Grin­del­wald/Wen­gen/Mür­ren

Die Ski­ge­bie­te

Lauberhorn Live Starthaus Männ­li­chen ist zwar das be­kann­tes­te der drei Ge­bie­te, aber auch die an­de­ren Ge­biets­tei­le ha­ben ih­re Su­per­la­ti­ve, mal ob­jek­tiv mess­bar, mal ge­fühlt. So er­reicht man die höchs­te Hö­he am Schilt­horn und kann dort auch die steils­te Ab­fahrt fah­ren, die Di­ret­tis­si­ma: «Aber hal­lo!», wür­den die Kin­der sa­gen. Am First wie­der­um gibt es gleich zwei sehr ein­sa­me Ab­fahr­ten, die an ei­ner Stra­ße en­den, wo al­le 15 Mi­nu­ten ein Ski­bus er­scheint. Am Ober­joch ist man 100 Me­ter hö­her als am Männ­li­chen. Frü­her konn­te man von Bord bis zur Pfing­stegg­bahn ab­fah­ren. Da­mit wä­re die Ober­joch­ab­fahrt auf knapp 10 km ge­kom­men. Eher ge­fühlt aber nicht we­ni­ger re­al ist, dass der First an ei­nem son­ni­gen Wo­chen­en­de eher über­lau­fen ist, ins­be­son­de­re die Tal­sta­ti­on, wäh­rend man am Schilt­horn kaum ei­nen Un­ter­schied zu den Werk­ta­gen spürt.

Wetterumschwung am Eiger Und auch das Wet­ter kann in den ver­schie­de­nen Ge­biets­tei­len sehr un­ter­schied­lich sein. Wäh­rend man an der klei­nen Scheid­egg we­gen Sturms al­le An­la­gen ab­schal­ten muss, fährt man am First viel­leicht in völ­li­ger Wind­stil­le und bei bes­tem Son­nen­schein. Ne­bel am Schilt­horn wie­der­um kann arg dicht sein, wie wir vor vie­len Jah­ren selbst er­le­ben konn­ten. An je­nem Tag muss­ten wir bei der Rück­kehr vom First auf frei­er Stre­cke die Fahr­zeu­ge der Wen­ger­nal­p­bahn wech­seln und an­de­re Mit­glie­der der Rei­se­grup­pe wur­den mit der Schneerau­pe zum Grin­del­wald­blick zu­rück­ge­fah­ren.

Eiger Express von der Abfahrt nach Brandegg Der Preis des Ski­pas­ses ist er­war­tungs­ge­mäß hoch für ein Ge­biet mit Ei­sen­bahn und 3S. Ei­ne 3S kann In­ves­tio­nen von 50 Mio. Euro er­for­dern. Im vor­lie­gen­den Fall wur­de die 3S und die Er­neue­rung der Männ­li­chen­bahn zu­gleich in An­griff ge­nom­men. Ei­ne An­ga­be zu den Kos­ten fin­det man auf re­mon­tees-meca­ni­ques.net. Da­nach ver­tei­len sich die 470 Mio. CHF für «ei­nes der größ­ten In­fra­struk­tur­pro­jek­te der Al­pen», das Pro­jekt «V-Bahn», auf 8 Bau­ele­men­te: Die neue Männ­li­chen­bahn, die Kon­struk­ti­on ei­nes neu­en Ter­mi­nals in Grin­del­wald Grund, mit Bahn­sta­ti­on und Park­haus für 1000 Fahr­zeu­ge, die 3S mit ei­nem Tun­nel an der Berg­sta­ti­on so­wie ei­nem neu­en Ter­mi­nal für die Jung­frau­bahn (45 Mio. CHF), sechs neue Pa­n­ora­ma­wa­gen für die Wen­ger­nal­p­bahn, vier neue Wa­gen für die Jung­frau­bahn, sechs Alte Männlichbahn im Februar 2010 neue Wa­gen für die Ber­ner Ober­land Bahn so­wie die Ver­bes­se­rung der Bus­ver­bin­dun­gen in­ner­halb des Or­tes. Die Ar­bei­ten wur­den im Jahr 2020 ab­ge­schos­sen.

Wer die herz­zer­rei­ßen­den Sze­nen an der al­ten Männ­li­chen­bahn noch selbst er­lebt hat, die sich wäh­rend des War­tens auf die an Ka­pa­zi­tät kaum zu un­ter­bie­ten­de Bahn ab­spiel­ten, ist ger­ne be­reit, ein paar Fränk­li auf den Ski­pass drauf­zu­le­gen. Im­mer­hin gibt es für Se­nio­ren ei­ne Er­mä­ßi­gung von et­wa 10%; mit 66 kommt man auf je­den Fall in den Ge­nuss der­sel­ben.