weil sie sehr flach ist. Die­se «Bau­art» ist per­fekt, um das Fah­ren in den Bu­ckel­tä­lern zu üben. Die Ski­rou­te Gum­mi Nord, die ein­zi­ge Mög­lich­keit wie­der an die Gummi-Tal­sta­ti­on zu ge­lan­gen, ist da­ge­gen stei­ler und schwie­ri­ger. Sie zeich­net aus, dass sie be­son­ders breit ist, so­dass man nicht Bu­ckel auf Bu­ckel fah­ren muss, wenn es zu an­stren­gend wird. Mit 800 m Län­ge ist sie al­ler­dings auch recht kurz.